Endobelly: Endometriose-Symptom Blähbauch verstehen

Endobelly: Endometriose-Symptom Blähbauch verstehen

Noch recht unbekannt und häufig auch verkannt: Der Endobelly bei Endometriose. Dieses Symptom der Endometriose kann für die betroffenen Frauen sehr belastend sein. Viele fühlen sich unwohl und wollen ihren aufgeblähten Bauch verstecken. Keine Sorge – du musst nicht still leiden. Lass uns schauen, was genau dahintersteckt. Zusätzlich geben wir dir einige wertvolle Tipps, wie du die Symptomatik lindern kannst.

Endometriose-Kategorie

Was ist Endobelly?

Der Begriff Endobelly bezeichnet eine starke und auffällige Schwellung des Bauches. Dabei muss man ihn von einem “gewöhnlichen” Blähbauch kurz vor oder während der Periode unterscheiden. Denn der Endobelly ist ein Symptom der Endometriose und kann so stark ausgeprägt sein, als wäre die Frau schwanger. Oftmals hält der Endobelly länger an und kann auch unabhängig vom Menstruationszyklus auftreten. Viele Frauen empfinden dabei einen hohen Leidensdruck.

Ursachen von Endobelly

Um die Entstehung des Endobellys besser nachvollziehen zu können, schauen wir uns kurz an, was bei der Endometriose allgemein passiert. Hierbei lagern sich Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, außerhalb der Gebärmutter an. Das Hauptproblem dabei ist, dass sich das Gewebe auch als solches verhält und sich mit dem Zyklus auf bzw. abbaut. Das kann zu verschiedenen Symptomen führen.

Auffällig ist, dass es bei Endometriose häufig zu Darmproblemen kommt, da oftmals auch der Darm von Endometrioseherden befallen ist. 

Die Endometrioseherde können nun Entzündungen verursachen, die zu Schwellungen, Wasseransammlungen oder Blähungen führen. Das kann nicht nur zu Schmerzen führen, sondern auch die Entstehung des Endobellys begünstigen. Luft im Bauch (bzw. im Darm) sorgen letztlich für den stark aufgeblähten Bauch. Allerdings muss man dazu erwähnen, dass es sich beim Endobelly um eine komplexe Reaktion des Körpers handelt und die genaue Entstehung noch nicht abschließend geklärt ist.

Faktoren, die die Entwicklung begünstigen können:  

Ein hormonelles Ungleichgewicht bei Endometriose

Endometriose ist eine hormonabhängige Erkrankung, bei der das Wachstum des endometriumähnlichen Gewebes außerhalb der Gebärmutter von Hormonen, insbesondere von Östrogenen, beeinflusst wird. Hohes Östrogen kann zu einer verstärkten Entzündungsreaktion und damit zu einer Zunahme der Endometriose-Symptome führen.

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Die Auswirkungen der Ernährung auf Endobelly

Die Ernährung kann einen großen Einfluss auf Endobelly haben. Bestimmte Lebensmittel, wie stark verarbeitete Produkte und Zucker, können Entzündungen fördern und die Symptome verschlimmern. Andererseits können entzündungshemmende Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse helfen, die Beschwerden des Endobelly zu lindern. Jeder Körper reagiert jedoch anders, daher ist eine individuell angepasste Ernährung wichtig. 

Die Störung der Darmtätigkeit

Das Darmmikrobiom (“Darmflora”) spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Verdauungssystems und beeinflusst auch die Symptome des Endobelly. Eine Dysbalance im Darmmikrobiom, also ein Ungleichgewicht der verschiedenen Mikroorganismen im Darm, kann zu verschiedenen Verdauungsproblemen führen. Ein Endobelly ist jedoch kein direkter Hinweis auf eine Endometriose mit Darmbeteiligung.

Chronischer Stress und Endobelly

Chronischer Stress kann die Darmmotilität, also die Bewegung des Darms, beeinträchtigen. Dies kann zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung oder Durchfall führen und auch den Endobelly verstärken.

Weiterhin kann dauerhafter Stress das Immunsystem beeinflussen und Entzündungsreaktionen im Körper verstärken. Da Endometriose eine entzündliche Erkrankung ist, kann das die Symptome der Endometriose verschlimmern.

Stress hat zudem Einfluss auf den Hormonhaushalt, insbesondere auf die Ausschüttung von Cortisol. Hormonelle Schwankungen können die Symptome von Endometriose beeinflussen und zu einer Verschlechterung des Endobelly führen.

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5 Tipps bei Endobelly

Endometriose ist eine komplexe Erkrankung, die aktuell nur symptomatisch behandelt werden kann. Allerdings gibt es Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und mehr Lebensqualität herzustellen. Um den Endobelly zu reduzieren haben wir hier folgende Tipps für dich:

1. Setze auf eine ausgewogene und antientzündliche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Omega-3-Fettsäuren.

2. Vermeide hochverarbeitete Lebensmittel, die reich an Zucker und ungesunden Fetten sind.

3. Erwäge die Einnahme von Prä- und Probiotika, um das Darmmikrobiom zu unterstützen.

4. Integriere Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen in deinen Alltag.

5. Körperliche Aktivität kann dir sowohl körperlich als auch psychisch helfen. Zum einen wird Stress abgebaut, zum anderen wird deine Verdauung gefördert.

Ein Wort zum Schluss

Ein aufgeblähter Bauch ist nur eines der zahlreichen Beschwerden von Endometriose und kann sehr belastend sein. Darum ist es besonders wichtig, sich damit auseinanderzusetzen und Möglichkeiten zu finden, diesen zu reduzieren. Denk dabei immer daran, dass jeder Körper individuell ist und andere Bedürfnisse hat. Probiere dich daher aus und suche dir Rat von Expert:innen. 

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Quellen

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2. Mechsner S. Endometriose – Die unterschätzte Krankheit. München: ZS; 2021.

3. Luscombe GM, Markham R, Judio M, Grigoriu A, Fraser IS. Abdominal bloating: an under-recognized endometriosis symptom. J Obstet Gynaecol Can. 2009;31(12):1159-1171. doi:10.1016/s1701-2163(16)34377-8

4. Parazzini F, Chiaffarino F, Surace M, Chatenoud L, Cipriani S, Chiantera V, et al. Selected food intake and risk of endometriosis. Hum Reprod. 2004;19(8):1755-1759. doi:10.1093/humrep/deh395

5. Vercellini P, Sergenti G, Buggio L, Frattaruolo MP, Dridi D, Berlanda N. Advances in the medical management of bowel endometriosis. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol. 2021;71:78-99. doi:10.1016/j.bpobgyn.2020.06.004

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