Hormonstörung – wenn deine Hormone aus dem Gleichgewicht geraten

Hormone sind die heimlichen Herrscherinnen über all unsere Körperfunktionen. In der richtigen Balance sind unsere Hormone ein eingespieltes Team und dafür verantwortlich, dass alle Vorgänge in unserem Körper wie am Schnürchen ablaufen. Doch sollten sie aus dem Gleichgewicht geraten, kann das zu großem Chaos führen.

Hormonstörung

Wir Frauen können das durch die unterschiedlichsten Beschwerden zu spüren bekommen: von Akne über Libidoverlust bis hin zum unerfüllten Kinderwunsch. Doch dass die Hormone ihre Finger dabei im Spiel haben können, wird oft vergessen.

Wie bunt das Bild einer Hormonstörung sein und in welchen unterschiedlichen Facetten sie sich zeigen kann, wirst du in diesem Artikel erfahren. Dabei gehen wir auch darauf ein, was Hormone überhaupt sind und welche Rolle sie in unserem weiblichen Körper spielen. Am Ende gibt’s dann auch noch ein paar Tipps, was du selbst und auf natürliche Weise für ein hormonelles Gleichgewicht tun kannst.

Also – los geht’s!

Was sind eigentlich Hormone?

Hormone sind Moleküle, die von unseren Hormondrüsen als Boten ausgesendet werden. Sie zirkulieren im Blut und geben verschiedensten Organen Anweisungen oder erzeugen biochemische Reaktionen, die wichtige Funktionen unseres Körpers beeinflussen.

Die Hormondrüsen befinden sich an verschiedenen Stellen in unserem Körper. Im Gehirn gibt es beispielsweise die Hirnanhangsdrüse, auch Hypophyse genannt, aber auch die Schilddrüse, die Nebennieren und die Geschlechtsdrüsen sind wichtige Zentren. Sie sondern Hormone ab, um Botschaften an bestimmte Organe zu senden.

Du hast also eine kleine Fabrik in dir, die für deinen Hormonhaushalt verantwortlich ist. Ihr Zusammenspiel steuert fast jede unserer Körperfunktionen, deshalb hängen dein Wohlbefinden und deine Gesundheit wesentlich von ihnen ab. Diese hormonellen Reaktionen beeinflussen Dinge wie deine Herzfrequenz, den Stoffwechsel, die Energie, deinen Appetit, deine Stimmung, den Sexualtrieb, das Wachstum, deinen Schlaf usw. Mit anderen Worten: Hormone spielen eine große Rolle in den unterschiedlichsten Gebieten unseres Lebens.

Die 6 wichtigsten Hormone bei uns Frauen

Wie du gerade gelesen hast, steuern unsere Hormone alle Körperprozesse und so haben sie auch bei unserem Menstruationszyklus, unserer Sexualität und generell bei unserer weiblichen Gesundheit ihre Hände im Spiel. Die wichtigsten Vertreter stellen wir die hier vor:

—— Der Artikel geht unten weiter. ——

Du wünschst dir Unterstützung in deiner Hormongesundheit ?

Die FEMNA Membership ist ein ganzheitliches Beratungs- und Therapieangebot für Frauen mit wiederkehrenden Beschwerden im Bereich der Frauengesundheit.
     …und vieles mehr!
Starte heute noch mit 68€ Rabatt!

1. Östrogen: Das weibliche Geschlechtshormon

Östrogen wird vor allem in deinen Eierstöcken und im Gelbkörper gebildet, in geringen Mengen aber auch in unserem Fettgewebe und den Nebennieren. In erster Linie führt es zu einem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut in der ersten Zyklushälfte und zur Reifung des Eies. 

Es hat aber nicht nur Wirkung auf unsere Geschlechtsorgane, sondern beeinflusst auch unseren Knochenstoffwechsel, die Blutgerinnung und Prozesse in der Leber.

Daher kann zu viel Östrogen auch zu einem Anstieg des Blutdrucks, zu Fettleibigkeit und zu verschiedenen gynäkologischen Problemen führen – so werden z.B. Endometriose, Zysten und Myome mit einem zu hohen Östrogenspiegel in Zusammenhang gebracht.

Zu wenig Östrogen – z.B. nach den Wechseljahren – kann Kopfschmerzen und Hitzewallungen sowie Scheidentrockenheit verursachen. Ein niedriger Östrogenspiegel kann auch der Grund für einen niedrigen Sexualtrieb, Stimmungsschwankungen, eine unregelmäßige Menstruation, Müdigkeit und Schlaflosigkeit sein. Über unseren  Hormonspeicheltest kannst du deinen Östrogenspiegel einfach von zu Hause überprüfen lassen.

Wichtig zu wissen ist, dass es nicht nur DAS eine Östrogen gibt, sondern verschiedene Unterarten des weiblichen Geschlechtshormons existieren: das Estradiol, das Estriol und das Estron. Sie unterscheiden sich nur minimal in ihrer chemischen Struktur, doch zeigen verschieden starke Wirksamkeiten.

  • Estradiol ist das am stärksten wirksame Östrogen in unserem Körper und wird vorrangig in unseren Eierstöcken gebildet.
  • Estriol ist das am schwächsten wirksame Östrogen und hat daher nur eine geringe Bedeutung, da es eher als Abbauprodukt der anderen Östrogene entsteht. Allerdings steigt seine Konzentration während der Schwangerschaft an, da es dann in der Plazenta (Mutterkuchen) und sogar vom Fetus selbst gebildet wird. So kann die Bestimmung des Estriol-Spiegels in der Schwangerschaft verschiedenste Aussagen treffen: Bei Mehrlingen kann es erhöht und bei Komplikationen oder Fehlbildungen vermindert sein. Außerdem wird Estriol therapeutisch eingesetzt: vor allem bei Wechseljahrsbeschwerden, aber auch Scheidentrockenheit.
  • Estron als drittes natürliches Östrogen wird vor allem bei Frauen während der Menopause und von Mädchen während ihrer allerersten Regelblutung ausgeschüttet. Der Hauptteil des Estrons wird im Fettgewebe produziert, sodass Frauen mit Übergewicht höhere Estronspiegel zeigen. Trotz abnehmender Eierstockfunktion können daher die Estronspiegel während oder nach den Wechseljahren erhöht bleiben, da die Hormonherstellung im Fett weiterhin aktiv bleibt.

Man kann das Östrogen natürlich regulieren, indem man sich bewusst ernährt und auf Ballaststoffe achtet. Hopfen und Knoblauch beispielsweise können den Östrogenspiegel erhöhen – Rosmarin kann ihn reduzieren. Außerdem ist eine Unterstützung der Leber bei Östrogendominanz ebenfalls sehr hilfreich: dazu sind bittere Kräuter wie Löwenzahn oder Mariendistel gut geeignet.

Zwar ist das Östrogen DAS typische weibliche Sexualhormon, aber auch Männer haben interessanterweise Östrogene zur Regulation ihrer Körperfunktionen. Denn aus den Östrogenen können auch die männlichen Sexualhormone, die Androgene, hergestellt werden.

2. Progesteron: Das Hormon der zweiten Zyklushälfte

Das Progesteron zählt zu den sogenannten Gestagenen und schafft während deines Zyklus die besten Voraussetzungen für eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle. Nach dem Eisprung steigt das Progesteron schlagartig an und bleibt erhöht, wenn eine Befruchtung erfolgt ist. Dabei trägt es vor allem dazu bei, die Schwangerschaft aufrecht zu erhalten. Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, fällt der Progesteronspiegel wieder ab und löst deine Regelblutung aus. 

Zu niedrige Spiegel von Progesteron können zu Symptomen eines prämenstruellen Syndroms wie Brustspannen, Schmierblutungen oder Stimmungsschwankungen führen. Zu hohe Progesteronspiegel finden sich selten, können aber mit ähnlichen Symptomen sowie Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Depressionen verbunden sein.

Du kannst auch deinen Progesteronspiegel mit einem Speicheltest überprüfen lassen. Auf natürliche Weise kannst du deinen Progesteronspiegel mit Yamswurzel, Frauenmantel, Zink und Magnesium unterstützen.

3. Follikel-stimulierendes Hormon (FSH): Das Eisprung Hormon Nr. 1

Dieses Hormon wird in der Hypophyse in unserem Gehirn gebildet und stimuliert die Follikelreifung in deinem Eierstock. Damit ist der Weg bis hin zu einer fertigen Eizelle für den Eisprung gemeint.

Wenn das FSH aus dem Gleichgewicht gerät, kann das zu Beschwerden eines prämenstruellen Syndroms sowie Müdigkeit, Reizbarkeit und Angstzuständen führen. Ein niedriger FSH-Spiegel führt zu ausbleibenden Eisprüngen wie z.B. beim polyzystischen Ovarialsyndrom.

Die Einnahme von Basilikum und Frauenmantel kann das hormonelle Gleichgewicht bei niedrigem FSH-Spiegel unterstützen. Für einen gesunden FSH-Spiegel braucht der Körper ausreichen Omega-3-und Omega-6-Fettsäuren. Omega-3 ist z.B. in Fisch und Leinsamen enthalten, Omega-9 in Avocados und Nüssen.

4. Luteinisierendes Hormon (LH): Das Eisprung-Hormon Nr. 2

Das Luteinisierende Hormon wird ebenfalls in der Hypophyse gebildet und steuert die Produktion von Östrogen und Testosteron. Wenn der FSH Wert ansteigt, steigt auch der Spiegel des LH.

Etwa in der Mitte deines Zyklus kommt es zu einem sogenannten LH-Peak: Der Spiegel des luteinisierenden Hormons steigt schlagartig in die Höhe! Und das löst unseren Eisprung aus. Sollte eine Befruchtung stattfinden, sendet das LH Signale aus, um einen hohen Progesteronspiegel aufrechtzuerhalten. Und der ist ja wiederum dafür da, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.

Wenn kein oder zu wenig LH ausgeschüttet wird, findet folglich auch kein Eisprung statt. Außerdem ist es wichtig, dass das LH in Balance zu dem FSH steht. Beim PCO-Syndrom gibt es beispielsweise zu viel LH, aber zu wenig FSH. Das führt dazu, dass die Eierstöcke zwar viele kleine Eibläschen produzieren, diese aber nicht heranreifen und auch nicht springen können.

5. Androgene: Die männlichen Geschlechtshormone

Genauso wie Männer Östrogene besitzen, brauchen auch wir Frauen einen gewissen Anteil an männlichen Geschlechtshormonen. Das sind die sogenannten Androgene. Bei uns Frauen werden sie in den Eierstöcken sowie den Nebennieren gebildet. Natürlich ist ihre Konzentration im weiblichen Körper deutlich geringer als bei Männern – aber es gibt sie! Wichtig ist, dass ein Großteil der Androgene bei uns Frauen wiederum in Östrogene umgewandelt wird.

Grundsätzliche Aufgaben der Androgene sind die Festlegung und Ausprägung der Geschlechtsmerkmale, die Fortpflanzung und die Steuerung von verschiedensten anderen Stoffwechselprozessen wie die Blutbildung, Aufbau von Muskelmasse oder auch das Wachstum.

Natürlich ist der Name Androgen nur der Überbegriff für alle männlichen Sexualhormone. Zu den wichtigsten zählen unter anderem das allseits bekannte Testosteron, welches eines der stark wirksamen Androgene ist. Ein schwach wirksames Androgen ist das sogenannte DHEA (Dehydroepiandrosteron), welches vorrangig aus den Nebennieren stammt und als Ausgangssubstanz für die Östrogenherstellung dient. Daher ist gerade auch die DHEA-Konzentration für unsere weibliche Gesundheit von besonderer Bedeutung.

Auch die Veränderung der Androgenspiegel kann bei uns Frauen zu verschiedensten Beschwerden führen und teilweise mit großem Leidensdruck verbunden sein. Ein Mangel an männlichen Geschlechtshormonen kann sich unter anderem durch extreme Müdigkeit, fehlende sexuelle Lust, Kraftlosigkeit bis hin zu Depressionen bemerkbar machen.

Akne, verstärkte Gesichts- bzw. Körperbehaarung sowie Zyklusstörungen können wiederum Zeichen für ein Zuviel an Androgenen sein. Das sogenannte Polyzystische Ovarialsyndrom – kurz PCOS – umfasst all diese Symptome, die durch ein Ungleichgewicht zwischen den männlichen und weiblichen Hormonen zustande kommen.

Du merkst also: Auch wenn die weiblichen Hormone in unserem Körper überwiegen, sollten auch die männlichen nicht vernachlässigt werden und auch bei der Ursachensuche im Blick behalten werden!

6. Cortisol: Das allseits bekannte Stresshormon

Das Hormon Cortisol wird bei Stress und Anspannung ausgeschüttet und ermöglicht es uns, schnell zu reagieren. Dafür mobilisiert es den Blutzucker und hat Auswirkungen auf den Blutdruck und die Herzfrequenz. Zusätzlich wirkt es stark entzündungshemmend und spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel.

Ein hoher Cortisolspiegel bedeutet, dass sich der Körper in einem gestressten Zustand befindet. Für uns Frauen kann es somit unsere Libido, die Fruchtbarkeit und den Menstruationszyklus beeinflussen. Ein zu niedriger Cortisolspiegel ist schädlich für das Herz und den Stoffwechsel. Koffein, Alkohol, und verarbeitete Zucker – viele der in der heutigen Ernährung enthaltenen Nahrungsmittel – lassen den Cortisolspiegel ansteigen.

Zitronenmelisse, Ginseng und Süßholzwurzel sind einige der Kräuter, die helfen können, den Cortisolspiegel natürlich zu senken und Stress zu reduzieren.

7. Prolaktin: Das Stillhormon

Wie der Name des Hormons Prolaktin schon vermuten lässt, hat es etwas mit Milch zu tun. Zum einen lässt es während der Schwangerschaft die Brustdrüsen wachsen und zum anderen fördert es die Milchproduktion bei Müttern. Prolaktin hat zudem einen Einfluss auf unsere Stimmung, unser Immunsystem und den Stoffwechsel.

Die Prolaktin-Ausschüttung wird durch zwei andere Hormone reguliert: Dopamin und Östrogen. Dopamin hemmt die Produktion von Prolaktin, während Östrogen es erhöht. Daher gibt es auch erhöhte Prolaktinspiegel bei großem Stress.

Zeitgleich hemmt Prolaktin auch den Eisprung, um also das Risiko einer erneuten Schwangerschaft während der Stillzeit zu mindern. Daher geht ein hoher Prolaktin-Spiegel auch mit verminderter Fruchtbarkeit und Ausbleiben der Menstruation einher.

Hormonstörung (Hormonelle Dysbalance)

Solange dein Hormonstatus ausgeglichen ist, fühlst du dich fit und gesund. Denn die Gesamtheit all deiner Hormone arbeitet als Team und alles läuft wie am Schnürchen. Liegt jedoch eine Hormonstörung vor – wenn die Botenstoffe Informationen fehlerhaft oder unvollständig von einem Organ zum anderen übertragen –  kann das zu einer Vielzahl von Beschwerden und Erkrankungen führen. Die Hormone stehen also nicht mehr in Balance und sind aus dem Gleichgewicht geraten. Im Fachjargon spricht man also von der hormonellen Dysbalance.

Wir zeigen dir hier, welche Auslöser ein verschobenes Hormongleichgewicht haben kann und wie du selbst und auf natürliche Weise deiner Hormongesundheit etwas Gutes tun kannst.

Welche Ursachen gibt es dafür?

Wie du jetzt weißt, stehen all unsere Hormone in einem sehr komplexen System zueinander, um wirklich alle Funktionen unseres Körpers umfassend und richtig zu steuern und zu regulieren. Und genau so komplex und vielseitig können auch die Auslöser und Ursachen für eine Hormonstörung sein.

Generell sollte man zwischen organischen und von außen beeinflussbaren Ursachen unterscheiden:

Zu den körperlichen Ursachen kann man beispielsweise Störungen der Hormondrüsen zählen. Bei der Vielzahl an Hormonen in unserem Körper gibt es auch zig verschiedene Drüsen, die diese ausschütten. Funktionieren diese nicht richtig und produzieren beispielsweise zu viel oder zu wenig von einem bestimmten Hormon (z.B. Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion), kann das gesamte Hormonsystem aus der Bahn geworfen werfen. Denn der Großteil unserer Hormone beeinflusst wiederum die Ausschüttung von anderen Hormonen. Du kannst dir das also ein bisschen wie eine Kettenreaktion vorstellen: Ist der Anteil des Hormons an erster Stelle der Kette verändert, so hat das auf alle anderen folgenden Hormone einen Einfluss.

Doch bevor man von einer organischen Ursache ausgeht, sollte man zunächst externe Auslöser ausschließen.

Stress ist ein allseits bekannter Feind unserer Gesundheit und so auch für unsere Hormongesundheit! Stehst du ständig unter Anspannung und bist im Stress, wird dein Körper auf den Flucht- und Reservemodus gestellt – der Sympathikus wird aktiv. Das passiert auch durch Hormone, wie durch das oben erwähnte Cortisol, aber auch durch Adrenalin. All deine Energie wird in die wichtigsten Körperfunktionen gesteckt und andere Prozesse, die eher der Entspannung zugeschrieben werden wie z.B. deine Verdauung, fallen in den Hintergrund. Und so kann auch die Ausschüttung anderer wichtiger Hormone, wie zum Beispiel des Progesterons, pausiert werden.

Auch Aufputschmittel und koffeinhaltige Getränke regen deine Nebennieren dazu an, ständig und vermehrt Stresshormone auszuschütten, um eine bessere Leistung zu erbringen. Auch hier werden dann andere Funktionen heruntergefahren und auch dein Hormonhaushalt kann sich verschieben. Aber auch chronischer Schlafmangel, Zigaretten und ein generell ungesunder Lebensstil wirken sich ungünstig auf deine Hormongesundheit aus.

Zusätzlich können auch Medikamente und vor allem Hormonpräparate selbst deinen Hormonhaushalt durcheinander bringen. Oft werden gerade zur Behandlung einer hormonellen Dysbalance Hormonpräparate genutzt, doch diese sind synthetisch hergestellt und unterscheiden sich von den natürlichen, in unserem Körper vorkommenden Hormonen. Und so bewirken sie oft das Gegenteil!

Zwar bringen sie zunächst oft eine vermeintliche Verbesserung deiner Beschwerden, wie beispielsweise die Antibabypille, stören aber durch ihre fremde Struktur auf lange Sicht das natürliche Gleichgewicht. Die eigene Hormonproduktion wird nach neuesten Erkenntnissen komplett unterbrochen.

Synthetische Hormone können also zu einem regelrechten Produktionsstopp in deinem Körper führen. Du kennst das vielleicht, wenn du die Anti-Baby-Pille eingenommen hast und abgesetzt hast. Dein Körper benötigt danach häufig mehrere Monate, um den normalen Zyklus und somit eine eigenständige Hormonausschüttung zu regulieren. Denn bei Pilleneinnahme musste er keine eigenen Hormone produzieren und daher die Hormonherstellung sozusagen erneut lernen.

Aber auch andere Medikamente, die auf den ersten Blick keine Hormone enthalten, können Auswirkungen auf deinen Hormonhaushalt haben. Dazu zählen unter anderem: Antibiotika, Cortison, Insulin, Psychopharmaka, Magenpräparate, Blutdruckmittel und Cholesterinsenker. Eine Rücksprache dazu bei deinem Arzt oder deiner Ärztin ist zu empfehlen.

Ein weiterer Einflussfaktor auf dein Hormonsystem ist das Fett. Übergewicht und vor allem Bauchfett kann einen Östrogenüberschuss begünstigen. Denn auch deine Fettzellen sind in der Lage, Östrogen zu produzieren. Und je mehr Fettzellen an der Produktion beteiligt sind, umso höher wird dein Östrogenspiegel!

Welche Symptome können auf ein hormonelles Ungleichgewicht hindeuten?

So groß die Anzahl verschiedener Hormone in unserem Körper ist, so unterschiedlich kann sich auch ein hormonelles Ungleichgewicht präsentieren. Wir haben dir hier eine Liste verschiedener Beschwerden, die auf eine hormonelle Dysbalance hindeuten können, zusammengestellt:

  • Prämenstruelles Syndrom (PMS)
  • Menstruationsbeschwerden
  • Myome, Zysten, starke Monatsblutungen
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Inkontinenz
  • Akne, Haarausfall
  • Unerfüllter Kinderwunsch, Fehlgeburten
  • Libidomangel
  • Schlafstörungen, Depressionen, Angst, Nervosität, Reizbarkeit
  • Gewichtsabnahme/Gewichtszunahme
  • Knochenschwund/Osteoporose
  • Migräne, zyklusbedingte Kopfschmerzen

Was tun bei einer hormoneller Dysbalance? Der FEMNA Hormontest einfach erklärt!

Natürlich muss sich nicht alles von dieser Liste oder was uns täglich, monatlich oder jährlich plagt auf einen gestörten Hormonhaushalt zurückführen lassen. Jedoch denken wir bei chronischen Beschwerden leider viel zu selten an hormonell bedingte Beschwerden. Solltest du also eines der oben genannten Symptome wiedererkennen und immer noch keine Ursache dafür gefunden haben, kann es sich lohnen, einmal über den Tellerrand zu schauen und die Hormone ins Blickfeld zu rücken.

FEMNA bietet drei verschiedene Hormontests an, bei denen du ganz einfach von zu Hause per Speichelprobe deine Hormonspiegel bestimmen lassen kannst.

  • Hormonspeicheltest Basic: Dieser Test misst die Balance der Hormone Progesteron und Östriol (Östrogen), welche wichtig sind bei den Symptomen PMS, Periodenschmerzen, starke Blutungen, Zyklusproblemen sowie Kinderwunsch
  • Hormonspeicheltest Plus: Dieser Test ist für Frauen vor den Wechseljahren geeignet und bestimmt folgende Hormone: Östradiol, Testosteron, Progesteron und das DHEA. Dieser Test eignet sich bei Symptomen sowie PCOS, Endometriose, Akne Haarausfall oder Gewichtszunahme
  • Hormonspeicheltest Wechseljahre: für alle Frauen während und nach dem Eintritt der Wechseljahre. Hierbei werden zusätzlich zu den Hormonen Östradiol, Testosteron, Progesteron und DHEA noch die Hormone Östriol sowie Cortisol bestimmt. Geeignet bei, unter Anderem, Hitzewallungen, vaginale Trockenheite, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen.

Im Anschluss daran wirst du von einer unserer Beraterinnen umfassend und ganzheitlich dazu beraten und bekommst individuelle Handlungsempfehlungen und Tipps, was du selbst für deine hormonelle Gesundheit tun kannst. Dabei ist uns vor allem wichtig, dass wir nicht nur symptomatisch behandeln, sondern an der Ursache ansetzen, um wirklich langfristig und nachhaltig deine Beschwerden lindern können.

5 natürliche Wege, deine Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen

Wie du oben gelesen hast, haben vor allem viele äußerliche Faktoren einen bedeutenden Einfluss auf deinen Hormonhaushalt. Und zum Glück kannst du diese auch selbst ein Stück weit beeinflussen und so deine Hormongesundheit selbst in die Hand nehmen.

Was du selbst schnell und unkompliziert machen kannst, um einem Ungleichgewicht deiner Hormone vorzubeugen, erfährst du in unserer To-Do-List:

1. Vitalität durch die Ernährung – so geht’s! 

Kaufe, wenn möglich, Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft, denn diese enthalten weniger Giftstoffe wie Pestizide. Obst und Gemüse sollten “duften” und dürfen keine klebrige Oberfläche aufweisen. Natürlich solltest du sie dennoch immer gut abwaschen. 

Es ist keine Überraschung: Fertigprodukte haben deutlich weniger Vitalstoffe und geben deinem Körper langfristig gesehen weniger Energie und Nährstoffe. Häufig befinden sich die Schadstoffe hier bereits in der Verpackung (Weichmacher etc.). 

Für dich und deinen Körper ist eine ausgewogene Ernährung am besten, die viele Vitalstoffe und gesunde Fette sowie Ballaststoffe enthält. Omega-3-Säuren aus beispielsweise Walnüssen, Fisch und Eiern können Hormone effektiv durch den Körper transportieren. Ballaststoffe aus Vollkorn sowie rohem Obst und Gemüse binden verbrauchtes Östrogen und tragen dazu bei, dass es schneller abgebaut wird.

Jede:r weiß, dass Nikotin, Kaffee und Alkohol nicht die besten Freunde unserer Gesundheit sind. Deshalb solltest du auch in Hinblick auf deine Hormone diese Genussmittel eher meiden, da sie Stresshormone wie Cortisol produzieren und Stimmungsschwankungen begünstigen. 

Ein echter Geheimtipp ist Kokosöl: Es gilt als natürliches Hausmittel gegen ein Hormonungleichgewicht. Denn darin enthalten sind mittelkettige Fettsäuren, die wiederum eine gesunde Schilddrüsenfunktion fördern. Daneben ist Kokosöl ein echter Alleskönner: Es stabilisiert deinen Blutzucker, stärkt dein Immunsystem, beschleunigt deinen Stoffwechsel und fördert damit die Gewichtsreduktion. Noch dazu kannst du es als Hautschmeichler auch super in Cremes und Lotions mischen. 

2. Bewegung beschwingt – auch deine Hormone! 

Bewegung bei Hormonstörung

Ja es stimmt – Sport macht glücklich!
Kleinere und größere Stimmungsschwankungen werden einfach ausgemerzt. Das hängt damit zusammen, dass sie häufig durch ein Übermaß an weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogen) ausgelöst werden. Doch bei Bewegung schüttet dein Körper das Hormon Serotonin aus – und das verdrängt die schlechten Stimmungsmacher einfach. 

Vielleicht triffst du dich mit deiner Freundin demnächst statt zum Kaffee zu einer Yoga-Session oder bestellst dir einen momentan so im Trend liegenden Hula Hoop Reifen? Schon kleine Veränderungen in deinem Alltag helfen, deinen Hormonhaushalt in Schwung zu bringen. Und gute Laune ist garantiert.

3. Gifte vermeiden – Störenfriede mit großer Wirkung! 

Ja, du hast richtig gelesen: Gifte, die zum Beispiel in vielen Kunststoffen enthalten sind, können deinen Hormonhaushalt auch durcheinander bringen.
So gibt es verschiedene Stoffe, wie beispielsweise das sogenannte Bisphenol A, die in sehr geringen Konzentrationen hormonähnliche Substanzen beinhalten. Und dadurch auch schwache Hormonwirkungen aufweisen – bei dem genannten Bisphenol A ähnlich der Östrogenwirkung.

Sie werden gerne für die Herstellung von Verpackungsmaterialien genutzt, vorwiegend zum Beispiel für Nahrungsmittel. Und über die Verpackung können solche Stoffe dann in unsere Lebensmittel und schließlich in deinen Körper gelangen. Dort können sie sich wie dein körpereigenes Östrogen verhalten und – du ahnst es schon – zu einem Überschuss, also einer Östrogendominanz, führen. 

Kaufe also möglichst viele frische, unverpackte Nahrungsmittel und fülle dein tägliches Wasser in eine Glasflasche.

Neue Textilien solltest du vor dem ersten Tragen waschen, da sich auch hier viele Schadstoffe durch den Herstellungsprozess tümmeln können. Vertraue dabei deiner Nase! Produkte, die stark riechen, enthalten häufig ausgasende Giftstoffe und sollten mit Vorsicht genossen werden.

4. Mach mal Pause!

Pausen sind wichtig. Das wissen wir wohl alle. Doch sie tatsächlich in den Tagesablauf einzubauen, fällt oftmals schwer. 

Stress führt zu einer Überproduktion von Cortisol. Die Nebennieren laufen auf Hochtouren und die Produktion von anderen, wichtigen Hormonen steht hintenan. 

Das kann sich unter anderem negativ auf den Gegenspieler von Cortisol, dem Melatonin auswirken. Melatonin ist bekannt als unser Schlafhormon, das den Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Ausreichend Schlaf ist wichtig, um die Melatoninproduktion zu regulieren.

Wenn wir uns tagsüber keine Pausen nehmen, kann das schnell negative Folgen für den Nachtschlaf haben. Nicht umsonst schicken uns unsere Smartwatches einen reminder, wenn es wieder an der Zeit ist aufzustehen und sich zu bewegen. Vielleicht ist auch eine kleiner Spaziergang für zwischendurch was für dich?

Wenn dein Tag trotz aller Maßnahmen stressig war, nimm dir vor dem Schlafengehen Zeit, alles was in deinem Kopf herumschwirrt, aufzuschreiben. Kleiner Tipp: Formuliere im Anschluss alles, was nicht so gut lief, ins Positive. Stelle dir die Frage: „Wie hätte es laufen können, damit ich glücklich bin?“ Außerdem hilfreich: erstelle eine To-Do-Liste für deinen nächsten Tag, damit du dir über diese Dinge keine Gedanken mehr machen musst und schöne Träume hast! 

5. Teemischungen, Kräuter & Co 

Tee bei Hormonstörung

Auch Kräuter oder verschiedene Teemischungen können auf natürliche Weise deinen Hormonhaushalt in Balance bringen!

Das weit verbreitete Frauenheilkraut namens Frauenmantel oder auch Alchemilla vulgaris genannt, kann bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen. So zum Beispiel bei Symptomen eines prämenstruellen Syndroms oder auch Menstruationsbeschwerden. Aber auch bei hormonbedingten Wechseljahrsbeschwerden oder einer Östrogen-Dominanz hat sich dieses Wunderkraut als hilfreich gezeigt.

Ursprünglich kommt der gemeine oder gelb-grüne Frauenmantel aus Osteuropa und Asien. Mittlerweile ist er auch bei uns heimisch und vielfach wild zu finden. Du kannst ganz einfach die Blätter, Triebe und Blüten dieser zarten Pflanze verwenden. Alternativ wird er aber auch in vielen Teemischungen für Frauen angeboten.

Fazit

Oft wird die Wirkung unseres Hormonsystems völlig unterschätzt! Und daher bleibt es leider auch häufig bei der Ursachensuche von chronischen Beschwerden unberücksichtigt.

Doch wie du nun weißt, liegt die Gesamtheit der Körperfunktionen in unseren Händen! Umso wichtiger ist es, dass sich unsere Hormone in richtiger Balance befinden und als Team zur Aufrechterhaltung unserer Gesundheit beitragen.

Und gerade weil sich eine hormonelle Dysbalance in so unterschiedlichen Facetten zeigen kann, ist es wichtig, dass du deine Hormone nicht aus den Augen verlierst.

Wir von FEMNA beraten dich gerne dazu und begleiten dich auf dem Weg zu deiner Hormongesundheit.

Quellen

Birbaumer, Niels, and Robert Franz Schmidt. “Endokrine Systeme (Hormone).” Biologische Psychologie (2006): 117-140.

Chevallier, Andrew. Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen. Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017.

Heepen, Günther H. Hormone natürlich regulieren.GU Verlag, 2019.
Fornoff, Bettina. Hormone in Balance. Leitfaden für Frauen. Lotte-Verlag, 2016. 

Kirkpatrick, Johnstone. Heilende Hormone. Hormonfreundliche Ernährung und naturheilkundlicher Rat für einen harmonischen Zyklus. Südwest, 2019.

https://www.heilpraxisnet.de/heilpflanzen/frauenmantel-wirkung-und-anwendung/#Alchemilla_als_Frauenheilkraut

https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/hormone-tumormarker/oestriol-e31-kh

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Sind-Frauen-immer-schlapp-und-laesst-ihre-Libido-nach-kann-auch-mal-ein-Androgenmangel-die-Ursache-se-329055.html

Erfahre mehr über deine weiblichen Hormone:
♥ Ursachen von PMS – weibliche Hormone kurz erklärt 

Unter Mitwirken von Lina Köhler

Gutscheincode kopiert!
Nach oben scrollen