Schmerzen während der Periode belasten viele Frauen und können den Alltag deutlich erschweren. Doch es gibt bewährte und natürliche Methoden, um die Schmerzen zu lindern und den Körper zu unterstützen. Welche das sind, erfährst du hier:
Natürliche Mittel gegen Unterleibsschmerzen
Beschwerden während der Periode (Dysmenorrhoe) gehören zu den häufigsten gynäkologischen Problemen von Frauen.1,2 Die zeigen sich meist durch Unterleibsschmerzen, aber können auch durch Rücken- oder Kopfschmerzen begleitet werden.1
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass viele Frauen auf der Suche nach Linderung sind – und dabei oft zu Schmerzmitteln greifen. Allerdings gibt es auch viele Heilpflanzen, die eine lange Tradition in der Frauenheilkunde haben und nachweislich Erleichterung bei Menstruationsbeschwerden bringen können.1,4
Hinweis: Lass anhaltende starke Beschwerden während der Menstruation bitte unbedingt ärztlich abklären!
Welchen Heilpflanzen eine Linderung bei Unterleibsschmerzen zugeschrieben wird, erfährst du jetzt.
Was du gegen Unterleibsschmerzen tun kannst
Kamille
Kamille (Matricariachamomilla) ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften.5,6 Deshalb wird Kamillentee häufig als Hausmittel verwendet, um Krämpfe zu lindern und den Körper zu entspannen.
Eine Übersichtsarbeit konnte zudem anhand von klinischen Studien belegen, dass Kamille schmerzlindernd bei Dysmenorrhoe wirkt und auch die Menstruationsblutung verringern kann.6 Deshalb ist Kamille keineswegs nur als altes Hausmittel anzusehen, sondern wirkt nachweislich wohltuend auf Unterleibsschmerzen während der Periode. Dabei kann Kamille sowohl als Kapsel, als auch als Tee eingenommen werden.
Frauenmantel
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) wird traditionell zur Regulierung des weiblichen Zyklus und zur Linderung von Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Diese Pflanze ist bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und hilft, die Schmerzen bei Dysmenorrhö zu reduzieren.7
Mönchspfeffer
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ein pflanzliches Mittel zur Regulierung des Hormonhaushalts und wird zur Linderung von Menstruationsschmerzen und prämenstruellen Beschwerden eingesetzt.5
Diese ausgleichende Wirkung erzielt Mönchspfeffer, in dem es die Hypothalamus-Hypophysen-Achse beeinflusst und so beispielsweise den Prolaktinspiegel senkt und die FSH-, LH- und Progesteronausschüttung unterstützt.5,8
Ein niedrigerer Prolaktinspiegel hilft, PMS-Symptome wie Brustspannen und Stimmungsschwankungen zu lindern, während eine geförderte Progesteronproduktion den Menstruationszyklus stabilisieren und Beschwerden verringern kann.8 Mehr zum weiblichen Hormonhaushalt kannst du hier nachlesen.
Ingwer
Auch die Ingwerwurzel (Zingiber Officinale) hilft dabei, Menstruationsbeschwerden wie Krämpfe zu lindern, indem es die Menge an Prostaglandinen verringert. Studienergebnisse konnten zeigen, dass Frauen, die Ingwerpulver einnahmen, unter signifikant weniger Schmerzen litten als Frauen der Kontrollgruppe.5
Fenchel
Auch Fenchel (Foeniculum vulgare) zeigt nachweisbare Wirkung auf Menstruationsschmerzen und gilt als natürliche Alternative zu konventionellen Schmerzmitteln.9 Studien belegen, dass Fenchel durch die Hemmung von Prostaglandinen, die für schmerzhafte Muskelkontraktionen in der Gebärmutter verantwortlich sind, die Schmerzintensität bei Dysmenorrhoe senken kann.9
Außerdem enthält es Anethol, eine chemische Verbindung, die dafür bekannt ist krampflösend zu wirken.5 Fenchel erwies sich zudem in mehreren Studien als sicher und wurde mit nur wenigen Nebenwirkungen in Zusammenhang gebracht, was ihn zu einer praktikablen Option für Frauen macht, die eine natürliche Alternative zur Schmerzlinderung suchen.9
Kurkuma
Kurkuma (Curcuma longa), das als natürliches Schmerzmittel und Entzündungshemmer bekannt ist, kann ebenfalls helfen. Ein Getränk aus Kurkuma und Tamarind zeigte in Studien eine deutliche Schmerzlinderung bei Dysmenorrhoe.10 Seine Wirkung wird auf die entzündungshemmenden Eigenschaften des Kurkumas zurückgeführt, weshalb Kurkuma oft zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden eingesetzt wird.1
Dabei können diese Pflanzen beispielsweise als Tee, Ölauszüge oder Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
Aber was hilft noch gegen Unterleibsschmerzen?
Wärme und Bewegung
Eine einfache Methode, um Unterleibsschmerzen während der Periode zu lindern, ist Wärme – zum Beispiel durch heiße Bäder, Wärmflaschen, Körnerkissen oder ein Wärmepflaster. Aber warum wirken sie schmerzlindernd?
Durch die Wärme kann sich die Muskulatur im Beckenbereich entspannen und die Durchblutung verbessern. Teilweise kann Wärme bei Menstruationskrämpfen sogar ähnliche Effekte erzielen wie Schmerzmittel.11 Deshalb lohnt es sich immer erstmal, zum altbekannten Hausmittel “Wärme” zu greifen. Eine ähnliche Wirkung hat Bewegung während der Menstruation, da auch hier die Durchblutung gefördert wird und zusätzlich Endorphine ausgeschüttet werden, die die Schmerzwahrnehmung positiv beeinflussen.
Ernährung und Nährstoffe
Auch die richtige Ernährung kann eine wichtige Rolle bei der Linderung von Menstruationsbeschwerden wie Unterleibsschmerzen spielen. Bestimmte Nährstoffe tragen dazu bei, die Muskelentspannung zu fördern und Entzündungen zu reduzieren, wodurch Unterleibsschmerzen abnehmen können.
- Kalium: Kalium spielt eine wichtige Rolle bei der Muskelentspannung und -kontraktion, da es das Gleichgewicht der Elektrolyte und den Flüssigkeitshaushalt reguliert. Studien zeigen, dass ausreichend Kaliumspiegel Muskelkrämpfe vorbeugen und die Muskelentspannung fördern können, insbesondere mit weiteren Elektrolyten wie Natrium und Magnesium.2
- Omega-3-Fettsäuren: Diese sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und können die Produktion von Prostaglandinen, die Schmerzen verursachen, reduzieren. Eine erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren, beispielsweise durch Fischöle oder Leinsamen, ist mit einer Verringerung von Menstruationsschmerzen verbunden.12
- Eisen: Bei starken Menstruationsblutungen kann ein Eisenmangel auftreten, der Müdigkeit und eine verstärkte Schmerzwahrnehmung zur Folge haben kann. Es ist wichtig, auf eine ausreichende Eisenzufuhr zu achten, um Symptome wie Schwäche und verstärkte Schmerzen zu reduzieren und Dysmenorrhoe zu lindern.13
- Magnesium: Magnesium ist essentiell für die Muskelentspannung und hilft dabei, Krämpfe während der Menstruation zu lindern. Studien zeigen, dass Frauen, die genügend Magnesium zu sich nehmen, seltener unter starken Menstruationsschmerzen leiden.14,15 Warum Magnesium besonders gut bei Regelschmerzen hilft, kannst du hier nachlesen.
Entspannung
Akupressur
Akupressur ist eine der ältesten Methoden zur Linderung von Schmerzen. Studien zeigen, dass das gezielte Ausüben von Druck auf bestimmte Punkte des Körpers die Menstruationsschmerzen deutlich reduzieren kann. Bereits kurze Anwendungen von 10 bis 12 Minuten führen zu einer signifikanten Linderung der Beschwerden.16
Yoga
Yoga ist ein wissenschaftlich fundiertes Entspannungsverfahren, das sich durch Atemübungen, Meditationselemente und körperliche Übungen (im Yoga auch “Asanas” genannt) positiv auf Körper, Geist und Lebensqualität auswirkt. Es ist nachgewiesen, dass Yoga entzündungshemmend wirkt und ausgleichend auf das Nervensystem wirkt (Sharma).
Zudem können durch spezifische Übungen wie die Kobra-, Katzen- und Fisch-Positionen die Durchblutung des Unterbauchs gefördert und Muskelverspannungen reduziert werden. Yoga ist, wie auch weitere Entspannungsverfahren, damit für Frauen mit Dysmenorrhoe eine sinnvolle Maßnahme, um Unterleibsschmerzen zu verringern.17
Weitere Unterstützung gegen deine Beschwerden
Du siehst also, Unterleibsschmerzen während der Menstruation müssen nicht in jedem Fall hingenommen werden, denn du kannst ganz viel selbst dagegen tun. Vielleicht sind Wärme und regelmäßige Bewegung schon dein fester Bestandteil während deiner Periode, du hast aber noch nie Nahrungsergänzungsmittel mit Heilpflanzen ausprobiert?
Finde eine ganzheitliche Herangehensweise, mit der du dich während deiner Periode am wohlsten fühlst!
Falls du individuelle Fragen zu Frauenheilkräutern oder Nahrungsergänzungsmitteln hast oder dir weitere Unterstützung wünschst, kannst du gerne ein kostenfreies, 10-minütiges Infogespräch mit unserer Expertin für Frauenheilkunde vereinbaren und deine Fragen stellen.
Quellen
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