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Cortisolmangel: Symptome, Ursachen und was du dagegen tun kannst

Eine junge Frau legt, durch Cortisolmangel, erschöpft den Kopf auf einen Tisch und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen
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Fühlst du dich ständig müde, unmotiviert und hast das Gefühl, dass dein Körper auf Sparflamme läuft? Vielleicht steckt ein Cortisolmangel dahinter. Dieses wichtige Hormon, das von den Nebennieren produziert wird, hilft uns, mit Stress umzugehen, Energie bereitzustellen und eine normale Funktion des Immunsystems aufrechtzuerhalten.1 

Aber was passiert, wenn deinem Körper davon zu wenig zur Verfügung steht? 

Hier erfährst du, wie sich Cortisolmangel bemerkbar macht, welche Ursachen es gibt und was du tun kannst, um deinen Cortisolspiegel wieder in Balance zu bringen.

Was ist Cortisolmangel

Zunächst einmal wollen wir uns anschauen, was ein Cortisolmangel ist und wie er zustande kommt: Im Unterschied zu erhöhtem Cortisol bei akutem Stress kann es auch zu einem Mangel an Cortisol kommen, wodurch starke Müdigkeit, Erschöpfung und weitere Symptome auftreten können. Doch warum ist das so?

Liegt ein Cortisolmangel vor, kann dein Körper nicht genügend vom “Stresshormon” Cortisol produzieren. Da dieses in vielen grundlegenden Prozessen des Immun-, Nerven-, Herz-Kreislauf- und Hormonsystems beteiligt ist, kann ein Mangel weitreichende Folgen haben.1 Doch wie kommt es zu einem Cortisolmangel?

Hier kann zwischen organischen Krankheitsbildern und einer ganzheitlichen Sichtweise unterschieden werden: 

Eine schulmedizinische Ursache für starken Cortisolmangel ist die primäre Nebenniereninsuffizienz, auch Addison-Krankheit genannt, bei der die Nebennieren durch Autoimmunprozesse geschädigt werden.

Bei der sekundären Nebenniereninsuffizienz liegt die Ursache hingegen nicht direkt in den Nebennieren, sondern in einer gestörten Funktion der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse), die die Hormonproduktion der Nebennieren reguliert. Die Nebennieren können also nicht genug Cortisol freisetzen, obwohl sie gesund sind.2 Bei beiden Störungen ist eine lebenslange medikamentöse Therapie nötig.

Aus einer ganzheitlichen Sichtweise heraus kann durch funktionale Probleme der Nebennieren auch ein leichter Cortisolmangel entstehen. Diese Veränderungen im Cortisolspiegel werden vor allem durch den eigenen Lebensstil und Umweltfaktoren ausgelöst.

Hauptursachen sind hier chronischer Stress, durch den die HPA-Achse dauerhaft belastet wird, was langfristig zu einer Erschöpfung führen kann. Außerdem ist es möglich, dass eine unzureichende Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen wie Vitamin C, Magnesium oder B-Vitaminen die Hormonregulation beeinträchtigt. Auch Schlafmangel oder übermäßiger Koffeinkonsum können die normale Tagesrhythmik der Cortisolproduktion stören.3 Durch diese Faktoren kann die Cortisolproduktion erschöpft werden und ein Cortisolmangel auftreten. 

Die gute Nachricht: Diese leichtere Form des Cortisolmangels kann durch Labortests (Cortisol-Speicheltests) erkannt und durch passende Maßnahmen behandelt werden.

—— Der Artikel geht unten weiter. ——

Fühlst du dich ausgebrannt?

Ein Cortisoltest verschafft dir Klarheit darüber, ob ein Cortisolmangel bei dir vorliegt!

Symptome von Cortisolmangel

Da Cortisol an vielen körperlichen Prozessen beteiligt ist, kann auch eine ganze Bandbreite an Symptomen auftreten. Häufige Signale dafür, dass die Nebennieren aus der Balance geraten sind:

Körperliche Symptome2,4

  • chronische Müdigkeit und Energiemangel 
  • niedriger Blutdruck, oft Schwindel bei schnellem Aufstehen 
  • schwaches Immunsystem und häufige Infekte
  • Muskelschwäche und Gelenkschmerzen
  • Heißhunger auf Salz

Psychische Anzeichen5 

  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme
  • depressive Verstimmungen, Schlafstörungen
  • Gefühl von “Ausgebrannt sein”

Hinweis: Sollten die beschriebenen Symptome bei dir verstärkt auftreten oder du eine Nebenniereninsuffizienz vermuten, lass dies bitte unbedingt ärztlich abklären! 

Wie wird ein Cortisolmangel festgestellt

Wenn du dich häufiger erschöpft fühlst oder andere der typischen Symptome bemerkst, ist es höchste Zeit, etwas für dein Stressmanagement zu tun und herauszufinden, ob dein Cortisolspiegel bereits abgenommen hat.

Um einen Cortisolmangel im Labor nachzuweisen, werden meist Speicheltests verwendet, da diese empfindlicher auf Stress und hormonelle Dysregulation reagieren als Bluttests.3 Diese messen den freien Cortisolspiegel, also das Cortisol, das dein Körper tatsächlich nutzen kann. 

Wichtig hierbei ist, dass Veränderungen über den Tag und das Vorliegen eines Cortisolmangels nur mit einem Tagesprofil, also mehrfachen Messungen, sichtbar werden. Einzelne Cortisolmessungen sind dagegen wenig aussagekräftig, da der Cortisolspiegel sich innerhalb weniger Minuten stark ändern kann.6

Deshalb wird ein Cortisolmangel vor allem bei Abweichungen im Tagesprofil sichtbar, nämlich dann, wenn die Werte unterhalb der erwarteten Grenze liegen. Bei einer gesunden Stressreaktion ist der Cortisolwert am Morgen am höchsten, fällt dann ab und ist, mit Ausnahme eines Anstiegs zur Mittagszeit, am Abend vor dem Schlafengehen am niedrigsten.6

Da hierfür mehrere Messungen gebraucht werden, um die Veränderung zu sehen, macht es Sinn, den Test von Zuhause aus durchzuführen. Das kannst du zum Beispiel mit dem Stress-Plus Test von FEMNA, bei dem das Cortisoltagesprofil im Speichel gemessen wird.

Was du tun kannst

Wurde bei dir ein Cortisolmangel festgestellt? Hier sind 5 Möglichkeiten, was du dagegen tun kannst:

1. Stressreduktion:

  • Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, dein Stresslevel zu senken und dadurch auch deine Nebennieren zu entlasten.
  • Spaziergänge in der Natur oder Entspannungsbäder fördern innere Ruhe.
    Da es durch Cortisolmangel zudem schwieriger wird, mit Belastungen und Stress umzugehen, ist effektive Stressreduktion wichtig, um keinen Teufelskreis entstehen zu lassen.

2. Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel:

  • Fokus auf frische, nährstoffreiche Lebensmittel. Wichtig: viel Vitamin C (z.B. Zitrusfrüchte), B-Vitamine (Vollkorn, Nüsse) und Magnesium (grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte).
  • Adaptogene Kräuter wie Rhodiola können außerdem die Nebennieren auf natürliche Weise ausgleichen und dabei helfen, besser mit Stress umzugehen.7

3. Schlafhygiene:

  • Regelmäßige Schlafzeiten und Dunkelheit vor dem Schlafengehen sind entscheidend, um die Cortisolproduktion zu stabilisieren.Achte auf eine entspannende Abendroutine, vermeide künstliches Licht, insbesondere blaues Licht von Bildschirmen, und schaffe eine ruhige, dunkle Schlafumgebung. Dies hilft, den natürlichen Cortisol-Tagesrhythmus zu fördern und Schlafstörungen vorzubeugen.8

4. Moderate Bewegung:

  • Leichte Aktivitäten wie Yoga oder Spaziergänge helfen, Cortisol auszugleichen. Vermeide intensives Training, wenn du dich bereits erschöpft fühlst, da dies zu einer zusätzlichen Belastung für deinen Körper werden kann

5. Hydrocortison-Therapie:

  • Je nachdem, wie stark oder lang anhaltend dein Cortisolmangel ist, kann ein Ersatz von Cortisol sinnvoll sein, um die Hormonbalance wiederherzustellen.2 Achte hierbei auf regelmäßige, ärztliche Kontrollen!

Wie FEMNA dir helfen kann

Du siehst also, Cortisolmangel ist ein Zustand, der nicht nur deine Energie und Stimmung beeinflussen kann, sondern auch deine Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Um wieder in Balance zu kommen, kannst du von Ernährung, über Stressmanagement und die passenden Nahrungsergänzungsmittel einiges tun.

Am wichtigsten ist aber immer: Höre auf deinen Körper und lass dir helfen, wenn Symptome auftreten!


Solltest du einen Cortisolmangel bei dir vermuten, unterstützt dich FEMNA gerne! Unsere spezialisierten Heilpraktikerinnen helfen dir bei der Interpretation deines Cortisoltests und unterstützen dich dabei, individuelle Maßnahmen mit dir zu besprechen. Vereinbare dafür einfach ein Beratungsgespräch zu deinem Test, damit wir deine Symptomatik gemeinsam ganzheitlich angehen können.

Quellen

1. Thau L, Gandhi J, Sharma S. Physiology, cortisol. In: StatPearls [Internet]. StatPearls Publishing; 2023.

2. Ceccato F, Selmin E, Sabbadin C, et al. Improved salivary cortisol rhythm with dual-release hydrocortisone. Veröffentlicht 2018. Verfügbar unter: https://dx.doi.org/10.1530/EC-18-0257.

3. Koukoubanis K, Stefanaki K, Karagiannakis D, et al. Comparison of salivary cortisol levels between women with functional hypothalamic amenorrhea and healthy women: a pilot study. Veröffentlicht 2023. Verfügbar unter: https://dx.doi.org/10.1007/s12020-023-03448-x.

4. Hanna, F. W., Issa, B. G., Kevil, B., & Fryer, A. A. (2019). Investigating cortisol excess or deficiency: a practical approach. Bmj, 367.

5. Santiago GTP, de Menezes Galvão AC, de Almeida RN, et al. Changes in cortisol but not in brain-derived neurotrophic factor modulate the association between sleep disturbances and major depression. Front Behav Neurosci. 2020;14:44. doi:10.3389/fnbeh.2020.00044.

6. McEwen, B. S. (2019). What is the confusion with cortisol?. Chronic Stress, 3, 2470547019833647.

7. Ross SM. The clinical efficacy of Rhodiola rosea L. in managing stress-induced conditions. Holist Nurs Pract. 2023;37(4):233-235. doi:10.1097/HNP.0000000000000512.

8. Robertson-Dixon I, Murphy MJ, Crewther SG, Riddell N. The influence of light wavelength on human HPA axis rhythms: A systematic review. Life (Basel). 2023;13(10):1968. doi:10.3390/life13101968.

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