Viele Frauen leiden regelmäßig unter Hautunreinheiten, insbesondere während ihrer Menstruation. Doch warum treten diese Pickel auf? Wie sich der weibliche Zyklus auf die Haut auswirkt und was du für eine klare Haut tun kannst, erfährst du hier.
Die Haut im Menstruationszyklus
Der weibliche Zyklus ist ein komplexer Prozess, der von hormonellen Veränderungen geprägt ist, die sich unmittelbar auf die Haut auswirken können.1,2,3 Doch wie genau verändern sich die Hormone im Zyklus und wie verändert sich die Haut?
Der weibliche Zyklus lässt sich in vier Hauptphasen unterteilen:
Menstruationsphase
Der Zyklus beginnt mit der Menstruation. Während dieser sinken Progesteron und Östrogen deutlich ab, wodurch die Haut aus dem Gleichgewicht geraten kann. Diese hormonelle Umstellung lässt die Haut oft trocken und empfindlicher werden und macht sie anfällig für Reizungen und Entzündungen.1 Zudem bleibt der Testosteronspiegel, während Progesteron und Östrogen absinken, während der Menstruationsphase relativ gleich, wodurch die Talgdrüsen angeregt werden und die Anfälligkeit für verstopfte Poren und Pickel erhöht wird.2,4
Follikelphase
Diese Phase überlappt sich mit der Menstruationsphase und dauert bis zum Eisprung. Der Östrogenspiegel steigt nun langsam wieder an – die Haut wird wieder geschmeidiger und hydratisierter. Denn Östrogen fördert nicht nur die Hautfeuchtigkeit, sondern regt auch die Kollagenproduktion an und verbessert die Hautelastizität.1
Ovulationsphase
Während des Eisprungs erreicht der Östrogenspiegel seinen Höhepunkt. Die Hautbarriere ist jetzt am stabilsten, und das Hautbild ist in dieser Phase oft am reinsten.3
Lutealphase
Nach der Ovulation beginnt die Lutealphase, in der der Progesteronspiegel ansteigt, während der Östrogenspiegel sinkt. Dies führt dazu, dass das Progesteron dominiert. Diese Phase vor der einsetzenden Menstruation ist oft besonders kritisch für die Haut, da Progesteron die Talgproduktion anregt, wodurch mehr Hautfett (Sebum) produziert wird. Das Sebum kann die Poren verstopfen und die Entstehung von Pickeln begünstigen, insbesondere wenn es sich mit abgestorbenen Hautzellen verbindet.2,3,4
Zusätzlich verringert der sinkende Östrogenspiegel die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern.1 Ähnlich zur Menstruationsphase bleibt auch hier der Testosteronspiegel relativ stabil, was im Verhältnis zu den veränderten weiblichen Sexualhormonen zu einer verstärkten Stimulierung der Talgdrüsen beiträgt.2,4
Du siehst also, dass hormonelle Veränderungen zu einer Überaktivität der Talgdrüsen, einer erhöhten Anfälligkeit für Entzündungen und Unreinheiten führen können. Deine Haut wird also auch in der Lutealphase empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen, da die Abwehrkräfte der Haut schwächer werden. So entstehen vor und während der Periode optimale Bedingungen für die Entstehung von hormonell bedingten Pickeln.2
Kennst du deinen Hormonstatus?
Wie erkennt man hormonelle Pickel?
Hormonelle Pickel treten oft am Unterkiefer, Kinn und Hals auf, da diese Regionen häufig besonders empfindlich gegenüber hormonellen Schwankungen sind. Ein weiteres Merkmal ist ihr zyklisches Auftreten, da sie meist in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus oder kurz vor der Periode vermehrt auftreten.
Solltest du Unreinheiten in Form von Eiterpickeln oder Zysten bemerken, kann es auch sein, dass dein Hormonungleichgewicht zur Entstehung hormoneller Akne beigetragen hat.2 Mehr zur Entstehung und Behandlung von hormoneller Akne kannst du übrigens in diesem Artikel nachlesen.
Was tun gegen Pickel während der Periode?
Die Hauptverursacher hormoneller Schwankungen und damit zusammenhängender Hautprobleme sind also Progesteron, Östrogen und Testosteron.
Doch du bist deinen Hormonen nicht einfach ausgeliefert, sondern kannst mit der richtigen Pflege und einem bewussten Lebensstil etwas gegen deine Hautunreinheiten während der Periode tun.
Hier sind einige Ansätze:
- Hautpflege: Eine schonende Hautpflege ist entscheidend, um die Hautbarriere zu schützen und Reizungen zu vermeiden. Du kannst zum Beispiel pH-neutrale Reinigungsprodukte verwenden, um den natürlichen Säureschutzmantel der Haut aufrechtzuerhalten. Um Irritationen zu verhindern, sind vor allem natürliche Pflegeprodukte ohne Zusatzstoffe sinnvoll. Auch gezielte Behandlungen mit Inhaltsstoffen wie Salicylsäure oder Benzoylperoxid können helfen, Talgüberschuss zu regulieren und Entzündungen zu lindern.5
- Hormonelles Gleichgewicht unterstützen: Ist ein hormonelles Ungleichgewicht die Ursache für deine Hautprobleme, kannst du deinen Hormonhaushalt selbst unterstützen: Zum Beispiel durch eine gezielte Einnahme von Mikronährstoffen wie Zink und Omega-3-Fettsäuren, die dabei helfen können, Entzündungen zu reduzieren und die Hautgesundheit zu fördern. Eine anti-entzündliche Ernährung, die frei von raffiniertem Zucker und Kuhmilchprodukten ist, kann ebenfalls vorteilhaft sein, da diese Lebensmittel bei manchen Menschen Entzündungsprozesse im Körper fördern.6 Außerdem kannst du durch Pro- und Präbiotika ein gesundes Darmmilieu unterstützen, das eine entscheidende Rolle für den Hormonstoffwechsel und die Hautgesundheit spielt.7
- Konventionelle Behandlungsformen: Wenn natürliche Methoden nicht gegen deine Unreinheiten ausreichen, können hormonelle Therapien in Erwägung gezogen werden. Die Einnahme der Pille oder andere hormonbasierte Behandlungen helfen, die Hormonspiegel zu stabilisieren und die Haut zu verbessern. Solche Behandlungen sollten jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da sie Nebenwirkungen haben können.
- Lebensstil: Auch der Einfluss deines Lebensstils ist nicht zu vernachlässigen, denn ein gesunder Lebensstil hat einen erheblichen Einfluss auf deine Hautgesundheit. Neben der Ernährung, kann besonders Stress deine Haut stark beeinflussen, denn chronischer Stress ist eng mit der Talgproduktion verbunden, die bei Unreinheiten meist erhöht ist.2
Methoden zur Stressbewältigung wie Yoga, Meditation oder Atemübungen sowie ausreichender Schlaf helfen dir also dabei dein hormonelles Gleichgewicht zu fördern, was sich durchaus positiv auf deine Haut auswirken kann!
Wie FEMNA dir helfen kann
Hautprobleme während der Periode sind ein häufiges Phänomen, das meist auf die hormonellen Veränderungen im Zyklus zurückzuführen ist. Während leichte Unreinheiten vor und während der Periode normal sind, können starke Pickel, Entzündungen oder Akne auf ein Ungleichgewicht der Hormone hinweisen.
Solltest du den Verdacht haben, dass deine Pickel hormonell bedingt sind, kann sich ein Blick auf deine Hormone also durchaus lohnen. Mit dem FEMNA Hormontest Plus kannst du ganz einfach von Zuhause aus testen, wie es um deine Hormonbalance steht, um deine Hautprobleme ursächlich anzugehen. Gerne beraten wir dich auch individuell zu deinem Testergebnis, damit du dich langfristig an gesunder Haut erfreuen kannst!
Quellen
1. Muizzuddin N, Marenus KD, Schnittger SF, Sullivan M, Maes DH. Effect of systemic hormonal cyclicity on skin. J Cosmet Sci. 2005;56(5):311-322.
2. Ilyas A, Kanwal S, Khalid UA. Hormonal Inconsistency: A Sign of the Onset of Acnegenesis: Hormonal Imbalance Leads to Acne. PSM Biol Res. 2020;5(4):166-177.
3. Raghunath RS, Venables ZC, Millington GWM. The menstrual cycle and the skin. Clin Exp Dermatol. 2015;40(2):111-115. https://doi.org/10.1111/ced.12588
4. Madan P. A Study on the Impact of Hormonal Imbalances on Acne Severity in Adult Females.
5. Seidler EM, Kimball AB. Meta-analysis comparing efficacy of benzoyl peroxide, clindamycin, benzoyl peroxide with salicylic acid, and combination benzoyl peroxide/clindamycin in acne. J Am Acad Dermatol. 2010;63(1):52-62. https://doi.org/10.1016/j.jaad.2009.07.052
6. Basavaraj KH, Seemanthini C, Rashmi R. Diet in dermatology: present perspectives. Indian J Dermatol. 2010;55(3):205-210.
7. Sánchez-Pellicer P, Navarro-Moratalla L, Núñez-Delegido E, Ruzafa-Costas B, Agüera-Santos J, Navarro-López V. Acne, Microbiome, and Probiotics: The Gut–Skin Axis. Microorganisms. 2022; 10(7):1303. https://doi.org/10.3390/microorganisms10071303