Menstruation & Zyklus: Was passiert jeden Monat in meinem Körper?

Wunderwerk Natur: Hinter dem weiblichen Zyklus steckt ein ausgeklügeltes System und viel mehr als nur die Menstruation. Lange schambesetzt und totgeschwiegen, scheuen viele Frauen sich nicht länger, über den Menstruationszyklus zu sprechen.

In diesem Artikel erfährst du, was sich während deines Monatszyklus und zur Zeit der Periode in deinem Körper abspielt. Außerdem lernst du, woher Zyklusstörungen und Regelbeschwerden kommen und wie du deinen Körper ganz natürlich unterstützen kannst.


Was genau ist ein Menstruationszyklus?

Der Menstruationszyklus, menstruelle Zyklus oder auch weibliche Zyklus ist durch wiederkehrende Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut und die gleichzeitig ablaufende Heranreifung einer Eizelle im Eierstock gekennzeichnet.

Der weibliche Körper unterliegt jeden Monat aufs Neue zyklusabhängigen Veränderungen, die durch einen hormonellen Regelkreis gesteuert werden. Ein Menstruationszyklus erstreckt sich zwischen dem ersten Tag der Menstruation und dem letzten Tag vor der darauf folgenden Blutung. Der Menstruationszyklus einer Frau beginnt also immer am ersten Tag einer Blutung.

Diese hält meist nicht weniger als zwei und nicht mehr als sieben Tage an. Ein gesunder Zyklus einer erwachsenen Frau dauert circa zwischen 21 und 35 Tage. Längere oder kürzere Zyklen weisen auf einen fehlenden Eisprung oder eine verkürzte 2. Zyklushälfte hin. 28 Tage sind der Durchschnitt aber nicht die Regel. 1)

Bei jüngeren Mädchen im Teenageralter dauert der Zyklus oft länger. Da das Hormonsystem sich in dieser Lebensphase noch in der Reifung befindet, sind unregelmäßige Zyklen hier ganz normal!

Ein Zyklus verläuft in drei Phasen. Mit dem Beginn der Menstruation startet die erste Zyklushälfte, die Follikelphase. Es folgt die Zyklusmitte, die Ovulationsphase, in der der Eisprung stattfindet. Nach der Ovulation (Eisprung) beginnt die zweite Zyklushälfte, die Lutealphase.

Phase 1: Follikelphase

In der Follikelphase bereitet sich der weibliche Körper auf eine mögliche Empfängnis vor. In dieser Phase dominiert das Östrogen. Es sorgt dafür, dass die Schleimhaut aufgebaut wird, in dem sich – im Falle einer Befruchtung – ein Ei einnisten kann.

Das Östrogen sorgt auch dafür, dass mehrere Follikel heranreifen, von denen einer sich zum dominanten Follikel weiter entwickelt. Der immer weiter ansteigende Östrogenspiegel erreicht seinen Peak ungefähr in der Zyklusmitte. Wenn er einen bestimmten Schwellenwert erreicht hat, gibt das Gehirn mit der Ausschüttung von LH (luteinisierendes Hormon) das Signal für den Eisprung.

Der dominante Follikel platzt auf und gibt die Eizelle frei, die dann vom Eierstock über den Eileiter in die Gebärmutter gelangt. Mit dem Eisprung, den man auch Ovulation nennt, beginnt die gleichnamige Phase.

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Phase 2: Ovulationsphase

Der Eisprung findet etwa 14 Tage vor Beginn der nächsten Regelblutung statt. Gleichzeitig öffnet sich der Muttermund ein wenig, so dass Spermien ein leichteres Spiel haben. Dies ist die Zeit, in der Frauen hoch fruchtbar sind. Die Eizelle bleibt nach dem Eisprung zwischen 12 und 24 Stunden befruchtungsfähig.

Phase 3: Lutealphase

Aus dem Follikel, der nach dem Eisprung zurückbleibt, entwickelt sich der so genannte Gelbkörper. Ein Gelbkörper ist eine endokrine Drüse, die sich nach dem Eisprung aus dem leeren Eibläschen bildet. Das Gewebe wächst zu einer gefäßreichen Struktur innerhalb von weniger als einem Tag heran.

Bei der Bildung des Gelbkörpers bildet sich das Hormon Progesteron. Bei erfolgreicher Befruchtung bleibt der Progesteronspiegel nach der Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter erhalten. Ist das Ei im Eileiter hingegen nicht befruchtet worden, bildet sich der Gelbkörper innerhalb der nächsten zehn Tage zurück und stellt die Progesteronproduktion ein.

Die oberen Schleimhautschichten lösen sich ab und die Menstruation setzt ein. Dann beginnt der Zyklus von vorne. Eine Lutealphase dauert 10 bis 16 Tage, wobei die durchschnittliche Länge 14 Tage beträgt.Tolga B. Mesen, Steven L. Young. Progesterone and the Luteal Phase – A Requisite to Reproduction. Obstet Gynecol Clin North Am. 2015 Mar; 42(1): 135–151. PubMed PMID: 25681845">2)

Die Wissenschaftlerin Dr. Sarah Robertson von der Universität Adelaide in Australien hat über die Vorgänge folgendes gesagt: “Es gib keinen anderen Ort im Körper, an dem sich wie aus dem Nichts und innerhalb von so kurzer Zeit neues Gewebe und eine Blutzufuhr bildet.” http://www.abc.net.au/science/articles/2013/07/09/3798293.htm">3) Care AS, Diener KR Jasper MJ, Brown HM, Ingman WV, Robertson SA. Macrophages regulate corpus luteum development during embryo implantation in mice. J Clin Invest. 2013 Aug 123(8):3472-87.PubMed PMID: 23867505">4)


Was passiert, wenn ich meine Tage bekomme?

Eine Menstruation, Regelblutung oder Periode tritt bei einer jungen Frau das erste Mal zu Beginn der Pubertät auf. Diese erste Blutung wird auch Menarche genannt. Anschließend begleitet uns Frauen diese zyklische Blutung bis in die Wechseljahre.

Die Menstruation ist nicht nur der Anfang eines neuen Monatszyklus und ein Zeichen von Fruchtbarkeit, sondern auch eine monatlicher Check-up wie es um die eigene Gesundheit bestellt ist.

Dauer der Menstruation

Bei den meisten Frauen dauert die Blutung zwischen 2 und 7 Tagen. Bei einigen Frauen kündigt sie sich durch Schmierblutungen oder Tröpfchenblutungen ein paar Tage vorher an. Eine solche Schmierblutung kann ein Hinweis auf einen Progesteronmangel sein.

Die eigentliche Blutung beginnt erst dann, wenn dazu auch Hygieneartikel (Tampons, Binden, Menstruationstassen) benötigt werden. Manche Frauen haben mit Periodenschmerzen zu kämpfen, die sehr beeinträchtigend sein können.


Wenn die Menstruation beginnt weh zu tun

Als Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe) bezeichnet man Schmerzen im Bauch und am Kreuz, die kurz vor und während der Periode auftreten. Die Schmerzen äußern sich bei vielen Frauen in Bauchkrämpfen und durch ein schmerzhaftes Ziehen am unteren Rücken.

Periodenschmerzen zu haben, ist nicht ungewöhnlich. Sie sollten allerdings nicht so stark sein, dass der normale Alltag beeinträchtigt wird. Dabei ist das Schmerzempfinden natürlich sehr individuell. Bei einigen Frauen gehen diese Schmerzen aber so weit, dass die Krämpfe ihre Lebensqualität stark einschränken.

Periodenschmerzen werden von Prostaglandinen in der Gebärmutter hervorgerufen. Dabei ist zu beachten das zu viel Östrogen und weniger Progesteron zu einem höheren Prostaglandinspiegel führen und stärkere Schmerzen verursachen kann. Eldering J, Nay M, Hoberg L, Longcope C, McCracken J. Hormonal regulation of prostaglandin production by rhesus monkey endometrium. J Clin Endocrinol Metab 1990; 71(3):596-604.">5)

Sehr starke Periodenschmerzen (sekundäre Dysmenorrhö) äußern sich in pulsierenden, brennenden oder stechenden Schmerzen, die über mehre Tage andauern und sich nicht mit Schmerztabletten bekämpfen lassen.

Sind Menstruationsbeschwerden “normal”?

Ein leichtes Ziehen im Unterleib während der Periode hat wahrscheinlich jede Frau schon einmal wahrgenommen. Ein wenig unangenehm, aber erträglich. Wenn die Schmerzen so stark sind, dass der Gang zum Supermarkt oder auch das Arbeiten am Laptop zur Belastungsprobe werden, kann nicht mehr von “normalen Menstruationsbeschwerden” gesprochen werden.

Periodenschmerzen sind definitiv zu stark, wenn frau gar nicht erst aufstehen kann oder starke Schmerzmittel nötig sind, um den Tag zu überstehen. Treten zusätzlich Symptome wie beispielsweise Kopfschmerzen, Migräne, Übelkeit, Erbrechen oder auch ein kontinuierliches Krankheitsgefühl auf, sollte sicherheitshalber ein Frauenarzt aufgesucht werden.

Ursachen für starke Schmerzen während der Menstruation

Unerträgliche Schmerzen während der Periode sollten nicht auf die leichte Schulter genommen oder mit Unmengen an Schmerzmitteln betäubt werden. Denn die Ursachen für starke Schmerzen im Unterleib können durch verschiedene ernstzunehmende Krankheiten ausgelöst werden.

Folgende Ursachen könnten dahinterstecken:

  • Hormonelle Dysbalance (Östrogendominanz, Progesteronmangel, Gelbkörperschwäche)
  • Myome oder gutartige Tumore in der Gebärmutter
  • Endometriose – schätzungsweise 10 % der Frauen sind von dieser Erkrankung betroffen
  • Ungesunde Ernährung (viel Zucker, Weizen, ungesättigte Fettsäuren, Alkohol)
  • Mangel an Vitalstoffen (Magnesium, Eisen, B-Vitamine)

Zysten oder Schilddrüsenfehlfunktionen können ebenfalls zu größeren Schmerzen während der Periode führen. Wenn also ungewöhnlich starke Schmerzen auftreten und diese länger anhalten, könnte auch hier ein Check-up beim Frauenarzt ratsam sein.

Was hilft gegen Schmerzen im Unterleib?

Wenn du eine Kandidatin für Zyklusprobleme bist und womöglich unter PMS, unregelmäßigen oder schmerzhaften Blutungen leidest, ist besonders viel Selfcare eine gute Idee. Ab Beginn der zweiten Zyklushälfte solltest du daher besonders auf deinen Lifestyle und die Ernährung achten.

gesunde Ernährung während deiner Menstruation

Zucker, Alkohol und Fastfood lieber gegen nährstoffreiche, unverarbeitete Lebensmittel austauschen und ausreichend Wasser trinken. Viele Studien belegen übrigens auch, dass das Rauchen von Zigaretten einen signifikanten Zusammenhang zu stärkeren Periodenschmerzen darstellt, weswegen dringend davon abzuraten ist. Lu-Lu Qin, Zhao Hu, Atipatsa Chiwanda Kaminga, Bang-An Luo, Hui-Lan Xu, Xiang-Lin Feng, Jia-He Liu. Association Between Cigarette Smoking and the Risk of Dysmenorrhea: A Meta-Analysis of Observational Studies. 2020 Apr 15;15(4):e0231201. PubMed PMID: 32294123">6)

6 Erste-Hilfe-Tipps bei Schmerzen während der Menstruation

  1. Ausreichend Magnesium zuführen
    Magnesium ist ein Mineralstoff, der sehr entkrampfend und beruhigend wirkt. Er kann auf verschiedene Arten verwendet werden. Beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel, als Badezusatz oder auch als Öl auf der Haut. Magnesium ist absolut ungefährlich und lässt sich kaum überdosieren. Hat der Körper genug, scheidet er es einfach wieder aus. Schüssler Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) wird gegen Schmerzen und Krämpfe eingenommen und kann mit Magnesiumöl kombiniert werden.
  2. Finger weg von Tampons!
    Ist der freie Blutfluss behindert, kann das bei einigen Frauen die Menstruationsbeschwerden verstärken. Eine Veränderung der Monatshygiene kann deshalb sehr hilfreich sein. Viele Frauen spüren eine deutliche Verbesserung der Schmerzen, wenn sie auf eine (passende!) Menstruationstasse, Binden oder Periodenunterwäsche umsteigen.
  3. Wärmeanwendungen wirken wahre Wunder
    In Form von Wärmepflastern, Wärmflasche oder Vollbädern wirkt Wärme von außen sehr wohltuend bei Periodenschmerzen. Schmerzende Stellen am Bauch und unteren Rücken mit Rotlicht zu bestrahlen, kann ebenfalls helfen. Dabei ist eine Bestrahlungsdauer von 5 Minuten nicht zu überschreiten.
  4. Den richtigen Kräutertee auswählen
    Die beste Wirkung erzielt man immer mit der richtigen Mischung der passenden Kräuter. Eine empfehlenswerte Kräuterzubereitung für angenehme Tage und die Zeit der Menstruation ist Gänsefingerkraut, Schafgarbe, Frauenmantel, Ingwer, Himbeerblättern, Zitronenverbene & Pfefferminze. Kombiniert man entkrampfende, beruhigende, blutstillende und harmonisierende Kräuter, erhält man einen wohltuenden Tee. Tees lassen sich sowohl im akuten Fall als auch zur Prävention sehr gut nutzen.
  5. Stress vermeiden und an die frische Luft gehen
    Ein kurzer Spaziergang kann schon helfen, um den Körper und insbesondere die Gebärmuttermuskulatur zu entkrampfen. Oft verkrampft sich mit dem Unterleib der gesamte Körper. Um also ein Krampf-Pingpong zu vermeiden, einfach mal eine Runde um den Block laufen und frische Luft atmen.
  6. Periodenschmerzen mit Yoga mildern
    Wenn dir Regelschmerzen den Tag verderben und du dich am liebsten nur noch verkriechen willst, können sanfte Yoga-Übungen zur Entspannung der Muskulatur helfen. Folgende 5 Asanas helfen, wenn der Unterleib weh tut: Stellung des Kindes, Kobra, Kuh, Katze und Bogen. Tiefes Ein-und Ausatmen nicht vergessen und zwischen den Übungen auf dem Rücken im Savasana ausruhen.

Ich verliere zu viel Blut: Ist meine Menstruation zu stark?

So unterschiedlich wie wir Frauen sind, so verschieden sind auch unsere Zyklen. Der weibliche Körper ist keine Maschine. Der Zyklus und damit auch die Menstruation, die Intensität der Schmerzen und die Stärke der Blutung, können von Monat zu Monat variieren. Eine häufig auftretende Beschwerde ist eine sehr starke Regelblutung.

Wann spricht man von einer starken Menstruation?

Eine starke Monatsblutung ist gegeben, wenn die Blutung länger als 7 Tage andauert und/oder die Menge des Blutes insgesamt mehr als durchschnittlich 30 – 50 Milliliter beträgt. Medizinisch gibt es zwei Definitionen für eine lange Menstruation: Man unterscheidet zwischen Menorrhagie und Hypermenorrhö.

Die Menorrhagie ist eigentlich eine Rhythmusstörung, denn die Blutung dauert länger als gewöhnlich. Dadurch kommt natürlich auch die Intensität der Blutung zustande. Dauert die starke Periode länger als zwei Wochen, gilt das als Dauerblutung.

Ist die Menstruation sehr stark, werden dabei über 80 Milliliter Blut verloren. Bei einem derartigen Blutverlust spricht man von einer Hypermenorrhö. Meist geht eine solch starke Periode mit Blutklumpen einher.

Wichtig ist auch hier, dass du selbst dich mit deiner Periode wohlfühlst. Wenn deine starke Periode dir keine Beschwerden verursacht und du dich auch nach der Menstruation nicht erschöpft fühlst, ist das natürlich völlig in Ordnung.

Mögliche Ursachen für eine starke Menstruation

Eine starke Regelblutung, ob nun Hypermenorrhö oder Menorrhagie, kann viele Ursachen haben. Nicht selten stehen diese beiden Menstruationsstörungen im Zusammenhang mit Zyklen, bei denen kein Eisprung stattfindet.

Grund hierfür können Pubertät, Wechseljahre, Stress, Ernährung, Vitalstoffmängel und hormonelle Dysbalancen sein. Besonders häufig kommt es nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille oder der Hormonspirale zu diversen Zyklusstörungen, unter anderem auch zur Hypermenorrhö oder Menorrhagie.

Was kann ich gegen eine starke Menstruation tun?

Leidest du an einer langen Menstruation oder hast eine sehr starke Periode mit Blutklumpen, können Kräuter mit einer blutstillenden Wirkung helfen. Hierzu gehören Hirtentäschel, Scharfgarbe, Silbermantel und auch Gänsefingerkraut. Diese werden in Teemischungen gerne mit entkrampfenden und beruhigenden Kräutern, wie z. B. Melisse, kombiniert.

Bei sehr starken Blutungen ist es außerdem enorm wichtig, den Vitalstoffbedarf im Auge zu behalten. Bluten wir häufig sehr viel, mangelt es sehr wahrscheinlich an Eisen und Vitamin B12. Tatsächlich findet man diese beiden Stoffe auch in Pflanzen. Die Brennnessel hat einen vielfach höheren Eisengehalt als Fleisch, und auch B12 findet sich in Chlorella in größeren Mengen als in Milchprodukten.

Menstruationstassen können die Stärke der Blutung messen: All das kann helfen, der starken Blutung den Kampf anzusagen. Um genauer feststellen zu können, wie stark eine Regelblutung tatsächlich ist und ob durch die Tees Besserung eintritt, ist die Nutzung einer Menstruationstasse sehr hilfreich.

Menstruationstasse

Bist du in den Wechseljahren und leidest unter starken Blutungen? Dann findest du in unserem Artikel Blutungen in den Wechseljahren: Was bei überstarken Perioden hilft mehr Informationen.


Hilfe, mein Zyklus ist unregelmäßig!

Ein unregelmäßiger Zyklus ist ein Zyklus, der sich in der Länge seiner Tage und der Menstruationsdauer stark unterscheidet. Es kehrt keine Regelmäßigkeit ein und häufig findet kein Eisprung statt. So ist es für die Frauen schwer vorauszusagen, wie lang oder kurz er beim nächsten Mal sein wird oder wann die Periode eintritt.

Wenn ein Kinderwunsch vorliegt, kann es schwierig werden, schwanger zu werden. Um genauer über die Ursachen, Symptome und Lösungen zu sprechen, sollte vorab noch einiges erklärt werden. Angefangen bei der Frage: Was ist ein Zyklus überhaupt?

Ab wann ist ein Zyklus unregelmäßig?

Zyklusschwankungen von +/- 2 bis 4 Tagen sind völlig normal. Der weibliche Körper richtet sich weder nach Kalendertagen, noch nach einer Atomuhr. Sofern man nicht hormonell verhütet, wie beispielsweise mittels Pille, kann der Zyklus also schwanken. Das ist unbedenklich, so lange es sich in diesem Rahmen hält.

Bei vielen Frauen sind die Schwankungen aber weitaus gravierender. Die unregelmäßige Periode kann nämlich durchaus auch Zyklen von 21 bis zu 60 Tagen bedeuten. Sprich, der Zyklus ist völlig unberechenbar, und es kommt vor, dass die Periode über Wochen und manchmal sogar Monate ausbleibt. Ganz besonders häufig betrifft das Frauen nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel.

Ist man von solch heftigen Unregelmäßigkeiten betroffen, bleibt das meist nicht ohne Symptome. Ein unregelmäßiger Zyklus bringt häufig Beschwerden wie PMS, starke Blutungen, schlimme Menstruationsschmerzen oder einen unerfüllten Kinderwunsch mit sich.

Mögliche Ursachen für einen unregelmäßigen Zyklus

Es gibt wirklich viele Ursachen für eine unregelmäßige Periode. Das liegt hauptsächlich daran, dass das Zusammenspiel unserer weiblichen Hormone, die den Zyklus steuern, sehr fragil ist. Wir Frauen sind in der Lage, es unbemerkt zu beeinträchtigen und so diverse Unregelmäßigkeiten zu bewirken.

Eine häufige Ursache für Zyklusschwankungen kann die hormonelle Verhütung sein. Wenn sich eine Frau von der Hormonspirale, Pille, Nuvaring o.ä. verabschiedet, dauert es einige Zeit, bis sich der natürliche Zyklus wieder eingependelt hat. Doch auch eine ungesunde Ernährung, Über- oder Untergewicht und zu viel Stress können den Zyklus negativ beeinflussen.

Neben den eher harmlosen Ursachen, gibt es aber auch einige Krankheitsbilder, die einen unregelmäßigen Zyklus bedingen können, wie z.B. das PCO-Syndrom, Erkrankungen der Nebennieren oder der Hypophyse und auch Schilddrüsenfunktionsstörungen. Wenn ein Verdacht auf diese Ursachen besteht, bitte umgehend einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen.

Happy Bleeding: Checkliste für einen gesunden Zyklus

Um Unregelmäßigkeiten im Zyklus vorzubeugen und dir deinen Zyklus so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es einige Dinge, die du selbst tun kannst.

Beobachtest du täglich deinen Zyklus?

Zu allererst ist es sehr hilfreich, deinen Zyklus genau zu beobachten und emotionale und körperliche Symptome in einen Zyklus- oder Menstruationskalender einzutragen. Das ist wichtig, um den Überblick zu behalten. So erkennst du auch schnell, ob sich mit den folgenden Tipps etwas verbessert hat.

Ernährst du dich gesund und ausgewogen?

Auch wenn das niemand wirklich gerne hört: Die Ernährung ist enorm wichtig für die Gesundheit und dementsprechend auch für einen regelmäßigen, beschwerdefreien Zyklus. Im besten Fall besteht deine Nahrung aus frischen, regionalen, saisonalen und möglichst unverarbeiteten Produkten. Behalte auch deinen Kaffee-und Alkoholkonsum im Blick und vermeide raffinierten Zucker, Weißmehl und Kuhmilch.

Wie sieht es mit deinem Stresslevel aus?

Bei andauerndem Stress produziert dein Körper Stresshormone. Diese können deinen Zyklus so sehr beeinflussen, dass es sogar zum völligen Ausbleiben deiner Periode kommen kann. Denke also daran, regelmäßig Pausen einzulegen und dir einen Ausgleich zu suchen, wie z.B. Yoga, Meditation, Sauna oder etwas anderes, was dich entspannt.

Trinkst du regulierende Kräutertees?

Wenn der Zyklus aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann man ihn ganz sanft dabei unterstützen, wieder die richtige Balance zu finden und eine regelmäßige Periode fördern. Das macht man am besten mit den passenden Heilkräutern zur jeweiligen Zyklusphase.

In der ersten Zyklushälfte kannst du deinen Körper mit einer Mischung aus Kräutern unterstützen, die hormonregulierend wirken und den Eisprung stimulieren. Das sind zum Beispiel Rosmarin, Frauenmantel, Beifuß, Angelikawurzel und Eisenkraut.

In der zweiten Zyklushälfte helfen dann Passionsblume, Frauenmantel, Schafgarbe und Co., den Progesteronspiegel aufrecht zu erhalten und die Menstruation auszulösen.

Bist du sportlich aktiv?

Sei keine Couch-Potato und treibe Sport – aber achte gleichzeitig darauf, dass du dich nicht überanstrengst. Regelmäßige sportliche Einheiten sorgen für einen gesunden Stoffwechsel und helfen deinem Hormonhaushalt, sich auszubalancieren.

Wie die Menstruation mit den Hormonen zusammenhängt

Den eigenen Körper kennen wir Frauen recht gut, schließlich haben wir mit uns selbst am meisten zu tun. Wir kennen „unsere“ Art, Periodenschmerzen zu haben oder „unsere“ Art zu bluten.

Wenn wir bemerken, dass wir leicht reizbar oder schnell am Boden zerstört sind, dann liegt das aller Wahrscheinlichkeit nach an unseren Hormonen. Das die Art, wie der Zyklus verläuft, die Farbe und Konsistenz des Blutes, unser Hautbild und unsere Stimmungsschwankungen kein Zufall sind und Rückschlüsse auf unsere hormonelle Lage zulassen, darüber wissen viele Frauen jedoch noch zu wenig Bescheid.

Tatsächlich ist es so, dass die beiden wichtigsten weiblichen Hormone (Östrogene und Progesteron) den Verlauf unseres Zyklus steuern und bei Schwankungen direkte Veränderungen im Befinden hervorrufen.

Wozu sind Östrogene gut?

Östrogene sind in der ersten Zyklushälfte dominant vertreten und steuern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut sowie den Eisprung. Sie senden Wachstumsimpulse und sorgen dafür, dass die meisten Frauen sich in der ersten Hälfte ihres Zyklus leistungsfähig, aktiv und motiviert fühlen.

Und warum brauchen wir Progesteron?

Das Progesteron (Gelbkörperhormon) ist nach dem Eisprung, in der zweiten Zyklushälfte, aktiv und steuert die Länge dieser Zyklushälfte sowie die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut.

In der zweiten Zyklushälfte ist die Energie eher nach innen gerichtet und es geht für den Körper darum, ein wohliges Nest für eine eventuell befruchtete Eizelle zu bieten sowie diese Energie im Körper zu halten.

Allgemein steht die Selbstfürsorge jetzt mehr im Vordergrund, umso mehr, wenn wir auf die Blutung zusteuern. Wenn keine Schwangerschaft eintritt, fällt das Progesteron ab und die Blutung setzt ein.

Ein hoher Östrogenspiegel verursacht Probleme

Zwar spielen hier mehrere Faktoren eine Rolle aber die Stärke der Blutung sagt etwas darüber aus, wie sehr die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wurde – die, wie wir wissen, direkt auf den Impuls der Östrogene reagiert. Ein hoher Östrogenspiegel sorgt daher für eine eher starke Blutung.

Eine sehr starke Blutung kann auch ein Hinweis auf Myome, Polypen oder Endometriose sein. Diese Erkrankungen haben wiederum mit einem zu hohen Östrogenspiegel zu tun – und wieder sind wir bei den Hormonen gelandet. Oft wird hier von einer Östrogendominanz gesprochen.

Exkurs: Östrogendominanz und Progesteronmangel

Eine Östrogendominanz geht meist Hand in Hand mit einem Progesteronmangel. Und hier wären wir beim Hauptverantwortlichen für schlechte Stimmung vor der Mens. Geschwollene Brüste, Stimmungsschwankungen, Schmierblutungen, Akne – all dies hat sehr oft seine Ursache in einem mehr oder minder ausgeprägten Progesteronmangel.

Bei den meisten Frauen ist das Progesteron im Verhältnis zum Östrogen zu niedrig, bei einigen sind aber auch beide dieser weiblichen Hormone niedrig und die männlichen Hormone, die Androgene, zu hoch. Dies ist beispielsweise beim PCO-Syndrom der Fall.

Ursachen von Östrogendominanz & Progesteronmangel

Ein zu hoher Östrogenspiegel wird mit verschiedenen Faktoren in Verbindung gebracht. Eine große Rolle spielt die Verwendung von hormoneller Verhütung. Je nach Länge der Einnahme und Dosis der verschriebenen Pille oder einem anderen hormonellen Verhütungsmittel (Ring, Hormonspirale) ist die Belastung des Körpers mit Fremdhormonen unterschiedlich stark. 

Weitere Ursachen können sein:

  • hormonartig wirkende Stoffe aus unserer Umgebung (Weichmacher aus Plastikflaschen oder Kosmetik)
  • hormonelle Rückstände und Arzneimittelreste aus dem Trinkwasser
  • Kaffee-, Alkohol- und Zigarettenkonsum als Belastung für unsere Leber
  • zu viel Stress und zu wenig Schlaf

All das führt dazu, dass die aktiv und leistungsfähig machenden Hormone gefordert sind. Die zweite Zyklushälfte, in der es eher um eigene Bedürfnisse, Selbstausdruck und Intuition geht, ist sehr unterrepräsentiert in unserem täglichen Leben. Das lässt sich an unserem Hormonhaushalt ablesen.


3 Tipps für gesunde Hormone

Zum Glück ist der menschliche Körper enorm regenerationsfähig! Es gibt eine Menge, was jede Frau für sich tun kann – von kleinen Veränderungen im Alltag über unterstützende Pflanzen sowie langfristigen Stressabbau und Prioritätenverschiebungen.

1. Du bist was du isst

Der Verzicht auf hormonelle Verhütung sowie auf Wasser aus Plastikflaschen, Reduktion von Kuhmilchprodukten in der Ernährung und der Umstieg auf Fleischverzehr aus biologischer Aufzucht oder Reduzierung des Fleischkonsums sind die wichtigsten Punkte. Stück für Stück lassen sich diese Maßnahmen in den Alltag einbauen und sorgen so dauerhaft für einen gesünderen Hormonhaushalt. 

2. Hilfe aus dem Kräutergarten

Gleichzeitig kann die Leber mit vielen Helfern aus der Natur angeregt werden, um ihren Aufgaben wieder gerecht zu werden. Bewährte Pflanzen wie die Mariendistel, der Löwenzahn, die Brennnessel oder das Tausendgüldenkraut sind mit ihren Bitterstoffen eine Kur für die gestresste Leber.

3. Stress dich nicht!

Last but not least gilt es auch, für mehr Pausen zu sorgen und Zeiten der Ruhe wirklich als Priorität zu sehen. Es bewährt sich, freie Zeiten schon im Voraus im Kalender zu blocken – sonst treten sie wahrscheinlich nie ein! Viele Frauen sind fokussiert darauf, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden und bürden sich viele Aufgaben und Verpflichtungen auf.

Die zweite Zyklushälfte fordert uns dazu auf, abzugeben und uns darauf zu besinnen, was uns nährt. Auch unser kreativer Ausdruck hat seinen Platz in dieser Phase. Es trägt enorm zur Erholung bei, sich wieder auf das Spielerische im Leben zu besinnen und einmal zu überlegen, was man als Kind gern gemacht hat, um der Kreativität Raum zu geben.

Ein abschließendes Wort über den weiblichen Zyklus

Alexandra Pope und Sjanie Hugo Wurlitzer, Pionierinnen auf dem Gebiet der “Menstrualitätsforschung” drücken es in ihrem Buch Wildpower folgendermaßen aus: “Eine Frau die wirklich im Einklang mit ihrem Zyklus lebt, fängt an, ihr Umfeld gemäß dieses neuen Lebensrhythmus und des Respekts vor der Biologie zu organisieren. Auf diese Art und Weise beeinflusst sie ihre Kinder, den Partner, den Freundeskreis und ihre Umgebung und wird zum Vorbild für radikale Selbstfürsorge und nachhaltiges Leben. Dein Zyklus als Quelle weiblicher Kraft”; 1.Auflage 2019; S.281">7)

Der weibliche Zyklus ist von immer wiederkehrenden Abläufen gekennzeichnet, die einen großen Einfluss auf das körperliche und emotionale Befinden haben und letztlich auch darauf, wie eine Frau ihre Weiblichkeit erlebt. Dabei ist die Beschaffenheit des Hormonhaushaltes ausschlaggebend für unser Energielevel, unseren Schlaf, Stimmung, Appetit und vieles mehr. Zum Glück sind wir den Hormonen nicht einfach “schutzlos ausgeliefert” und können durch Änderungen des Lebensstils einiges bewirken.

So kann durch eine gesunde Work-Life-Balance mit einem guten Stressmanagement, regelmäßigen Pausen und einer gesunden Ernährung ein Lebenswandel hergestellt werden, auf den die Hormone positiv reagieren. Denn wie alles auf der Welt, unterliegen auch unsere Hormone einem ständigen Wandel und sind in der Lage, sich neu anzupassen.

Wer sich langfristig im eigenen Zyklus gut fühlen will, darf sich seiner eigenen Stärken und Schwächen in den einzelnen Phasen bewusst werden und Kraft daraus schöpfen. Dabei gilt, je mehr Wissen du über dich hast, desto besser kannst du mit dir umgehen und auch entsprechend gut für dich sorgen.

Wie FEMNA dich unterstützen kann

Wenn du dich im Laufe des Textes das eine oder andere Mal angesprochen gefühlt hast, dann bist du bei uns genau richtig. Vielleicht hast du auch seit längerem ein konkretes Problem und stößt immer wieder an die gleichen Grenzen.

Bei FEMNA helfen wir dir bei all deinen Fragen und Problemen rund um deinen Zyklus! Um eine genaue Auskunft über deinen Hormonhaushalt zu bekommen, bieten wir dir einen Hormon-Speicheltest an, den du bequem von zu Hause aus durchführen kannst.

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Quellenverzeichnis
  1. Briden, Lara / “Die Periodenwerkstatt – Der Weg zu gesunden Hormonen und einer gesunden Periode” 1. Auflage Okt. 2018 / S.63[↩]
  2. Tolga B. Mesen, Steven L. Young. Progesterone and the Luteal Phase – A Requisite to Reproduction. Obstet Gynecol Clin North Am. 2015 Mar; 42(1): 135–151. PubMed PMID: 25681845[↩]
  3. http://www.abc.net.au/science/articles/2013/07/09/3798293.htm[↩]
  4. Care AS, Diener KR Jasper MJ, Brown HM, Ingman WV, Robertson SA. Macrophages regulate corpus luteum development during embryo implantation in mice. J Clin Invest. 2013 Aug 123(8):3472-87.PubMed PMID: 23867505[↩]
  5. Eldering J, Nay M, Hoberg L, Longcope C, McCracken J. Hormonal regulation of prostaglandin production by rhesus monkey endometrium. J Clin Endocrinol Metab 1990; 71(3):596-604.[↩]
  6. Lu-Lu Qin, Zhao Hu, Atipatsa Chiwanda Kaminga, Bang-An Luo, Hui-Lan Xu, Xiang-Lin Feng, Jia-He Liu. Association Between Cigarette Smoking and the Risk of Dysmenorrhea: A Meta-Analysis of Observational Studies. 2020 Apr 15;15(4):e0231201. PubMed PMID: 32294123[↩]
  7. Pope, Alexandra; Hugo Wurlitzer, Sjanie / “Wildpower – Dein Zyklus als Quelle weiblicher Kraft”; 1.Auflage 2019; S.281[↩]
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