– Überblick, konventionelle Therapien und ganzheitliche Ansätze
“Das ist nun mal so“, “das ist ein Frauenleiden“, “das muss man eben durchstehen“. Bestimmt hast du solche Sätze schon einmal im Bezug auf die typisch “weiblichen Probleme” gehört? Im Leben von Menschen mit weiblichem Körper können verschiedene gesundheitliche Beschwerden auftreten. Bei vielen dieser Themen ist die Verunsicherung allerdings noch groß – wohlmöglich genauso wie die damit verbundene Scham.
Chronische Beschwerden bzw. Erkrankungen im Bereich der Frauengesundheit sollten allerdings keinesfalls als “normal” angesehen werden. Keine Frau muss mit dauerhaften Beschwerden durch ihr Leben gehen. Wir von FEMNA möchten daher aufklären: Was hat es mit den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Frauen auf sich und was kannst du aktiv für dich und deine Gesundheit tun? Dich erwartet geballtes Wissen über: Hormonelle Akne, Zyklusbeschwerden, PCO, Endometriose, Blasenentzündungen und Infektionen der Vagina – legen wir also los!
Hormonelle Akne
Was ist (hormonelle) Akne?
Die gewöhnliche Akne, auch Akne vulgaris genannt, ist die weltweit häufigste Hauterkrankung und nicht ansteckend. Fast alle Jugendlichen, besonders im Alter zwischen 15 und 18 Jahren, weisen während der Pubertät hormonell-bedingte Hautveränderungen auf. Doch auch im Erwachsenenalter kann Akne noch auftreten – selbst, wenn man als Jugendliche/r “verschont” geblieben ist. Laut einer Studie von 2008 mit mehr als 1000 Teilnehmerinnen waren etwa 45%1 von Akne-Symptomen betroffen. Andere Studien zeigen, dass ca. 50% von erwachsenen Frauen2 ebenfalls unter Akne leiden!
Symptome
Akne zeigt sich in typischen Hautveränderungen. Besonders charakteristisch sind:
- Pickel bzw. Eiterbläschen
- Mitesser
- Papeln (gerötete Hauterhabenheiten)
- Pusteln (mit Eiter gefüllte Bläschen)
- Fettige Haut
Am häufigsten tritt dieses Hautbild im Gesicht, Dekolleté und am Rücken auf. Meist sind die Stellen deutlich empfindlich auf Druck. Auffällig ist, dass bei Jugendlichen im Gesicht in der Regel die T-Zone (also Stirn, Nase, Kinn) betroffen ist, während sich die Akne bei erwachsenen Frauen eher auf der Unterseite der Wangen und im Bereich des Kiefers zeigt. Die Schwere der Akne verändert sich meist mit dem Zyklus.
Entstehung von Akne
Was passiert nun bei Akne? Unsere Haut ist das größte Entgiftungsorgan. Sie scheidet Talg, Schweiß und noch ganz viele andere Substanzen durch die Hautporen aus. Auf der Hautoberfläche fließt andauernd Hautfett, bzw. Talg, der dafür sorgt, dass unsere Haut immer gut mit Feuchtigkeit versorgt ist und nicht austrocknet. Bei der Akne kommt es nun zu einer verstärkten Produktion von Talg und gesteigerter Verhornung. Abgestorbene Hautzellen bilden nun einen stabilen Hornpropf. Der produzierte Talg kann nicht mehr abfließen und staut sich, was zu einer Erweiterung der Talgdrüsen führt. Das kennen wir alle als Mitesser. Dieser bietet nun ein wunderbares Zuhause für Bakterien, die sich hier nur allzu gerne ansiedeln.
Durch die Bakterien kommt es zu einer Entzündungsreaktion, bei der meist Eiter entsteht. Besonders die Propionibakterien sind bekannt für ihre Beteiligung bei der Akne. Diese Bakterien kommen allerdings ganz normal in der gesunden Hautflora vor. Im Zusammenspiel mit einer erhöhten Talgproduktion, Keimen und Entzündungszellen bilden sich hieraus aber Papeln und Pusteln – das typische Bild der Akne entsteht.
Was aber verursacht diesen Prozess überhaupt?
Ursachen
Die genauen Ursachen der Akne sind noch unklar. Man geht davon aus, dass es sich um ein sogenanntes multifaktorielles Geschehen handelt – bedeutet also, dass viele Faktoren die Akne auslösen können.
Bei der hormonellen Akne stehen (logischerweise) vor allem Hormoneinflüsse im Vordergrund. Diese wären z.B.
- Ein Anstieg/Überschuss der männlichen Hormone (z.B. in der Pubertät, Hirsutismus, PCO-Syndrom)
- Zyklusbedingt beim Östrogenabfall in der 2. Zyklushälfte bzw. während der Menstruation
- Hormonelle Umbrüche (z.B. Wechseljahre, Schwangerschaft, Absetzen der Pille)
- Bestimmte hormonelle Verhütungsmethoden
Weitere Ursachen können sein:
- Genetische Faktoren
- Verhornungsstörung der Haut (“Hyperkeratose”)
- Bestimmte Medikamente
- Faktoren wie Stress, Kosmetika, rauchen oder starke Sonneneinstrahlung
Schweregrade
Akne lässt sich in 3 Schweregrade klassifizieren:
- Leichte Akne: Nicht entzündliche und/oder nur gering entzündliche Läsionen (=Verletzungen)
- Mäßige Akne: Entzündliche Läsionen, gelegentlich Knötchen. Harte, schmerzhafte Läsionen oder beides. Leichte Narben.
- Schwere Akne: Ausgedehnte entzündliche Läsionen, Knötchen oder beides und Narbenbildung. Es handelt sich dabei um eine anhaltende mittelschwere Akne, die sich nach 6 Monaten durch die Behandlung nicht gebessert hat. Dies führt häufig zu ernsthaften psychischen Belastungen.
Konventionelle Behandlungsmethoden
Egal, in welchem Stadium oder Alter du dich befindest, muss du nicht “abwarten”, bis die Akne wieder verschwindet. Denn eins ist klar: Akne geht mit einem erhöhten Leidensdruck einher – die Läsionen tun weh und in vielen Fällen schwindet auch das Selbstvertrauen oder gar der Selbstwert. Was kannst du also tun, um dein Hautbild zu verbessern?
Zu den täglichen Basismaßnahmen zählt die gründliche Reinigung mit pH-neutraler Seife zur Entfernung von Schmutz und Zellrückständen. Wöchentlich sollten Peelings mit Glykolsäure oder niedrig dosierter Salicylsäure durchgeführt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, monatlich eine kosmetische Fachkraft aufzusuchen für eine gezielte Aknetherapie.
Wenn das alleine nicht ausreicht, können medikamentöse Therapien in Erwägung gezogen werden. In der Schulmedizin kennt man mittlerweile verschiedene Medikamente zur Behandlung von Akne. Diese sind stets mit ÄrztInnen abzuklären und entsprechend des Schweregrads der Akne festzulegen. Mögliche Medikament wären:
- Die Pille
- Besonders bei hormoneller Akne werden gerne anti-androgene Pillen verschrieben. Diese hemmt männliche Geschlechtshormone, deren Überschuss schließlich für die Akne hauptverantwortlich sind.
- Diese greift jedoch in den kompletten Hormonhaushalt ein
- Retinoide
- Die synthetischen Vitamin-A Präparate werden in der Dermatologie als lokale anti-entzündliche Medikamente eingesetzt.
- Nebenwirkungen sind allerdings Hautirritationen und erhöhte Lichtempfindlichkeit.
- Dürfen nicht in der Schwangerschaft/Stillzeit, sowie vor der Pubertät eingesetzt werden.
- Benzoylperoxid oder Azelainsäure
- Diese beiden Medikamente werden bei leichter bis mittelgradiger Akne verordnet.
- Beide werden lokal angewendet und hemmen das Bakterienwachstum bzw. mildern Entzündungen.
- Nebenwirkungen können ebenfalls Hautirritationen oder Kontaktallergien (Benzoylperoxid) sein.
- Systemische Antibiotikatherapie
- Bei mittelschwerer bis schwer entzündlicher Akne oder bei nicht-ansprechen auf die lokalen Therapien, besteht die Möglichkeit die Entzündungen mit einer systemischen Antibiotikagabe zu verringern.
- Bekannte Nebenwirkungen bei Antibiotikagabe sind allerdings Magen-Darm-Beschwerden, Vaginalpilze, sowie Juckreiz der Haut.
- Systemische Gabe von Isotretinoin
- Bei schwerer Akneform, ohne Ansprechen auf antibiotische oder lokale Therapien.
- Einnahme muss aufgrund der Nebenwirkungen und Kontraindikationen streng überwacht werden.
Ganzheitliche Aspekte
Akne ist nicht einfach nur eine reine Hauterkrankung. Viele Faktoren spielen im Entstehungsprozess eine Rolle. Besonders der sensitive weibliche Zyklus macht Frauen “anfälliger” für Hautbildveränderungen. So können, wie gesagt, Hormon- bzw. Zyklusstörungen die Akne begünstigen. Allerdings lässt sich Akne auch noch anders betrachten: Die Haut ist unser größtes Entgiftungsorgan – und unser Körper ist dauerhaft am Entgiften! Daher kannst du dir die Frage stellen, ob du in letzter Zeit vielen Schadstoffen ausgesetzt warst. Wie siehts mit deiner Leber- oder den Nierenfunktion aus? Sind diese Organe vielleicht durch ständige Umwelteinflüsse belastet? Außerdem ist die Haut direkt mit unserem Darm verbunden. Hier könnte für dich ein weiterer Anhaltspunkt sein: Gibt es Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Wie sieht die Ernährung aus? Nimmst du zum Beispiel viel Zucker zu dir?
Möchtest du Akne psychosomatisch betrachten, dann musst du dir vorstellen, dass da etwas “unter der Haut brodelt”, aber nicht rauskommt. Liegen Konflikte vor, die du aber nicht aussprechen kannst? Machst du lieber alles mit dir selbst aus? Was möchtest du loswerden?
Wie FEMNA dich unterstützen kann
Du erkennst dich in den Symptomen der Akne wieder? Du möchtest eine ergänzende bzw. ganzheitliche Diagnostik und zusätzliche Unterstützung? Du suchst eine Alternative zu den Chemiekeulen oder der Pille? Dann steht FEMNA an deiner Seite!
Zur Abklärung einer hormonell bedingten Akne empfiehlt sich unser Hormontest Plus.
Dieser umfangreiche Speicheltest gibt ganz leicht Aufschluss über deine aktuelle Hormonlage. Dazu empfehlen wir dir eine FEMNA-Beratung mit unseren speziell geschulten Beraterinnen. Hier können wir deine Befunde gemeinsam mit dir besprechen und deinen ganz individuellen Therapieplan erstellen. Und wenn du zusätzlich noch etwaige Darmprobleme mit angehen möchtest, steht dir zudem unser Darmtest zur Verfügung. Also, geh den Ursachen auf den Grund und verabschiede dich von einer reinen Symptombehandlung!
Zyklusstörungen
Was sind Zyklusstörungen?
Der weibliche Zyklus ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Hormone. Beteiligt sind daran nicht nur die Geschlechtsorgane, sondern auch weitere Hormondrüsen bzw. Organe, wie etwa die Nebennierenrinde, die Schilddrüse, sowie der Hypothalamus bzw. Hypophyse. Gemeinsam steuern sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, den Eisprung, bei Befruchtung eine Schwangerschaft, sowie bei ausbleibender Empfängnis die Menstruation. Solch ein Zyklus dauert im Normalfall 25-32 Tage und beginnt wieder mit dem ersten Tag deiner Regelblutung. Diese dauert in etwa 3-7 Tage, an denen insgesamt ca. 40ml Blut abgehen.
Natürlich ist zu betonen, dass jede Frau ihren ganz eigenen Zyklus hat und Abweichungen immer möglich und auch vollkommen okay sind! Die wenigsten Frauen mit natürlichem Zyklus haben einen “perfekten” und immer gleichen Rhythmus.
Sind diese Abweichungen aber doch verstärkter bzw. gehen mit Beschwerden einher, spricht man von Zyklusstörungen. Das Feld der Zyklusstörungen ist riesig. Dabei werden bestimmte Formen unterschieden die wir kurz erklären möchten:
Formen der Zyklusstörungen
Störung der Blutungshäufigkeit | |
Amenorrhoe | Ausbleiben der Regelblutung für mehr als 3 Monate. |
Oligomenorrhoe | Seltene Regelblutungen mit einer Zyklusdauer von >35 Tagen. |
Polymenorrhoe | Zu häufige Regelblutungen mit einer Zyklusdauer <24 Tagen. |
Störungen der Blutungsstärke oder Blutungsdauer | |
Hypermenorrhoe | Betroffene haben eine starke Regelblutung (ca. 150ml), bei der Menstruationsprodukte schon nach 1-2 Stunden gewechselt werden müssen. Das Blut ist häufig dick und klumpig. Kommt häufig in Verbindung mit Dysmenorrhoe. |
Hypomenorrhoe | Sehr schwache Blutung. |
Menorrhagie | Sehr lange Menstruationen von >7 Tagen. Meist im Zusammenhang mit sehr starken Regelblutungen. |
Zwischen-/Schmierblutungen | Innerhalb des Zyklus kommt es zu kleinen Blutungen, die sich meistens als dunkelbraunes Blut zeigen. Das ist meist harmlos und kann z.B. für einen Hormonmangel sprechen. Allerdings können Zwischenblutungen auch Symptom von Krankheiten der Geschlechtsorgane sein. Treten sie öfter auf, sollten sie abgeklärt werden. |
Menstruationsbeschwerden | |
Dysmenorrhoe | Frauen mit Dysmenorrhoe geht es während ihrer Periode wirklich schlecht. Gekennzeichnet ist diese Zeit von krampfartigen, heftigen Unterleibsschmerzen, die auch ggf. in Rücken oder Beine ausstrahlen. Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall sind häufig Begleiterscheinungen. Viele Frauen denken, dieser “Zustand” sei normal und gehöre zur Menstruation – dem ist aber nicht so! |
Sonstige Zyklusbeschwerden | |
PMS | Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist ein Symptomenkomplex, der mit ganz vielen verschiedenen körperlichen, als auch psychischen Beschwerden in der Zeit vor der Periode auftritt. Der genaue Grund für PMS ist noch nicht vollends geklärt. Man geht jedoch stark von einer Störung im Serotoninstoffwechsel bzw. einer Hormonstörung aus. |
Häufigkeit
Die Frage, wie viele Frauen von Zyklusstörungen bzw. Zyklusbeschwerden betroffen sind, ist schwer messbar. Viele Frauen erachten Beschwerden als “ganz normal – Frauenprobleme eben” und wenden sich in der Folge nicht an medizinische Beratung. Allerdings geht man von einem sehr hohen Prozentsatz der Frauen aus. Bereits ca. 20% der Frauen leiden an PMS (allerdings berichten sogar 75% von prämenstruellen Beschwerden), ca. 15% an Hypermenorrhoe und 10-20% an Menorrhagie (natürlich darf man diese Prozentsätze nicht einfach addieren, da Frauen auch mehrere Formen der Zyklusstörung haben können)3. Allerdings kann man eine deutliche Tendenz erkennen!
Ursachen
Genauso wie die unterschiedlichen Arten der Zyklusstörungen, könnten die möglichen Ursachen gar nicht vielfältiger sein. Allerdings teilen all diese Ursachen einen gemeinsamen Nenner: Eine Dysbalance im Hormonsystem. Beispiele wären:
- Hormonelle Ursachen
- Schilddrüsenerkrankungen
- PCO-Syndrom (siehe unten)
- Gelbkörperschwäche bzw. Progesteronmangel
- Wechseljahre
- Organische Ursachen
- Endometriose (siehe unten)
- Entzündungen der Geschlechtsorgane
- Gewächse in der Gebärmutter bzw. Eierstöcke (z.B. Tumore, Myome, Polypen, etc.)
- Weitere Ursachen
- Geschlechtskrankheiten (z.B. unerkannte Chlamydieninfektion)
- Starkes Übergewicht
- Untergewicht
- Leistungssport
- Psychische Faktoren (z.B. Stress, Konflikte)
- Nebennierenschwäche
Symptome
Die Symptome von Zyklusstörungen sind ganz abhängig von der zugrunde liegenden Form. Während bei der Dysmenorrhoe eher der Schmerz und der Verlust der Leistungsfähigkeit im Vordergrund steht, haben Frauen mit Hypermenorrhoe z.B. eher Kreislaufprobleme oder Kopfschmerzen (durch hohen Blutverlust bzw. Eisenmangel). Häufig sind auch Wassereinlagerungen (z.B. in den Füßen oder Brüsten), hormonelle Akne oder depressive Verstimmungen. Liegen lange Zyklen vor oder ausbleibende Regelblutungen, dann bestehen (dem Hormonmangel geschuldet) auch mal Schmerzen beim Sex oder trockene, anfällige Schleimhäute. Besonders beim Kinderwunsch können Zyklusstörungen wirklich belastend für die Frau sein.
Konventionelle Behandlungsmethoden
Möchtest du deine Zyklusstörungen behandeln lassen, besteht meist der erste Schritt darin, GynäkologInnen aufzusuchen. Manchmal wirst du auch zu EndokrinologInnen weitergeleitet. Das sind die FachärztInnen für Hormone. Die Therapie ist selbstverständlich abhängig von der Grunderkrankung. Eine Endometriose ist z.B. ganz anders zu behandeln, als eine Schilddrüsenunterfunktion!
Wird aber erst einmal keine organische Ursache gefunden, wird Frauen häufig dazu geraten, die Pille zu nehmen. Hauptargument ist dabei, dass sie den Zyklus regulieren soll. Allerdings muss man dazu sagen, dass sie das nicht tut. Sie reguliert deine natürlichen Hormone nicht, sondern ersetzt sie durch synthetische. Liegen PMS-Beschwerden zudem vor, raten einige ÄrztInnen zu Antidepressiva als symptomatische Behandlung. Hormonmangelsituationen können mit einer Substitution der jeweils fehlenden Hormone (z.B. in den Wechseljahren) behandelt werden. Hierbei handelt es sich meist aber ebenfalls um synthetische Präparate.
Wie FEMNA dich unterstützen kann
Wir von FEMNA betrachten nicht nur dein Symptom “Zyklusstörungen”! Gemeinsam können wir hinter die Kulissen deiner Beschwerden schauen. Zyklusstörungen zeigen uns nämlich, dass bei dir etwas nicht in Balance ist. Die Frage ist hier: Was genau? Mit unserem Hormontest Basic kannst du ganz einfach deine Hormonwerte mittels Speichel bestimmen.
Das Ergebnis zeigt dir an, ob ein Hormonmangel oder ein Ungleichgewicht der Sexualhormone Östradiol und Progesteron vorliegt. Buchst du ein Beratungsgespräch mit unseren Beraterinnen, können die Werte dann professionell analysiert werden. Im Anschluss daran wir ein auf dich zugeschnittenes Therapiekonzept erstellt, um deine Balance wiederherzustellen.
PCOS
Was ist PCOS?
PCOS ist die Abkürzung für PolyCystisches OvarialSyndrom. Wortwörtlich bedeutet das so viel wie: Mit vielen Zysten besetztes Eierstock-Syndrom. Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Blasen und sehr typisch für dieses Syndrom. Im Ultraschall sieht man dann häufig eine perlenschnurartige Aneinanderreihung dieser Bläschen. Zur eigentlichen Diagnose sind sie aber gar nicht zwingend notwendig! Denn das PCO-Syndrom beschreibt grundlegend eine Stoffwechselstörung, bei der die weiblichen Geschlechtshormone aus dem Gleichgewicht geraten. Es kommt zu einem erhöhten Spiegel der männlichen Hormone (Androgene) bei uns Frauen.
Häufigkeit
Bist du betroffen und denkst du bist alleine? Das bist du ganz und gar nicht! Nach Schätzungen von Gynäkologenverbänden kommt das PCO-Syndrom bei 5-10% der Frauen im gebärfähigem Alter vor!
Entstehung des PCOS
Wie kommt es aber nun zu diesen “Zysten am Eierstock”? Im Normalfall bilden die Eierstöcke bei uns Frauen in jedem Zyklus ca. 5-10 Follikel (Vorstufen einer Eizelle) pro Seite. Einer dieser Follikel entwickelt sich aber mehr als die anderen, wird größer und reifer. Das ist die Eizelle, die dann beim Eisprung in den Eileiter gegeben wird. Die zurückbleibenden Follikel bilden sich dann zurück. Hat die Frau in einem Zyklus aber keinen Eisprung, bleiben die nicht entwickelten Follikel einfach weiterhin bestehen. Diese unreifen Follikel sind die eben beschriebenen perlschnurartigen Zysten. Dieses Phänomen sagt aber nicht aus, warum es zu keinem Eisprung kam und auch nicht, ob es im nächsten Zyklus einen geben wird oder nicht. Ursächlich für die fehlenden Eisprünge sind Störungen im hormonellen Regelkreis. Das führt zu einer Kettenreaktion, welche die typischen Symptome (gleich mehr dazu) und eine Erhöhung des Androgenspiegels hervorruft.
Ganz häufig findet sich beim PCOS noch eine sogenannte Insulinresistenz. Das bedeutet, dass die Körperzellen nicht mehr so sensibel auf das Hormon Insulin reagieren. Dieses sorgt dafür, dass die durch die Nahrung aufgenommene Glukose in die Zellen transportiert wird. Liegt eine Resistenz vor, kommt nicht mehr genug Glukose (quasi der Treibstoff) in der Zelle an. In der Folge setzt dein Körper immer mehr Insulin frei – und das ist der Knackpunkt. Insulin hemmt nämlich das in der Leber produzierte Sexualhormon-bindendes-Globulin (kurz SHBG). Das hat zur Aufgabe, männliche Hormone an sich zu binden, um diese niedrig zu halten – ein weiterer Grund für erhöhte Werte.
Ursachen
Die genauen Ursachen sind, wie so häufig, noch relativ unklar. Diskutiert werden u.a. genetische Komponenten, Übergewicht, sowie entzündliche Prozesse im Körper. Teilweise wird die Insulinresistenz als eigentlicher Auslöser verantwortlich gemacht (diese kommt allerdings nicht bei jedem PCOS vor!). Zudem kann es nach dem Absetzen von hormoneller Verhütungsmethoden (insb. der Pille) zu einem (temporären) PCO-Syndrom kommen. Man spricht hier vom Post-Pill-PCOS. Allerdings handelt es sich hier um einen klassischen “Nebeneffekt” nach dem Absetzen. Denn dein Körper muss nun wieder selbst lernen, Hormone in der richtigen Menge und zur richtigen Zeit herzustellen, bzw. freizusetzen.
Symptome
Du siehst also, wie sehr dein Hormonhaushalt beim PCOS durcheinander kommt. Das geht mit einigen Symptomen einher:
- Zyklusstörungen (keine oder seltene Menstruation durch das Ausbleiben des Eisprungs)
- Unerfüllter Kinderwunsch (ebenfalls durch den fehlenden Eisprung -> das bedeutet aber nicht, dass du unfruchtbar bist!)
- Haarausfall, vermehrte Körperbehaarung, Akne (durch die erhöhten männlichen Hormone)
- Gewichtszunahme (durch die Insulinresistenz)
- Depressive Verstimmungen
- Eibläschen am Eierstock
- Latente Schilddrüsenunterfunktionen
Selbstverständlich müssen bei dir nicht alle Symptome vorliegen! Gleichzeitig sichert das Vorkommen der Zysten am Eierstock oder nur das Auftreten von Zyklusstörungen alleine nicht die Diagnose.
Konventionelle Behandlungsmethoden
In der schulmedizinischen Behandlung des PCO-Syndroms gibt es keine standardisierte Behandlung. Liegen vor allem Zyklusstörungen vor, während bei den Frauen gleichzeitig kein Kinderwunsch besteht, wird häufig eine anti-androgene Antibabypille verordnet. Gleichzeitig wird empfohlen, das Gewicht zu reduzieren und Sport zu treiben. Bei einer Insulinresistenz wird oft zur Gabe von Metformin geraten. Metformin ist ein Medikament aus der Diabetesbehandlung. Es reguliert die Aufnahme von Zucker aus dem Darm und erhöht die Insulinempfindlichkeit der Zellen. Ebenfalls positive Auswirkungen auf das PCO-Syndrom soll Myo-Inositol, ein B-Vitamin-ähnlicher Stoff, haben. In der Kinderwunschzeit können noch weitere Medikamente, wie etwa Clomifen oder Letrozol zum Einsatz kommen. Diese sollen zu einer Eizellreifung führen4.
Wie FEMNA dich unterstützen kann
Solltest du dich in der Beschreibung dieses Syndroms wiederfinden, dann ist es wichtig, gute MedizinerInnen zur Sicherung der Diagnose an deiner Seite zu wissen. Denn leider wird vielen Frauen viel zu häufig die Diagnose “PCOS” gestellt, ohne die genauen Hintergründe zu erforschen.
Wir bei FEMNA unterstützen und beraten dich gerne zu diesem Thema! Unser Hormontest Plus kann Aufschluss darüber geben, wie deine aktuelle Hormonlage gerade ist.
Entsprechend dieser Werte können wir in einer Beratung ein individuelles Therapiekonzept für dich erstellen. Denn ganzheitliche Maßnahmen, die Körper, Seele und Geist unterstützen, können dir helfen, zurück in deinen Rhythmus zu gelangen. So kannst du wieder in deine Weiblichkeit kommen und in einen ausgeglichen Zyklus finden.
Endometriose
Was verbirgt sich hinter der Endometriose?
Endometriose ist eine chronisch verlaufende Frauenerkrankung. Dabei siedeln sich Zellen, die den Schleimhautzellen der Gebärmutter (Endometriumzellen) sehr ähnlich sind an anderen Organen, z.B. den Eierstöcken, Vagina oder Darm, an. Prinzipiell können sie aber an jeder Stelle des Körpers wachsen. Diese Wucherungen nennt man dann “Endometrioseherde”.
Was passiert bei Endometriose?
Du musst dir vorstellen, dass Zellen in Gewebe eindringen, wo sie eigentlich nicht hingehören. Jetzt ist unser Körper schlau – er erkennt die “Eindringlinge” und bekämpft sie. Chronische Entzündungen resultieren daraus. Das wiederum kann zu Vernarbungen, Verwachsungen und sogar zu Blutungen führen.
Die Endometriumszellen verhalten sich wie die Zellen in deiner Gebärmutterschleimhaut – sie sind hormonabhängig und wachsen wie das normale Endometrium mit dem Zyklus. Das bedeutet also, dass sie in der ersten Zyklushälfte wachsen und eigentlich (bei unbefruchteter Eizelle) durch die Menstruation wieder abfließen würden. Nun können sie das durch ihre Lage aber nicht. Teilweise können die Zellen dann durch das Immunsystem abgebaut werden. Ist das nicht (ganz) möglich kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen, Verklebungen und Zystenbildung. Typisch für Endometriosezysten ist ihr, durch die Blutmasse verursachtes, dunkelbraunes Erscheinungsbild. Daher nennt man sie häufig auch “Schokoladenzysten”.
Häufigkeit
Unabhängig vom Alter kann jede Frau eine Endometriose entwickeln. Sie zählt zu der zweithäufigsten gynäkologischen Erkrankung. Betroffen sind ca. 8-15% aller Frauen im gebärfähigem Alter – das sind etwa 2 Millionen Frauen in Deutschland! Jährlich kommen etwa 40.000 Neuerkrankungen hinzu. Da die Endometriose allerdings immer noch sehr wenig wahrgenommen wird, wird die Dunkelziffer deutlich höher geschätzt5.
Einteilung der Endometriose
Endometriose lässt sich entsprechend der Ansiedelung der Endometrioseherde in verschiedene Formen unterteilen:
- Innere genitale Endometriose
- Die Herde liegen nur innerhalb der Gebärmutter, durchdringen aber die anderen Gewebsschichten, wie z.B. die Muskelschicht (Myometrium) oder den Abgang vom Eileiter.
- Äußere genitale Endometriose
- Die Zellen befinden sich außerhalb der Gebärmutter, aber noch innerhalb der Geschlechtsorgane. Beispielsweise können Eileiter, die Vagina, Vulva oder die Bandstrukturen der Gebärmutter betroffen sein.
- Extragenitale Endometriose
- Hier breiten sich die Herde außerhalb der Geschlechtsorgane aus. Darm, Harnblase, Bauch- und Beckenraum können z.B. betroffen sein. Selten können sie sich in Lunge oder im Gehirn bilden.
Allerdings gibt es seit 2021 unter den Endometriose-SpezialistInnen ein ganz neues und umfangreiches Klassifikationssystem namens “Enzian“. Dieses berücksichtigt genau die Lage, Größe von Verletzungen oder Verklebungen, sowie die Beteiligung anderer Organe.
Woher kommt Endometriose?
Leider konnte immer noch nicht herausgefunden werden, was eine Endometriose verursacht. Es gibt allerdings einige Theorien zur Entstehung:
- Die sogenannte “retrograde Menstruation“: Diese Theorie besagt, dass Regelblut nicht vollständig durch die Vagina abfließen kann und zurück in den Eileiter fließt. Dadurch werden die Endometriumzellen “verschleppt” und können in umliegendes Gewebe eintreten.
- Die Herde sind bereits seit Geburt angelegt und werden durch die Hormone in der Pubertät “aktiviert”
- Das Immunsystem spielt eine große Rolle. Diskutiert wird Immunsystemdefekt oder gar eine Autoimmunerkrankung
- Genetische Veranlagung
Symptome
Endometriose äußert sich sehr unterschiedlich und wird daher auch als “Chamäleon der Gynäkologie” bezeichnet. Die Beschwerden sind nämlich vielgestaltig und abhängig von der betroffenen Strukturen. Häufige Symptome sind:
- Starke Menstruationsschmerzen (Dymenorrhoe)
- Starke Menstruationsblutungen (Hypermenorrhoe)
- Zyklusunregelmäßigkeiten, Zwischen- oder Schmierblutungen
- Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang
- Ungewollte Kinderlosigkeit (durch die Vernarbungen/Verwachsungen)
Viele Frauen berichten zudem über Übelkeit und Erbrechen – besonders in Zeiten der Menstruation durch die starken Schmerzen. Weitere Allgemeinsymptome sind Müdigkeit und Erschöpfung, psychische Erkrankungen/Depressionen, sowie eine hohe Infektanfälligkeit.
Diagnostik
Die Diagnose “Endometriose” sollte nur von GyäkologInnen gestellt werden. Das ist allerdings gar nicht so einfach zu diagnostizieren, da viele mögliche Ursachen für die genannten Symptome möglich sind. Zwar können Schokoladenzysten im Ultraschall erkennbar sein, treten allerdings nicht immer auf. Mit 100-prozentiger Sicherheit kann man eine Endometriose nur durch eine Laparoskopie (=operative Bauchspiegelung) feststellen.
Konventionelle Behandlungsmethoden
Die Behandlung einer Endometriose richtet sich nach dem klinischen Bild. Die meisten Therapien setzen bei der operativen (laparoskopischen) Entfernung der Endometriose an. Dies verhindert jedoch nicht, dass sich erneut Herde bilden können. Zur Verhinderung des Wachstums der Endometriumzellen raten viele GynäkologInnen daher zur Einnahme der Pille. Da die Pille nicht in jedem Fall zur vollständigen Reduktion der Endometriose-Symptome führt, können zudem Schmerzmittel, wie Ibuprofen eingenommen werden. Allerdings ist sowohl die Einnahme der Pille, als auch die von Schmerzmitteln an gewisse Nebenwirkungen gebunden. Daher sollte bei der Wahl einer Therapie sorgfältig und individuell entschieden werden.
Wie FEMNA dich unterstützen kann
Eine vollständige Heilung der Endometriose ist aktuell per se noch nicht möglich. Allerdings wurde beobachtet, dass die Beschwerden nach der Schwangerschaft und der Menopause dauerhaft verbessert wurden. Das verdeutlicht erneut, wie stark östrogen-abhängig die Endometriose ist. Allerdings musst du jetzt nicht enttäuscht sein. Mit einer entsprechenden Begleitung kann man Beschwerden deutlich in den Griff bekommen. Denn es gibt ganzheitliche Ansätze, die dir das Leben mit Endometriose erleichtern können. Du fragst dich wie? FEMNA unterstützt dich!
Auch hier empfehlen wir dir unseren Hormontest Plus. Selbstverständlich ersetzt der Hormontest keine schulmedizinische Diagnostik einer Endometriose. Aber da Endometriose eine hormonabhängige Erkrankung ist, kann ein Hormonstatus Aufschluss darüber geben, wo man bei dir therapeutisch ansetzen kann. So können regulative Methoden für dich gefunden werden, die deine Beschwerden nachhaltig bessern können – ganz ohne Nebenwirkungen.
Da das Krankheitsbild häufig mit Verdauungsproblemen bzw. Entzündungen im Darm einhergeht, empfehlen wir dir zusätzlich noch unseren Darmtest für eine ganzheitliche Diagnostik.
Und wenn du noch mehr zur Endometriose erfahren möchtest, haben wir sogar eine Podcastfolge für dich!
Blasenentzündungen
Was steckt dahinter?
Bei der Blasenentzündung (medizinisch Zystitis) handelt es sich um eine Entzündung der Blasenschleimhaut oder der ganzen Blasenwand. I.d.R. entsteht diese durch aufgestiegene Keime aus der Harnröhre.
Die häufigsten Symptome sind dabei das schmerzhafte, vermehrte Wasserlassen (meist in kleinen Mengen). Teilweise kommt es auch zu Blut im Urin. Weitere Symptome sind ein Ziehen, Brennen oder Drücken im Unterleib. Zudem kommt es meist noch zur Dranginkontinenz. Das bedeutet, dass du ganz plötzlich einen ganz starken Harndrang entwickelst und sofort zur Toilette musst – ansonsten würde es zu einem ungewollten Harnabgang kommen.
Wichtig zu wissen ist, dass es bei einer “normalen” Zystitis nicht zu Fieber oder Flankenschmerz kommt. Sollte das bei dir der Fall sein, dann ist ein Arztbesuch dringend empfehlenswert.
Häufigkeit
Ungefähr jede zweite Frau hat in ihrem Leben mindestens eine Blasenentzündung! Damit sind sie viermal häufiger betroffen, als Männer!
Formen der Zystitis
In der Medizin unterscheidet man Blasenentzündungen in…
- …die unkomplizierte Zystitis
- PatientInnen ohne Risikofaktoren haben hier keine Komplikationen. Die Zystitis heilt i.d.R. nach einiger Zeit (teilweise mit Medikamenten) ohne Probleme ab.
- …die komplizierte Zystitis
- Bei PatientInnen liegen Risikofaktoren, wie z.B. Blasenfunktionsstörungen, Immunsuppression oder eine Einengung der Harnwege vor. Diese können zu Komplikationen, wie z.B. eine Nierenbeckenentzündung führen.
Des Weiteren können wir die Zystitis in akut und chronische Verläufe unterscheiden. Als Chronifiziert bezeichnet man das Vorkommen von mehr als vier Blasenentzündungen pro Jahr.
Risikofaktoren
Hast du dich auch schon mal gefragt, warum wir Frauen so prädestiniert dafür sind, Blasenentzündungen zu bekommen? Hier hat uns die Anatomie einen kleinen Streich gespielt: Denn die weibliche Harnröhre ist lediglich 3-4cm lang. Die Männliche ist im Vergleich ganze 25cm lang! Eindringende Keime haben also einen viel kürzeren Weg in die weibliche Blase. Außerdem ist der Eingang zur Harnröhre sehr nahe dem After. So können beim Stuhlgang (bzw. beim Wischen) Bakterien aus dem Darm in den Blasentrakt gelangen. Weitere, häufige Risikofaktoren für eine Zystitis sind:
- Geschlechtsverkehr
- Bakterien können durch Geschlechtsverkehr in die Blase gelangen. Man spricht hier gerne von der “Honeymoon-Zystitis” (Flitterwochen-Zystitis). Darum achte auf eine ausreichende (aber nicht übertriebene) Intimhygiene nach dem Sex – am Besten einmal Wasserlassen.
- Hormonelle Veränderungen
- Verändert sich der Hormonhaushalt (z.B. während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren) ist die Schleimhaut anfälliger für eindringende Keime. Auch während der Pilleneinnahme oder nach Absetzen kann es vermehrt zu Blasenentzündungen kommen.
- Darm-Dysbiosen
- Der Darm ist schlichtweg DAS Immunorgan. Dafür sorgen vor allem unsere “guten” Darmbakterien. Ist der Darm jedoch geschädigt bzw. von falschen Bakterien besiedelt, kommt es zu einer Abwehrschwäche. Infektanfälligkeit – auch für Blasenentzündungen – ist die Folge
- Vaginosen
- Ähnliches gilt für das Mikrobiom der Vagina. Halten sich hier krankmachende Erreger auf, kommt es zu einer Dysbalance in der Schleimhaut, was auch die Blase mitbetreffen kann.
Mögliche Erreger
Wie auch deine Darm- oder Vaginalschleimhaut, hat die Blase eine ganz eigene Flora: Das Urobiom. Hier finden sich die unterschiedlichsten (“guten”) Bakterien, die es zur Aufgabe haben, deine Blase zu schützen. Gelangen nun krankmachende Erreger in die Blase, “bemerkt” das Urobiom dies. Es kommt zu einer Immunreaktion bzw. zur Entzündung, um die Eindringlinge zu eliminieren. Um welche Erreger handelt es sich?
- Escherichia Coli (E.coli Bakterien)
- Die meisten Blasenentzündungen werden durch das Bakterium Escherichia coli verursacht. Sie gehören zur ganz normalen Darmflora. Gelangen sie in die Blase, verursachen sie meist eine Entzündung.
- Enterokokken, Klebsiella, Proteus
- Das sind ebenfalls Bakterien, die (wie das E.coli Bakterium) im Darm bzw. Stuhl vorkommen und in die Blase eindringen können.
- Gardnerella vaginalis
- Dieser Keim ist eigentlich ein Bewohner des Mikrobioms der Vagina. Gerät dieses jedoch aus dem Gleichgewicht, können auch aus der Vagina Erreger in die Harnröhre wandern. Daher gehen Blasenbeschwerden häufig mit bakteriellen Vaginosen einher (mehr dazu gleich).
- Candida Infektion
- Candida albicans ist ein Hefepilz und kommt in einer bestimmten Menge ebenfalls ganz normal in unserem Körper vor. Bei Dysbalancen im Mikrobiom oder einem schwachen Immunsystem kann dieser Pilz jedoch Überhand gewinnen und die Blase “infizieren”.
- Geschlechtskrankheiten
- Symptome einer Blasenentzündung können einer unentdeckten Geschlechtskrankheit ähneln.
Konventionelle Behandlungsmethoden
Allgemeinmaßnahmen bestehen aus einer erhöhten Trinkmenge – am besten in Form von Blasentees und Wasser. Die Blasenentzündung ist übrigens die einzige Entzündung, die Wärme will und braucht! Besonders Wärmflaschen und dicke Kuschelsocken liebt deine Blase! Reichen diese Maßnahmen allerdings nicht aus, werden zum Teil naturheilkundliche Medikamente aus der Apotheke empfohlen. Kommt es jedoch immer noch nicht zur Besserung, wird konventionell zur Einnahme von Antibiotika geraten. Tatsächlich sind Blasenentzündungen nach Atemwegsinfekten der zweithäufigste Verschreibungsgrund von Antibiotika in der ärztlichen Praxis. Schlägt dieses nicht an, kann ein sogenanntes Antibiogramm angelegt werden. Dafür wird bei ÄrztInnen deine Urinprobe genau auf den verursachenden Keim analysiert und das passende Antibiotikum dazu bestimmt. Diese Untersuchung dauert allerdings ca. 5 Tage, weshalb man zunächst ein Breitbandantibiotikum probiert.
Besteht eine chronische Blasenentzündung sollte diese auf jeden Fall abgeklärt werden. Die Behandlung erweist sich meist als schwierig, weshalb der Fokus auf der Prophylaxe liegt. Dafür stehen, neben allgemeinen Maßnahmen, bestimmte Immuntherapeutika zur Verfügung, die jedoch gut erwogen werden sollten. Seit 2004 gibt es zudem eine Impfung (StroVac) gegen Blasenentzündungen. Allerdings ist die Wirksamkeit nicht zweifelsfrei nachgewiesen, weshalb gesetzliche Krankenkassen diese i.d.R. nicht zahlen6.
Infektionen der Vagina
Das vaginale Mikrobiom
Bevor wir uns anschauen können, wie es zu Infektionen der Vagina kommen kann, müssen wir erst verstehen, wie die “gesunde” Vagina besiedelt ist!
Jede Frau beherbergt ihr eigenes kleines Ökosystem innerhalb ihrer Vagina: Das vaginale Mikrobiom. Die häufigsten Keime sind verschiedene Lactobazillen (=Döderlein Bakterien). Doch es gibt noch eine ganze Vielfalt an weiteren Bakterien und Viren, die alle harmonisch auf der Vaginalschleimhaut zusammenleben. Diese produzieren Milchsäure, Glukose und zum Großteil auch Wasserstoffperoxid. Letzteres hat vor allem die Aufgabe, unerwünschte Bakterien abzutöten. Gemeinsam sorgen sie für den optimalen Schutz der Vagina. Dafür halten sie den pH-Wert in einem sauren Bereich zwischen 3,8-4,5. Die Keimarten befinden sich in einem Gleichgewicht, welches durch äußere und innere Faktoren beeinflusst werden kann. Besonders die Hormone (speziell die Östrogene) spielen dabei eine tragende Rolle.
Zur gesunden Vaginalflora gehört auch der sogenannte Fluor albus – der weiße Ausfluss. Dieser ist vollkommen normal und ein Ausdruck dafür, dass die Vagina gesund ist. Denn er ist für die Selbstreinigungs- und Selbstbefeuchtungsprozesse zuständig.
Bei Infektionen der Vagina kommt es nun zu einer Veränderung dieses vaginalen Mikrobioms. Wie auch bei einer gestörten Darmflora werden nun die “guten” Bakterien verdrängt, wodurch sich krankmachende Keime ansiedeln können.
Infektionen der Vagina können die verschiedensten Gründe und Symptome aufweisen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen bakteriellen Vaginosen und Pilzinfektionen der Vagina. Lass uns das genauer unterer die Lupe nehmen:
Bakterielle Infektionen (Bakterielle Vaginose)
Bei bakteriellen Infektionen der Vagina kommt es zu einem veränderten Bakterienspektrum. Dabei ändert sich die Anzahl der verschiedenen Spezies, sowie die Bakteriendichte. Im Vordergrund steht die Abnahme unserer schützenden Lactobazillen und die Zunahme von krankmachenden Bakterien. Dadurch nimmt der Schutzfilm der Vagina ab und begünstigt noch mehr die falsche Besiedelung. Vorwiegend dominieren dann die Bakterien Gardnerella vaginalis und Atopobium vaginae.
Häufigkeit einer bakteriellen Vaginose
Die bakterielle Vaginose ist die häufigste vaginale Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter und allein in Deutschland für mehr als 10 Millionen Arztbesuche pro Jahr verantwortlich. 25-30% der Frauen sind mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen. Bei 5-10% der Frauen kommt es zu chronischen, bzw. immer wiederkehrenden Infektionen.
Symptome einer bakteriellen Vaginose
Tatsächlich zeigen die Hälfte der Frauen, die eine bakterielle Vaginose aufweisen, keinerlei Symptome. Warum das so ist, ist bis heute noch ungeklärt. Bei der anderen Hälfte der Betroffenen kommt es typischerweise zu vermehrten grau-weißen Ausfluss, der schaumig oder dünnflüssig sein kann. Dieser kann auch einen fischigen Geruch annehmen. Außerdem kann es im äußeren Genitalbereich zu Juckreiz und Hautreizungen kommen. Gelegentlich klagen Frauen über Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und/oder Wasserlassen.
Risikofaktoren einer bakteriellen Vaginose
Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Grundsätzlich gibt es aber einige Faktoren, die die Dysbalance im vaginalen Mikrobiom begünstigen:
- Immunschwäche (z.B. während grippaler Infekte oder bei Darmdysbiosen – hier sind 9 Tipps für einen gesunden Darm!)
- Hormonveränderungen (Schwangerschaft/Wechseljahre)
- Regelmäßige Einnahme synthetischer Hormone (schwächt das vaginale Milieu)
- Mangelnde, sowie über übertriebene Intimhygiene (insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr)
- Vitamin D Mangel
- Antibiotikaeinnahme
Konventionelle Behandlungsmethoden
Bei einer bakteriellen Infektion der Vagina ist das schulmedizinische Mittel der Wahl die Gabe eines Antibiotikums (meist Clindamycin oder Metronidazol). Dieses wird normalerweise als Creme, Vaginalzäpfchen oder -tabletten oder zur oralen Einnahme verabreicht. Die genaue Anwendungsform, sowie Dosierung ist ganz abhängig von deinen Beschwerden und erfolgt in Absprache mit deinem behandelndem Arzt/Ärztin. Zwar zeigen mehrere Studien die Effektivität dieser Behandlung, allerdings erleiden rund die Hälfte der Frauen nach einem Jahr eine erneute Infektion8.
Pilzinfektion der Vagina (Vaginalpilz)
So, jetzt haben wir gelernt, dass bestimmte Bakterien Beschwerden im Vaginalbereich hervorrufen können. Eine weitere mögliche Infektion ist der Vaginalpilz. In ca. 80% der Fälle handelt es sich dabei um den Candida albicans (Hefepilz). Dieser kommt häufig in geringen Mengen im gesunden Mikrobiom der Vagina vor, befindet sich jedoch hauptsächlich im Darm. Bei einer hohen Keimzahl und/oder einer Abwehrschwäche wird dieser Keim allerdings krankheitserregend. Die übrigen 20% werden durch andere Candida Arten hervorgerufen. Schätzungsweise 75% aller Frauen leiden mindestens einmal im Leben an einer Pilzinfektion des Candida albicans, die Hälfte davon mehrfach7.
Ursachen und Risikofaktoren eines Vaginalpilzes
Die häufigste Ursache eines Pilzbefalls (Mykose) ist eine vorhergegangene Antibiotikatherapie. Durch das Antibiotikum wird das vaginale Mikrobiom zerstört, sodass das Risiko eines Vaginalpilzes wächst. Zudem stellen die sexuelle Aktivität der Frau und manche sexuellen Praktiken (z.B. Oral- und Analverkehr) Risikofaktoren für die Entstehung eines Vaginalpilzes dar. Auch die Einnahme hormoneller Verhütungsmitteln wie der Pille lassen das Risiko für eine Infektion steigen.
Ein weiterer interessanter Fakt ist die Verbindung von Candida und Zucker. Candida liebt Zucker. Hast du z.B. eine gestörte Glukosetoleranz (z.B. beim Diabetes mellitus), fühlt er sich besonders wohl und vermehrt sich verstärkt. Chronischer Vaginalpilz wird zudem durch eine Immunschwäche begünstigt. Besonders wenn langfristig oder dauerhaft Cortison eingenommen wird, kann dies zu wiederkehrenden Infektionen führen. Du siehst also, dass hier wieder ein gesunder Darm für ein starkes Immunsystem wichtig ist und protektiv wirkt. Ein weiterer Risikofaktor ist starker, anhaltender Stress.
Symptome
Hier gibt es wieder viele asymptomatische Fälle. Zeigt sich der Vaginalpilz allerdings, fällt er mit seinem typischen, weißlich-bröckeligen (quarkähnlichen) Ausfluss auf. Dieser ist meist geruchslos, ist aber mit starkem Juckreiz, vaginalem Wundgefühl und Schwellung/Rötung der Vulva und Vagina verbunden. Häufig ist es der Juckreiz, durch den die Frauen eine beginnende Mykose bemerken.
Konventionelle Behandlungsmethoden
Nicht jede Pilzinfektion muss immer medikamentös behandelt werden. Teilweise reicht auch schon eine pH-neutrale Intimhygiene, sowie luftdurchlässige Unterwäsche. Reicht dies nicht aus, stehen Antipilzmittel (Antimykotika) zur Verfügung. Diese sind teilweise rezeptfrei in der Apotheke zu erhalten. Hier reicht oft eine „Eintagstherapie“ oder „single shot“-Therapie. Allerdings kann sich ein Vaginalpilz als besonders lästige und langwierige Angelegenheit herausstellen. Insgesamt kommt es bei ca. 40-50% aller Frauen nach einer Therapie mit Antimykotika zu einem erneuten Vaginalpilzbefall. 5% dieser Frauen entwickeln daraufhin einen chronischen Verlauf.
Wie FEMNA dich unterstützen kann
Infektionen der Vagina können wirklich hartnäckig sein – und eine nachhaltige Behandlung erweist sich als schwierig. Besonders immer wiederkehrender Vaginalpilze stellen durch das unangenehme Jucken und Brennen im Genitalbereich eine große Belastung dar. Auch ständig wiederkehrende bakterielle Vaginosen ziehen oft lange und chronische Leidenswege mit sich. Viele Frauen haben bereits mehrfache Behandlungen hinter sich – leider ohne anhaltenden Erfolg. Denn die vaginale Schleimhaut ist immer noch außer Gleichgewicht und chronisch gereizt.
Bei FEMNA hast du die Möglichkeit, einen Vaginalstatus mittels Abstrich von Zuhause aus zu machen. Dieser analysiert deine gesamte Vaginalflora, inklusive deiner Schutzflora und pH-Wert, indem folgende Mikroorganismen nachgewiesen werden:
- Candida
- B-Streptokokken
- Trichomonas vaginalis
- Atopobium vaginae
- Mycoplasma hominis
- Gardnerella vaginalis
- H2O2 Laktobazillen
Entscheidest du dich zusätzlich für ein anschließendes Gespräch mit einer über FEMNA aktiven Beraterin, können wir deine Befunde ausführlich besprechen. Im Anschluss erfährst du eine ganzheitliche Unterstützung in Form eines mit dir abgestimmten Behandlungsplans. Dieser schließt unterstützende Begleitmaßnahmen zur Stärkung deiner Vaginal- und Darmflora mit ein – ganz individuell nach deinen Bedürfnissen. Damit wollen wir eine langfristige und ganzheitliche Besserung deines Beschwerdebilds erzielen.
Ein Wort zum Schluss
Der weibliche Körper ist nun mal anders gestrickt, als der männliche. Uns Frauen betreffen daher ganz andere Themen, Beschwerden und chronische Erkrankungen. Das ist jedoch noch lange nicht der Grund, weshalb man diese als “die typischen Frauenleiden” abtun sollte. Jede Beschwerde/Erkrankung, ob schambehaftet, tabuisiert und/oder chronisch sollte ernst genommen werden. Wir von FEMNA unterstützen dich und helfen dir gerne dabei, wieder in dein Gleichgewicht zu kommen. Egal um welches “Problem” es sich bei dir handelt – wir stellen die Frauengesundheit an oberste Stelle. Sprich uns gerne an!
Quellen
1 https://www.jenapharm.de/service/akne_erwachsen.pdf
2 Holzer, G (2015): Häufige Formen der Akne und ihre Therapie, in: DFP Literatur (2/15), S. 6-10.
3 Kleine-Grunk, P. (2013): Das Frauen-Hormone Buch, Stuttgart: TRIAS.
4 Hormonzentrum an der Oper (2020): Das PCO-Syndrom. Ein Faszinosum der Evolution, online unter: https://www.hormonzentrum-an-der-oper.de/files/content/Broschueren/Hormonzentrum/PCO-Syndrom-Hormonzentrum-an-der-Oper.pdf
5 https://www.endometriose-vereinigung.de/was-ist-endometriose.html
6 AWMF (2017): Interdisziplinäre S3 Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten, in: AWMF, Register Nr. 043-044.
7 Stauber, M. & Weyerstahl, T. (2005): Gynäkologie und Geburtenhilfe, Duale Reihe, Stuttgart (2. aktual. Aufl.) Thieme.
Deutsche Dermatologische Gesellschaft (2010): Behandlung der Akne, S2k Leitlinie, in: AWMF, Register Nr. 013/017.