Ätherische Öle statt Antibiotika bei vaginalen Infekten

Du hast es satt, beim ersten Brennen auf der Toilette oder Jucken im Schritt schon wieder auf ein Antibiotikum oder ein Pilzmittel zurückzugreifen? Die guten alten Hausmittelchen sind schon alle ausprobiert und nichts scheint zu helfen? Dann könnten dir vielleicht ätherische Öle helfen.

Was verbirgt sich hinter der Aromamedizin?

Die Aromamedizin, oder auch Aromatherapie genannt, ist ein Teilgebiet der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie). Sie macht sich die Wirkung von den verschiedensten ätherischen Ölen zu Nutze. Das sind natürliche Substanzen, die von Pflanzen selbst gebildet werden. Um in der Medizin verwendet zu werden, werden diese beispielsweise über Wasserdampfdestillation oder Kaltpressung aus Pflanzen gewonnen.

Sicher kennst du ein paar ätherische Öle bereits oder hast sie zumindest schon einmal gerochen: Denn was allen gemein ist, ist ihr typischer Duft. Wenn du beispielsweise an Eukalyptusöl denkst, hast du sicherlich sofort einen ganz bestimmten Geruch in der Nase. Dieses ätherische Öl wird vor allem zur Linderung von Erkältungssymptomen genutzt und ist dadurch sehr bekannt. Jedem Öl wird also eine ganz bestimmte Wirkung zugeschrieben. Sie tragen zur Besserung von körperlichen Beschwerden bei und haben auch einen wohltuenden Effekt auf Seele und Geist. Daher kann man für jedes Beschwerdebild auf ein anderes Aromaöl zurückgreifen. Die wichtigsten stellen wir dir weiter unten vor.

Neben den klassischen, allseits bekannten Anwendungsgebieten dieser Aromaöle wie Inhalationsbäder oder Massagen rückt in den letzten Jahren noch ein weiterer, wichtiger Nutzen in den Mittelpunkt: ihre antibakterielle und antimykotische Wirkung. Das heißt, ätherische Öle wirken auf verschiedenste Bakterien und Pilze abtötend, sodass sie auch in der Therapie von bakteriellen Entzündungen oder Pilzinfektionen eingesetzt werden können.

Bereits zwischen 1987 und 2001 wurden bereits über 500 klinische Studien veröffentlicht, welche die Wirkung von ätherischen Ölen erforschten. Diese Untersuchungen wurden 2003 von Kalemba & Kunicka in einem Review analysiert und verglichen. Anhand der Datenlage konnte bewiesen werden, dass die Eigenschaften der ätherischen Öle durchaus bestimmte Wirkungen erzielen, weshalb sie als Alternative zu Antibiotika durchaus berechtigt sind1.

Die antibakterielle und antimykotische Wirksamkeit beruht auf einzelnen Inhaltstoffen vieler Öle, so zum Beispiel das Terpenen-4-ol aus dem Teebaumöl. Forscher:innen konnten zeigen, dass durch diese Wirkstoffe die Wand der Bakterien zerstört werden kann. Außerdem haben sie einen Einfluss auf die Kaliumkonzentration in den Bakterien, wodurch ihre Energiegewinnung lahmgelegt wird und sie absterben.2

Ebenso haben ätherische Öle einen positiven Effekt auf das Immunsystem: Sie wirken entzündungshemmend, indem sie bestimmte Entzündungszellen unseres Körpers drosseln. Dadurch schütten sie viel weniger Botenstoffe aus, die normalerweise eine Entzündungsreaktion auslösen würden.

Wie kann ich ätherische Öle anwenden?

Das Spektrum der Anwendungsarten und der Einsatzgebiete ist riesig, sodass sicher das richtige auch für dich dabei ist. Die meisten Methoden sind einfach zu Hause anzuwenden.

Für typische Beschwerdebilder, wie beispielsweise bei Erkältungen oder auch zur Entspannung, gibt es Aromaöle in allen Farben und Formen in Apotheke oder mittlerweile auch Drogeriemarkt zu kaufen.

Typische Anwendungsformen, die du sicher schon kennst, sind:

  • Duftlampen oder Raumbefeuchter
  • Inhalationen oder Bäder
  • Öle zur Hautpflege und zu Massagen
  • Saunaaufgüsse
  • Mundspülungen

Auch bei komplexeren Beschwerden lassen sich Aromaöle gut therapeutisch einsetzen. Doch da ist es wichtig, dass du dir Hilfe bei erfahrenen Ärzt:innen /Heilpraktiker:innen suchst.

Beispielsweise können spezielle Aromaöl-Zäpfchen aus der Apotheke verwendet werden, die bei folgenden Beschwerden helfen können:

  • immer wieder auftretender Vaginalpilz
  • häufig wiederkehrende bakterielle Vaginosen
  • immer wiederkommende Harnwegsinfekte
  • hartnäckiges Jucken oder Brennen
  • veränderter, untypischer Ausfluss
  • strenger und hartnäckiger Intimgeruch
  • ausbleibende Schwangerschaften oder wiederholte Fehlgeburten

Oft führen hierbei Antibiotika oder Antimykotika nur vorübergehend zur Besserung oder dazu, dass sich Resistenzen entwickeln und gängige Antibiotika nicht mehr wirken. In diesen Fällen kann dir die oben erklärte antibakterielle und antimykotische Wirkung bestimmter ätherischer Öle enorm helfen.

Zudem bringt die Anwendung von ätherischen Ölen deutlich weniger Risiken und Nebenwirkungen mit sich, da sie aus rein pflanzlichen Wirkstoffen bestehen.

Was du aber in jedem Fall beachten solltest:

Bevor du eine Behandlung mit ätherischen Ölen beginnst, solltest du immer mögliche allergische Reaktionen ausschließen. Dazu kannst du zum Beispiel ein Aromaöl mit Kokosöl verdünnen und es kleinflächig auf dein Handgelenk auftragen. Warte ab, ob sich eine ungewöhnliche Reaktion, wie Brennen, Rötung oder Juckreiz, bemerkbar macht.

Zudem solltest du ätherische Öle nie hochkonzentriert, sondern stets in Verdünnung anwenden. Da sie stark reizend wirken, sollten sie also nie pur in direkten Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten kommen. Nutze daher also zu Beginn lieber geringe Konzentrationen.

Aufgrund dieser Wirkung sollten vor allem auch Asthmatiker bei der Verwendung solcher Öle vorsichtig sein. Die Inhalation bestimmter Düfte kann hier zu Atembeschwerden führen. Auch in der Schwangerschaft empfiehlt es sich, auch einige ätherische Öle zu verzichten, da sie Wehen auslösen können. Allerdings gibt es gibt eine Menge alternativer Aromaöle, die problemlos bei bestehender Schwangerschaft eingesetzt werden können. Frage in beiden Fällen bitte bei Heilpraktiker:innen nach.

Ätherische Öle als Alternative zum Antibiotikum für deine Vagina?

Eventuell bist du es leid, immer wieder auf ein Antibiotikum zurückgreifen zu müssen, was vielleicht kurzfristig wirkt, aber auf lange Sicht nicht zur Besserung beiträgt. Im Gegenteil – häufig ist gerade die antibiotische Behandlung Auslöser für viele weitere Beschwerden. Denn das Antibiotikum tötet leider nicht nur die “bösen” Keime ab, sondern kann unsere gesamte Normalflora zerstören. Doch diese “gute” mikrobielle Flora braucht unser Körper. Die guten Bakterien sollten nämlich möglichst dicht besiedelt sein, um eine sogenannte Funktion als Platzhalter übernehmen zu können. Sie sorgen also dafür, dass sich keine Krankheitserreger ansiedeln können, weil sie quasi den gesamten Platz blockieren. Außerdem produzieren sie schon von allein antimikrobielle Substanzen, die zum Abtöten von Krankheitserregern dienen. Ebenso haben sie wichtige Funktionen für unseren Stoffwechsel, so zum Beispiel bei der Bildung von Vitaminen und für unser Immunsystem.

Zum Mikrobiom unserer Scheide zählen vor allem zwei natürliche Bakteriengruppen: die Laktobazillen und die Bacteroides. Eine spezielle Unterform der Laktobazillen sind die sogenannten Döderlein-Stäbchen. Sie sind dafür da, aus abgestorbenen Zellen unserer Vaginalschleimhaut Milchsäure (Laktat) herzustellen. Dadurch wird das Milieu unserer Scheide sauer (pH < 4,5) und schützt vor der Besiedlung mit krankheitserregenden Bakterien. Denn diese siedeln sich vor allem gern in basischem oder neutralem Milieu an.

Werden all diese guten Erreger deines Körpers nun durch eine Antibiotika-Therapie mit zerstört, fallen all ihre positiven Funktionen weg. Der Schutz vor Krankheitserregern erlischt und du bist generell wieder anfälliger für Infektionen. Oft dauert es nicht lang und die Symptome eines Scheidenpilzes können sich bemerkbar machen. Doch auch die Normalflora anderer Körperregionen, wie deines Magendarmtraktes, leidet darunter und es können daher auch andere Symptome wie beispielsweise Durchfall oder Übelkeit auftreten.

Ein weiterer ungünstiger Effekt, der mit einer antibiotischen Therapie einher gehen kann, ist die Resistenzbildung. Das bedeutet, dass bei häufiger Anwendung eines bestimmten Antibiotikums es dazu kommen kann, dass es irgendwann nicht mehr wirkt. Denn die Bakterien verfügen über verschiedene schlaue Mechanismen, sich so anzupassen und zu verändern, dass sie widerstandsfähiger werden und das Antibiotikum so an Wirksamkeit verliert. Du kannst dir also merken: Je häufiger ein Antibiotikum verwendet wird, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht mehr wirkt.

In diesen Fällen muss dann auf ein sogenanntes “Reserveantibiotikum” zurückgegriffen werden, was eine stärkere Wirkung hat. Diese Antibiotika sollten aber in der Regel erst an letzter Stelle genutzt werden, da hier ebenso das Risiko einer Resistenzentwicklung besteht. Letztendlich kannst du dir das wie einen Domino-Effekt vorstellen – mit der Gefahr, dass es zum Ende hin immer weniger wirksame antibiotische Medikamente gibt.

Die gute Nachricht: Indem herausgefunden wurde, dass ätherische Öle ähnlich effektiv gegen Bakterien und Pilze wirken wie die bisher verbreiteten Antibiotika und Pilzmittel, ergibt sich ein breites Spektrum neuer Alternativen!

Denn der Vorteil ätherischer Öle besteht darin, dass sie wirklich zielgerichtet auf die “bösen” Erreger wirken und damit die gute Normalflora erhalten. Das wird dadurch möglich, dass die Aromaöle ganz spezifisch dosiert und konzentriert werden können. Forscher:innen konnten herausfinden, dass bestimmte ätherische Öle schon in sehr geringen Konzentrationen krankheitserregende Bakterien und Pilze abtöten können, während die Normalflora erst bei viel höheren Dosierungen angegriffen wird!3

Da bisher keine Resistenzentwicklungen bei der Verwendung von Aromaölen beobachtet wurden, kann die Aromatherapie auch zur Behandlung multiresistenter Keime genutzt werden. Das sind Erreger, die sich immer wieder an alle verwendeten Antibiotika angepasst haben und aufgrund ihrer hohen Widerstandsfähigkeit eine “Nische” gefunden haben. Bisher ist es nur sehr schwer möglich, diese mit Hilfe von Antibiotika zu bekämpfen. Doch ätherische Öle bietet eine neue Chance.

Die Krönung: Du musst dich gar nicht zwischen Antibiotikum oder ätherischem Öl entscheiden! Denn das eine schließt das andere nicht aus. So kann man auch die Antibiotika-Behandlung mit einem ätherischen Öl verknüpfen, um gerade im Falle einer schwierigeren Entzündung das Bestmöglichste aus der Therapie herauszuholen. Die lokal wirksamen Öle verstärken dabei die systemische Wirkung der Antibiotika und können so die Genesungszeit verkürzen und auch das Reinfektionsrisiko verringern.

Verschiedene ätherische Öle die deiner Vaginalflora gut tun

Aromatherapie mit ätherischen Frauenölen

Nachdem wir dir nun die vielen Vorteile der Nutzung ätherischer Öle vorgestellt haben, möchten wir dir zu guter Letzt noch ein paar wichtige Vertreter vorstellen, die vor allem zur Gesundhaltung deiner vaginalen Flora beitragen:

Lemongras

Das Lemongras ist ein Süßholz und man findet es vorwiegend in tropischen Regionen wie Indien oder Südamerika. Man erkennt es an seinem intensiven Zitronenduft und seiner gelblichen Farbe. Durch seine frische Aromatik wirkt es positiv auf Psyche und Geist und fördert deine Konzentrationsfähigkeit. Es strafft das Bindegewebe und glättet und reinigt deine Haut intensiv. Außerdem konnte eine sehr hohe Wirksamkeit gegen vaginale Keime wie Bakterien und Pilze bewiesen werden, sodass es auch zur Behandlung vaginaler Entzündungen eingesetzt wird.

Lavendel

Von der beruhigenden Wirkung des Lavendels hast du sicher schon einmal gehört. Nicht umsonst wird es auch zur Behandlung von Schlafstörungen aber auch Depressionen eingesetzt. Neben diesen psychischen Wirkungen konnte aber auch seine Wirkung gegen Infektionen nachgewiesen werden. So das ätherische Öl beispielsweise gegen multiresistente Keime (MRSA) oder auch gegen die häufig im Darm vorkommenden Kolibakterien wirksam.

Palmarosa

Palmarosa gehört genau wie das Lemongras zu den Süßhölzern. Es wird aber aufgrund seines rosenähnlichen Dufts auch häufig als günstigere Rosenalternative eingesetzt. Doch der Duft ist nicht das einzige, womit das Palmarosa-Öl punkten kann: Du kannst es wunderbar bei Hautproblemen einsetzen, da es antiseptisch, pflegend und erfrischend wirkt. Außerdem wirkt es auch besonders gegen Pilze und Bakterien und hat sich so einen Platz als natürliche Alternative zu Antibiotika und Pilzmittel verschafft.

Geranium

Das Geranienöl wird auf natürlichem Wege aus den Blättern der Rosengeranie gewonnen. Du kannst es an seinem blumigen Duft erkennen und es erinnert auch etwas an Rosen. Neben dem Einsatz bei Menstruationsbeschwerden und PMS-Symptomen zeichnet es sich ebenso durch seine antimykotische, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung aus. Zusätzlich hat es positive Effekte auf unsere Psyche und Stimmung, da es die Ausschüttung von Endorphinen – unseren “Glücksbotenstoffen” – ankurbelt.

Wie FEMNA dich unterstützen kann

Du leidest an (wiederkehrenden) vaginalen Infekte und hast keine Lust mehr auf Antibiotikum oder Pilzmittel? Dann bist du bei uns genau richtig. Denn wir bei FEMNA möchten dich ganzheitlich unterstützen. Wir betrachten nicht nur das einzelne Symptom, sondern sehen dich komplett. Dabei wollen wir dir natürliche Alternativen zu den bekannten “Chemiekeulen” bieten und dich in einen langfristigen Therapieerfolg begleiten. Dafür haben wir FEMNA Care für dich ins Leben gerufen.

FEMNA Care ist ein auf 6 Monate ausgelegtes Programm, indem du ein ganzes Paket an Leistungen und Wissen von uns bekommst. Dieses besondere Programm beinhaltet drei Beratungen mit einer unserer spezialisierten Heilpraktikerinnen, inklusive Test und dreimonatiger Mikronährstoffkur. Mithilfe unseres Vaginalstatus-Tests können wir deine gesamte Vaginalflora analysieren. In der anschließenden Beratung besprechen wir gemeinsam, wie wir den für dich am besten Weg finden können. Hier bekommst du alle Infos zum FEMNA Care Programm.

So kannst du ganzheitlich und nachhaltig deine Gesundheit in die eigene Hand nehmen.

Quellen

1 Kalemba et al.: Antibacterial and antifungal properties of essential oils (2003)

2 Gustafson et al.: Effects of tea tree oil on Escherichia coli (2002)

3 Schwiertz et al.: In vitro activity of essential oils on microorganisms isolated from vaginal infections (2006)

4 https://www.biovis-diagnostik.eu/wp-content/uploads/biovis-Aromatogram-DE.pdf

5 http://www.aetherische-oele.net/aetherische-oele/lemongrass.htm

6 https://www.xn--therische-le-fcb6x.com/lavendeloel

7 http://www.aetherische-oele.net/aetherische-oele/palmarosa.htm

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