Live Sprechstunde: Gesundes Gewicht mit Hannah

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Erfahre hier alles rund um das Thema Gewicht und Hormone! Unsere medizinische Leitung Hannah hat sich in einer neuen Instagram Live-Sprechstunde wieder einmal Zeit für eure Fragen genommen.

Shownotes

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[00:00:00.690]
Herzlich willkommen zu einer neuen Live Sprechstunde hier bei FEMNA. Ich bin Hannah. Ich bin die medizinische Leitung hier bei FEMNA. Und heute geht es um das Thema gesundes Gewicht/Körpergewicht. Und das ist echt ein brisantes Thema, würde ich mal sagen. Und da wir einfach natürlich alle auch im Team das Thema von uns selbst kennen, aber natürlich auch von den Frauen, die bei uns beraten werden, haben wir uns gedacht, Das ist echt ein wichtiges Thema, was wir nicht außen vor lassen sollten. Nicht zuletzt, weil es natürlich auch viele Zusammenhänge zum Hormonsystem gibt, auch zum Darm. Und dazu erzähle ich euch heute ein bisschen was. Und natürlich könnt ihr wie immer hier eure Fragen stellen rund um das Thema gesundes Gewicht, Körpergewicht, Wohlfühlgewicht. Ich komme gleich so ein bisschen zu den Definitionen, auch was Hormone in Verbindung mit Gewicht angeht. Schreibt einfach eure Fragen in die Kommentare und ich werde so gut es geht darauf eingehen. Wir können es natürlich auch immer wieder direkt anschreiben, per Email, per Direktnachricht und wir melden uns auch dann gerne bei euch zurück.

[00:01:15.110]
Wo fange ich an? Beim Thema Gewicht. Das fängt ja schon mit den Definitionen an, das ist ganz schön schwierig, denn das Thema ist super emotional. Ich kann eigentlich vorwegschicken, dass glaube ich jede Frau, die ich bisher in meinem Leben getroffen habe oder in der Praxis beraten habe, schon mal ein Thema mit ihrem eigenen Gewicht hatte oder hat. Egal was sie wiegt, egal wie sie aussieht. Das muss ich einfach vorwegschicken. So als kleiner Kontext zu dem ganzen Thema. Wir leben ja in einer Gesellschaft, wo sehr starkes Augenmerk darauf gelegt wird, wie Frauen aussehen, wie ihr Körper geformt ist, was sie wiegen. Und wir werden natürlich seit frühester Kindheit total geprägt von Models, Mode, Fotos, Zeitschriften, Social Media, Instagram ganz vorneweg. Und das macht natürlich wirklich nachhaltig was mit unserem Gehirn. Und dann wird der Blick in den Spiegel schon von vornherein eigentlich in diesem Bewertungskontext gesehen. Das hat noch lange nichts damit zu tun, ob unser Gewicht irgendwie gesund ist oder in irgendeine Richtung falsch ist, sondern dass es wirklich ganz viel dieser internalisierte Blick, den wir alle haben, die hier aufgewachsen sind.

[00:02:32.220]
Und eigentlich würde ich mal sagen, ist das weltweit natürlich ein Thema, in manchen Ländern vielleicht mehr ausgeprägt als in anderen. Ja, ich kann dazu gleich als Beispiel beisteuern: Ich habe eine Tochter, die ist jetzt acht und ich musste feststellen, dass eigentlich, als es so anfing mit irgendwie kleinen Filmen oder Folgen, die sie geguckt hat, dass schon die ganzen Comics Comicfiguren, also auch bei Disney usw. das ist ja auch sehr bekannt, dass die alle unglaublich merkwürdige Proportionen haben und ganz kleine Taillen. Oder sie sind super schmal gezeichnet und ich habe eigentlich immer schon angefangen, ihr zu erzählen, dass das, was sie sieht, halt nicht aussieht wie ein normaler Körper, sondern dass das eigentlich alles verzerrt ist. Und ich habe richtig gemerkt, wie das in ihrem Kopf was macht. Und jetzt ist es mittlerweile so, dass sie selber das auch schon bemerkt und mir auch zeigt, ob man, wenn man die Schulter so dünn und so. Und damit würde ich einfach nur sagen, ich glaube, wir kommen alle nicht um das Thema drum herum.

[00:03:30.710]
Viele von uns haben das schon sehr leidvoll erfahren, auch in der Pubertät und auch natürlich später noch, was das mit unserem Körpergefühl macht, mit unserem Selbstbewusstsein, mit unserem Essverhalten, mit unserem ganzen Sozialverhalten teilweise. Und ich bin mir sicher, viele von euch können davon auch ein Lied singen. Das vorweg sozusagen und das Ganze so ein bisschen eine größere Betrachtungsweise zu stellen, bevor ich so ein bisschen auf die medizinischen Dinge mehr eingehen mag.

[00:04:03.060]
Erst mal ist es wichtig zu wissen, dass es ganz schwierig ist, gesundes Körpergewicht zu definieren, zu messen. Es gibt verschiedene Methoden, die herausfinden, oder die, die dazu gedacht sind, Menschen einzuordnen. Ist ihr Gewicht normal? Ist es zu viel, ist es zu wenig? Aber alle diese Methoden sind eigentlich zu sehr standardisiert, als dass sie einem individuellen Körper gerecht werden können. Die geläufigste Maßeinheit ist eigentlich der BMI, der Body Body Mass Index, wo Größe und Gewicht in Bezug zu einander gesetzt werden. Aber auch diese Maßeinheit ist total umstritten, weil zum Beispiel überhaupt nicht mit einberechnet wird: Wie alt ist die Person? Treibt sie Sport oder nicht? Ist sie vielleicht erkrankt? Also ganz viele individuelle Faktoren, die aber eben einen Einfluss haben darauf, was mit dem Gewicht so los ist. Also ich finde, der einzige wirklich ausschlaggebende Faktor ist, wie wir uns selbst in unserem Körper fühlen. Und das hat erstaunlich wenig zu tun mit dem, was wir tatsächlich wiegen, sondern es hat ganz viel zu tun mit unserem Selbstwertgefühl, mit unserem Körpergefühl. Wie sind wir überhaupt im Körper zu Hause? Auch das kann man natürlich üben, kann man lernen wieder. Aber das ist eigentlich, ich glaube, das kennen auch viele, dass sie je nachdem, wie sie sich gerade fühlen, einen ganz unterschiedlichen Blick auf sich selbst im Spiegel haben. Natürlich spielt das Licht auch eine Rolle und die Kleidung usw. aber es kann sein, dass es Tage gibt, wo du vielleicht in den Spiegel schaut und sagst Oje, das gefällt mir gerade gut. Oder es gibt Körperteile, die mir gut gefallen. Und es gibt vielleicht Tage, wo du sagst das geht ja gar nicht, ich bin hier zu dick, da zu dünn, was auch immer.

[00:05:53.600]
Also irgendwas ist auf jeden Fall falsch. Also wie sieht Psyche hat hier den allergrößten Einfluss. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch so eine Bandbreite für jede Person, ganz individuell. Und das verändert sich auch immer wieder, je nach Lebenszeit. Was ein gesundes Gewicht für dich ist. Das Gewicht, was du vielleicht als Teenager hast, ist sicherlich nicht das Gewicht, was du vielleicht mit Mitte 30 oder wenn du Kinder hast, hast. Es verändert sich immer wieder und auch in verschiedene Richtungen. Auch das finde ich ganz wichtig, dass es nicht so das eine Gewicht für eine Person gibt. Aber es gibt natürlich ein gewisses Spektrum, in dem sich jede Person bewegt, wo es gesund ist. Also viel zu wenig ist natürlich ungesund. Das hat auch Auswirkungen auf den Zyklus beispielsweise. Also eine bekannte Auswirkung von starkem Untergewicht ist zum Beispiel die Amenorrhoe, also dass der Zyklus ausbleibt, weil tatsächlich braucht der Körper einen gewissen Prozentsatz. Ich glaube, es sind so 17 % Körperfettanteil, damit überhaupt ein Zyklus stattfinden kann, dass genügend Hormone auch produziert werden können, dass ist das Östradiol in dem Fall.

[00:07:10.250]
Und auf der anderen Seite gibt es natürlich auch ein Spektrum an Gewicht, was für eine Person wirklich zu viel ist. Aber wie ihr seht, ich werde mich hier auf keinen Fall auf irgendwelche Zahlen für irgendjemanden festlegen, weil das ist wirklich meine Hauptmessage. Es ist total individuell. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Faktoren unter den Hormonen, zum Beispiel, die das Gewicht beeinflussen können. Und das ist auch das, was viele dann auch bei uns in den Beratungen berichten. Da komme ich gleich zu den einzelnen Hinweisen. Ich gucke mal, ob schon Fragen reingekommen sind. Da ist zwar eine Frage, die ist aber gar nicht so richtig zum Gewicht. Deswegen stelle ich die noch mal zurück.

[00:07:59.500]
Was hat Gewicht eigentlich mit Hormonen zu tun? Eine ganze Menge. Auch mit ganz vielen verschiedenen Hormonen. Wir haben auch bei uns auf dem Blog einen total tollen neuen Artikel dazu. Den werde ich euch hier in den Notes verlinken. Und da kommt auch die erste Frage, die vielleicht super gut passt zum Thema Hormone. Ist eine generelle Gewichtszunahme vor statt während der Periode normal bei PMS? Ja, da sprichst du eine Sache an, mit der ganz viele Frauen kommen. Das ist so ein bisschen das Thema Gewichtsschwankungen. Viele Frauen berichten uns ja, sie haben so Gewichtsschwankungen. Ist ganz komisch, aber sie wissen nicht, woran es liegt.

[00:08:40.840]
Sie ernähren sich eigentlich ähnlich, aber das Gewicht pendelt so hin und her. Und das ist eigentlich schon der erste Hinweis darauf, dass es sich hier um eine zyklische Sache handelt. Das ist meistens der Fall, dass bei Frauen vor der Periode genauso wie du gerade in deiner Frage sagst, also in der klassischen prämenstruellen Phase das Gewicht ein bisschen nach oben geht, dass es keine richtige Gewichtszunahme an Fett oder Muskelmasse, sondern das sind in den allermeisten Fällen einfach Wassereinlagerungen, die etwas mit den Hormonspiegeln zu tun haben.

[00:09:21.200]
Wenn du eher in Richtung Östrogendominanz gehst, also das Östradiol ist zu hoch im Vergleich zu deinem oder im Verhältnis zu deinem Progesteron, also Östrogendominanz und vielleicht auch noch dazu ein Progesteron Mangel. Das führt ganz, ganz, ganz häufig dazu, dass wir sehr viel mehr Wasser in der Zeit vor der Periode einlagern. Und das fühlt sich an wie eine Gewichtszunahme. Ist es auch objektiv auf der Waage. Aber das ist eben Wasser. Viele Frauen fühlen sich auch hier so komisch aufgeschwemmt. Bei manchen sieht man das auch richtig. Ich gehöre zum Beispiel auch dazu, dass ich wirklich an meinem Gesicht sehen, also früher zumindest sehen konnte. Ja, wo bin ich gerade? Mein Vater hat mich da auch auch schon häufig hingewiesen und das lag damals einfach an einer Östrogendominanz. Ähm, ja. Meine Frage ist wahrscheinlich Was kann man da tun? Das ist natürlich schon ein Hinweis darauf, dass die Hormone nicht im Gleichgewicht sind.

[00:10:24.340]
Wobei ich dazu auch noch sagen möchte, ein bisschen Schwankungen sind natürlich bei uns Frauen wirklich total normal. Der Körper ist nicht in jeder Zyklusphase gleich aufgestellt und das führt auch dazu, dass das Gewicht ein bisschen hoch und runter geht. Das ist total okay. Auch das ist vielleicht so ein kleines Learning. Wir müssen nicht immer gleich viel wiegen oder vielleicht auch immer genau gleich aussehen. Der Körper hat ja verschiedene Aufgaben in Zyklusphase und das hat einfach dann mit den Hormonen was zu tun, dass wir uns da auch ein bisschen anders fühlen. Aber wenn es halt sehr stark ist, wenn du dich wirklich sehr unwohl fühlst in der Zeit vor deiner Periode und das auch an diesen Wassereinlagerungen merkst. Auch so Brustspannen ist ganz typisch dafür. Dann würde es Sinn machen, sich die Hormone mal näher anzugucken. Und dann dort eben für einen Ausgleich zu sorgen. Meine kleine Frage zwischendurch. Das stelle ich auch nochmal zurück, weil es noch nichts mit Gewicht zu tun hat. Ich versuche das nachher noch zu beantworten.

[00:11:30.070]
Gewichtschwankungen das ist ein klassisches Zeichen für eine Östrogendominanz. Jetzt mal so ganz allgemein gesprochen. Natürlich kann eine Gewichtsschwankung auch kommen. Davon, dass ich sehr viel Salz zu mir genommen habe und dann viel getrunken habe. Also wenn wir das mal ein bisschen hoch und runter gehen, da würde ich noch nicht so viel dem Gewicht beimessen, sondern immer erst mal über einen längeren Zeitraum beobachten. Viele Frauen melden sich auch dann bei uns, wenn sie sagen Ja, ich nehm aber immer zu und ich nehm aber ganz schnell wieder ab, obwohl ich mich gesund ernähre, obwohl ich mich eigentlich genügend bewege. Woran kann das liegen? Ja, und so eine langfristigere Gewichtszunahme, die kann natürlich sehr viele Ursachen haben. Also natürlich kann es auch eine Ernährungsumstellung sein, eine andere Lebensphase, vielleicht eine stressige Lebensphase, wo häufiger so Heißhunger Attacken kommen und auch der Cortisolspiegel hochgeht und man einfach dann mehr Energie zuführt und die nicht entsprechend durch Bewegung auch umsetzt, also wieder verbrennt. Das kann natürlich auch sein, aber auch hier kann eine hormonelle Ursache zugrunde liegen.

[00:12:40.000]
Ganz, ganz häufig zum Beispiel hat es was zu tun mit einer Schilddrüsenunterfunktion. Eine Schilddrüsenunterfunktion das bedeutet, dass die Schilddrüse als unser Taktgeber und unser Tempogeber für den ganzen Stoffwechsel eher niedrig fährt, alles verlangsamt und damit natürlich auch die Verbrennung von Energie verlangsamt. Das merkst du zum Beispiel auch daran, dass du vielleicht dich sehr müde und erschöpft fühlst, dass die Haare und die Nägel trocken und brüchig sind, dass du eher zu Verstopfung neigst, dass du schwer aus dem Bett kommst und eigentlich aber dafür aber schnell einschläfst. Also großes Schlafbedürfnis, auch trockene Haut. Das sind alles so Symptome. Wenn da einige zusammenkommen, dann würde ich auf jeden Fall empfehlen, auch mal einen Blick auf die Schilddrüse zu werfen, eben auch bei einer langfristigen Gewichtszunahme. Und ganz typisch dafür sind auch diese. Berichte, dass die Frau sagt: Ja, Mensch, ich es schon weniger und ich bewege mich ganz viel, ich mach extra noch mal Sport und ich nehm trotzdem nicht ab. Dann unbedingt mal auf die Schilddrüse gucken. Natürlich auch immer schauen:

[00:13:53.560]
Muss ich wirklich abnehmen? Oder ist es einfach auch normal, dass ich vielleicht ein paar Kilo mehr wiege als noch vor ein paar Jahren? Habe ich vielleicht damals auch exzessiv Sport gemacht und es war gar nicht so gesund? Also es ist auch nicht so selten, dass gerade so in der Pubertät viele junge Frauen auch sehr extrem viel Sport machen und sich versuchen, besonders gesund zu ernähren. Das geht dann häufig schon so ein bisschen in Richtung Essstörung, weil es ganz viel über Kontrolle geht und Kontrolle meines Essens. Also da ist der Grat sehr schmal, in eine Essstörung auch zu kippen. Und wenn diese Frauen dann etwas älter werden und sich das so ein bisschen, sag ich mal, wieder reguliert, haben sie vielleicht den Eindruck Trotzdem, jetzt bin ich irgendwie trotzdem dicker. Woran liegt denn das? Und vielleicht ist es aber einfach nur das normale Gewicht. Also wie ihr seht, man muss auch hier wieder, das sage ich ja eigentlich jedes Mal sehr individuell gucken nach den Ursachen, nach den Einflussfaktoren, warum es bestimmte Beschwerden gibt und immer auch, was der psychische Hintergrund einfach auch ist.

[00:14:58.270]
Gerade bei diesem Thema. Jetzt habe ich was zu Schilddrüsenunterfunktion gesagt. Dann würde ich auch gerne noch was zur Schilddrüsenüberfunktion sagen. Denn natürlich gibt es auch das Gegenteil. Es gibt auch Frauen, die sagen ich kann essen, was ich will, ich nehme einfach nicht zu und es geht mir gar nicht gut damit. Ich möchte eigentlich ein bisschen mehr Substanz haben, oder irgendwie kommt mir das komisch vor, dass ich einfach alles essen, essen, essen kann und es kommt nicht so richtig an. Das kann eine Schilddrüsenunterfunktion sein, also eben genau das Gegenteil zu dem, was ich gerade eben erzählt habe. Wenn die Schilddrüse mehr Hormone produziert, dann ist der ganze Stoffwechsel schneller.

[00:15:37.720]
Und ja, das ist auch ein bisschen Typfrage, aber hat durchaus auch noch mehr Hintergründe. Sei es Stress, sei es auch ein vorangehende Einnahme, vielleicht von der Pille. Das führt häufig langfristig auch zu verschiedenen Schilddrüsenproblemen. Meistens führt es langfristig in die Unterfunktion. Aber auch das Hashimoto Syndrom möchte ich hiermit erwähnen. Das ist ja eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die mit einer Überfunktion anfängt und dann häufig später in die Unterfunktion führt. Und eine Schilddrüsenüberfunktion lässt sich auch eigentlich sehr leicht an den Schilddrüsenwerten ablesen. Und dann muss man natürlich weiterforschen. Was kann man dann machen. Und ein anderer Grund oder ein weiterer Faktor für ein eine schwierige Gewichtszunahme. Die kann auch im Darm liegen. Denn der Darm ist ja bekanntlich dafür verantwortlich, dass er die Nährstoffe, die wir dem Körper zuführen, in irgendeiner Form aufspaltet und wieder aus dem Körper zur Verfügung stellt, also richtig aufnimmt durch die Darmschleimhaut und die vielen, vielen Millionen/ Milliarden Bakterien, die da sitzen und die ganze Arbeit für uns machen. Und wenn diese Bakterien nicht so optimal aufgestellt sind, zum Beispiel aufgrund von häufiger Antibiotikagabe.

[00:17:00.460]
Das kann ein häufiger Grund sein. Aber auch wenn Entzündungen vorliegen, zum Beispiel, dann ist es häufig so, dass die Aufspaltung und Aufnahme der Nahrung nicht optimal funktioniert. Und dann könnte ich das so vorstellen, dass das eigentlich einfach so ein bisschen durchrutscht, also dass die Darmschleimhaut einfach nicht so funktioniert, wie sie sollte und damit eben dem Körper diese Energie auch nicht zur Verfügung steht. Da ist es wunderbar möglich auch über den Darm Test, also eine Stuhlanalyse zu schauen, wie die Mikrobiota des Darms aufgestellt ist. Und darüber kann man dann auch schauen, wie kann man dem Darm helfen? Braucht es eher eine antientzündliche Begleitung, eher Aufbau der gesunden Darmflora? Also da kann man auch ganz, ganz, ganz viel machen. Und häufig ist natürlich auch eine Kombi. Die meisten Frauen, die jetzt zum Beispiel ins FEMNA Care Programm kommen und vielleicht auch eine Gewichts Thematik mitbringen, die haben meistens auch noch andere Beschwerden. Und dann ist es natürlich eine gute Möglichkeit, über die Tests zu gucken, Was sind die verschiedenen Ursachen?

[00:18:08.470]
Und da mehrgleisig zu fahren. Also wir gucken eigentlich niemals nur auf einen Faktor, sondern immer auf das ganze Zusammenspiel. Ja das so als ein paar Worte zur Schilddrüsenüberfunktion. Gewichtsschwankungen haben wir auch schon gesagt.

[00:18:28.030]
Dann hatten wir noch eine Frage reinbekommen. Ich habe jetzt schon so ein paar Fragen hier mit beantwortet, die vorher reingekommen sind. Und zwar das Thema Heißhunger in Verbindung mit dem Hormonhaushalt: “Ich habe das Gefühl, dass ich durch meinen Zyklus gefühlt zwischen Appetitlosigkeit und Heißhunger wechsle. Es ist ein wenig besser geworden, seit ich mit dem Zucker runtergegangen bin und mehr Nährstoffe zu mir nehme. Aber dennoch ist es gefühlt bei fast jeder Frau in meiner Umgebung so.” Ja, das passt ein bisschen so zu dem, was ich vorhin auch schon gesagt habe. Also das wollte ich noch ergänzen. Nicht nur dieses Gefühl von aufgeschwemmt sein bei der Östrogendominanz, sondern auch die Heißhunger Attacken, die natürlich auch dazu führen können, dass wir da zu sehr ungesunden Nahrungsmitteln greifen und vielleicht auch ganz viel auf einmal essen. Und dieses Schwanken zwischen Heißhunger und Appetitlosigkeit über den Zyklus, das ist ein Stück weit schon normal. Ich will jetzt nicht nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Also ein bisschen kann sich natürlich das Verlangen und der Hunger auch verändern. Das ist in Ordnung. Aber wenn es Richtung richtige Heißhunger Attacken geht, gerade in dieser prämenstruellen Phase, dann ist es schon auch ein Hinweis darauf, dass entweder der Hormonhaushalt hier nicht so richtig im Einklang ist, aber auch, dass der Körper nicht genügend Nährstoffe bekommt.

[00:19:55.480]
Dann versucht er manchmal, sich das über bestimmte Nahrungsmittel zu holen. Ganz klassisch wäre das Verlangen nach Schokolade und der Körper möchte eigentlich Magnesium haben. Das ist nämlich darin enthalten. Und gerade in der Zeit rund um die Periode und für die Periode selbst ist es super wichtig, dass wir genügend Magnesium im Körper haben. Und das ist eigentlich ein Mikronährstoff, wo wir nichts falsch machen können, den zu uns zu nehmen, denn der wird bei Stress ganz schnell ausgeschüttet und wir verlieren eigentlich ständig wieder Magnesium und nehmen meistens nicht genug zu uns. Das ist auch ein Mikronährstoffe, der ganz wichtig ist für eine schmerzfreie Periode. Wird natürlich ganz oft auch zur lokalen Anwendung oder zur auch zeitlich begrenzten Anwendung verordnet. Wir empfehlen eigentlich, das durchgehend zu nehmen. Da gibt es ganz verschiedene Anwendungen vom Öl, was man äußerlich aufträgt über innere Einnahme. Auch das ist ein Thema, was in den Beratungen natürlich immer eine Rolle spielt, also gute Mikronährstoffversorgung. Und das führt auch schon häufig dazu, dass diese Heißhunger Attacken weniger werden.

[00:21:11.860]
Auch wie die in der Frage schon erwähnte Thematik mit dem Zucker. Das spielt natürlich auch eine Rolle. Wir sollten versuchen, da erzähle ich nichts Neues. Aber das hat natürlich auch eine Auswirkung auf den Hormonhaushalt, auf die Darmschleimhaut. Wie viel Zucker wir zu uns nehmen. Also möglichst versuchen, hier auf schon süße Sachen auszuweichen, aber möglichst keine zuckerhaltigen. Da empfehle ich eigentlich immer, wenn diese Heißhunger Attacken kommen, lieber auf etwas auszuweichen, was uns langfristige Energie liefert. Denn der Körper will ja Energie haben. Das ist auch total okay, aber er geht dann eben schnell auf schnelle Zucker. Das ist das was was wir kennen und was diese Energie eben auch sehr schnell bereitstellt. Aber es hat halt langfristig einen Preis. Es treibt den Blutzucker in die Höhe auf lange Sicht und kann uns in Richtung Insulinresistenz führen. Deshalb ist es hier schlauer. Wir bieten dem Körper etwas Süßes an, was aber langfristig nährt. Zum Beispiel ein süßes Porridge mit etwas Honig oder Agavendicksaft und Früchten und Nüssen oder etwas Mandelmus dazu, also etwas, was reichhaltig ist, was aber langfristig Energie liefert.

[00:22:29.750]
Oder auch ein guter Grießbrei mit etwas, mit Butter, mit einem guten Öl, mit dran, mit etwas Mandelmus. Das ist auch etwas, was einfach so dieses Verlangen nach Süß auch befriedigen kann und trotzdem langfristig Energie liefert. Also wir sehen, man kann wirklich an vielen Stellen ansetzen, natürlich auch bei der Ernährung, ganz klar. Ich wollte nur hier den Schwerpunkt eher liegen auf die hormonellen Komponenten. Aber klar, eine gesunde Ernährung ist natürlich das A und O auch für ein gesundes Gewicht. Allerdings ist es nicht so und da würde ich gerne noch ein bisschen was drüber erzählen. Es ist nicht so wie früher angenommen, dass Kalorienzufuhr sozusagen sofort eine Auswirkung hat auf unser Gewicht. Also diese alte Rechnung von ich nehme weniger Kalorien oder mehr Kalorien zu mir und dann nehme ich zu oder ich nehme ab. Das stimmt so einfach nicht, denn es kommt sehr darauf an, welche Art von Nahrungsmitteln ich zu mir nehme. Und es kommt auch darauf an, wie mein Darm, wie gut kann er das überhaupt aufnehmen? Wenn das einfach durchrutscht, kann ich auch mehr Kalorien zu mir nehmen und da passiert mir nicht viel, sozusagen.

[00:23:46.120]
Und andersherum ist es ist eben auch die Art der Nahrung, die ich zu mir nehme, wenn ich Fast Food esse, schnelle Zucker, leere Kohlenhydrate, so wie Nudeln oder Pizza. Das ist etwas, was viel schneller ansetzt, als wenn ich die gleiche Menge zu mir nehme an Vollwertgetreide gekocht, gut zubereitet, mit Gewürzen, mit Gemüsen. Das macht natürlich was völlig anderes und durchaus auch gute Fette. Also auch diese Mythos, dass Fett dick macht, stimmt so überhaupt nicht. Es ist sogar so, dass viele Menschen eigentlich viel zu wenig gute Fette zu sich nehmen. Also ich denke hier in Richtung hochwertige Öle, auch mit den mit dem mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Auch in Nüssen zum Beispiel enthalten Öle, Mandelmus zum Beispiel. Das sind ja auch Sachen, die sind sehr reichhaltig, aber sie machen nicht zwangsläufig dick. Es kommt darauf an, in welchem Verhältnis ich die Dinge zu mir nehme. Auch natürlich auch, wie viel letztendlich, wenn ich jetzt Riesenmengen davon nehme, hat das einen anderen Effekt. Aber es ist eben immer das Zusammenspiel von Außen, was für mich zu in welcher Menge, in welcher Situation, da komme ich gleich noch zu.

[00:25:05.280]
Und von Innen, wie kann mein Körper das überhaupt aufnehmen über den Darm? Und wie ist der Stoffwechsel? Ist er eher schnell oder langsam? Wie ist mein Zyklus eingespielt? Wie sind da die Hormone im Verhältnis zueinander? All das hat einen Einfluss und einen Einfluss, der nicht zu unterschätzen ist. Ist eigentlich die Situation, in der ich meine Nahrung zu mir nehme. Denn das hat sehr viel damit zu tun, wie der Körper sie dann auch verarbeiten kann. Der Verdauungstrakt, der arbeitet optimal in einem entspannten Zustand. Das bedeutet. Je ruhiger meine Umgebung, je mehr ich auch innerlich mich entspannen kann, desto besser kann ich die Nahrung auch wirklich aufnehmen und wirklich Energie daraus ziehen. Wenn ich auf die Schnelle mir das Brötchen auf die Hand mitnehme und im Gehen esse oder in der Bahn oder vor dem Computer, dann hat der Körper einfach nicht die gleiche Menge an Energie für die Nahrungsverarbeitung und Aufnahme zur Verfügung. Und das kann dazu führen, dass ich die Nahrung sozusagen nicht voll aus koste. Es kann aber auch dazu führen, dass ich dann eher was ansetze.

[00:26:17.020]
Also das ist ganz, ganz wichtig, darauf zu achten, eigentlich in einer wohlwollend ruhigen Umgebung zu essen, mit Zeit nicht schnell runterzuschlucken, auch gut zu kauen. Auch das hat einen Einfluss, weil im Mund fängt ja die Verdauung eigentlich schon an, da fangen die Enzyme schon an, die Nahrung zu zersetzen. Auch was mache ich? Direkt danach springe ich sofort auf und versetze den Körper in Stress. Oder bin ich eher noch ein bisschen in der Ruhe? Und da schließt sich das Thema Rhythmus gleich mit an. Der Körper ist ja ein ja, ein Tierchen sozusagen ein rhythmisches Tierchen und gewöhnt sich einfach an gewisse Essenszeiten. Heutzutage ist es so, dass wir häufig Snacks zwischendurch essen, dass wir auch zu verschiedenen Zeiten essen, weil unser Alltag vielleicht nicht immer genau gleich aussieht. Aber gerade wenn Körpergewicht und Wohlfühlen für dich ein Thema ist, egal ob Über oder Untergewicht, ist es total entscheidend, dass du versuchst, dem Körper mehr Rhythmus anzubieten. Das fängt mit einem guten Frühstück an als Basis für den Tag.

[00:27:29.990]
Und es wäre toll, wenn dann auch noch mal an einem weiteren Zeitpunkt am Tag, mittags oder abends regelmäßig ein warmes, ausgewogenes Essen angeboten wird. Das macht was völlig anderes als eben mal schnell hier und da. Ich weiß, es ist schwer umzusetzen, passt nicht so den Alltag von vielen. Aber ist es wirklich was, was einen richtig großen Unterschied macht, gerade langfristig? Besonders das Frühstück möchte ich hier hervorheben. Ich weiß, dass viele von euch auch Intervallfasten ausprobiert haben oder das vielleicht auch noch immer tun. Oder diverse andere Ernährungstrends vielleicht mal ausprobiert haben, wo man morgens vielleicht nur noch was bestimmtes zu sich nimmt. Ich kann nur dafür plädieren, dem Körper morgens wirklich was anzubieten. Das ist einfach die Zeit, wo er gut etwas aufnehmen kann und was uns dann für den ganzen Tag die Grundlage liefert. Und wenn ich hier eine Mahlzeit zu mir nehme, die mir Proteine liefert und vollwertige Kohlehydrate und gute Fette, dann habe ich wirklich eine Basis, wo ich nicht so schnell zum Beispiel in den Heißhunger rein rutsche und in diese Energielöcher, sondern dann habe ich wahrscheinlich eine sehr viel stabilere Energie und werde nicht so schnell auch nervlich überreizt sein.

[00:28:54.260]
Ich werde nicht so schnell Heißhunger bekommen, irgendwas schnell reinschieben. Und das hat natürlich auch Auswirkungen auf mein Körpergefühl und auch auf mein Gewicht langfristig. Also ich finde, dass das neben den Hormonen, die natürlich hier bei FEMNA auch im Vordergrund stehen, auch ganz, ganz wichtig und klingt manchmal so ein bisschen alt hergebracht, sag ich mal, aber in der Naturheilkunde heißt das einfach Ordnungstherapie. Und das ist ein wichtiger Grundpfeiler davon, wie wir Gesundheit in der Naturheilkunde einfach fördern können. Und das ist etwas, was jeder Mensch für sich machen kann und was ich auch wirklich will. Wenn Ernährung für dich ein Thema ist und du vielleicht auch schon in der Vergangenheit da stark in die Kontrolle gegangen bist, wie sehr, sehr viele Frauen. Dann würde ich dich sehr ermuntern, mal mehr mit diesen Rahmenbedingungen zu spielen, als nur mit den Inhalten. Also nicht nur zu gucken, was muss ich genau essen, damit das so, so ausrechnen, sondern lieber zu schauen, was für eine Umgebung kann ich mir fürs Essen schaffen? Kann ich es mir schön machen?

[00:29:57.860]
Ein bisschen Ruhe reinbringen, ein bisschen Rhythmus reinbringen? Auch das macht schon ganz, ganz viel aus. Ja, es ist ja heute eher so ein kleiner Monolog. Ich kann mir vorstellen, dass da viele von euch schon das Thema interessiert und auch für sich persönlich vielleicht Fragen ergibt. Aber vielleicht gibt es hier nicht so die Fragen, die man groß in die Runde posaunen möchte. Oder es sind einfach immer die gleichen Fragen wie kann ich abnehmen? Warum kann ich nicht? Was hindert mich daran? Warum diese Gewichtsschwankungen? Dazu habe ich ja schon was gesagt.

[00:30:46.840]
Noch ein Thema die Pille. Viele Frauen berichten uns, dass sie, seitdem sie mit der Pille angefangen hatten, ich sage es mal bewusst hatten, weil viele, die ins FEMNA Care Programm zum Beispiel kommen, die nehmen die Pille schon nicht mehr und haben aber trotzdem mit der Pille Einnahme gefühlt an Gewicht zugenommen und sind es dann nicht wieder losgeworden. Ich habe dann aber mich ein bisschen schlau gemacht und herausgefunden, dass es durchaus ein paar Studien gibt, die versucht haben herauszufinden, ob die Pilleneinnahme wirklich einen Einfluss hat auf das Körpergewicht. Diese Studien sind zu dem Schluss gekommen, dass es nicht der Fall ist, dass das eher ein subjektives Gefühl ist, der Frauen und sich nicht so sehr an den harten Zahlen bemessen lässt. Nichtsdestotrotz muss ich sagen aus persönlicher Erfahrung und mit unzähligen Frauen in Praxis und Beratungen, dass das doch wirklich unheimlich viele Frauen berichten. Es kann natürlich sein, dass es nicht so sehr eine Zahl auf der Waage ist, sondern eher diese Wassereinlagerungen, die vielleicht aufgeschwemmt das Gefühl auch machen. Aber ich würde mal sagen, es ist durchaus möglich.

[00:31:55.090]
Und es gibt auch eine Erklärung dafür. In der Pille sind ja synthetische Hormone enthalten, die dem körpereigenen Östradiol ähneln. Und die hier auch in einem anderen Maße zugeführt werden. Und das kann einfach dafür sorgen, dass wir in der Östrogendominanz rutschen, auch langfristig, auch nach der Pilleneinnahme noch, also wenn wir schon abgesetzt haben und trotzdem dann eben noch dieses Mehr an Gewicht und an Wassereinlagerungen mitnehmen, weil diese Östrogendominanz einfach noch vorhanden ist. Manchmal kann es hier helfen, wenn du noch die Pille nimmst und die auch nicht absetzen möchtest, dass du auf ein niedriger dosiertes Präparat umstellt. Ansonsten auch wenn das nicht hilft, dann hilft eigentlich nur absetzen und sich wirklich gründlich um den Hormonhaushalt kümmern. Über Veränderung des Lebensstils, also gesunder Rhythmus, Ernährung, Schlaf, das ganze Paket. Aber natürlich auch mit Mitteln aus Naturheilkunde, die dich unterstützen kann. Vielleicht mache ich abschließend noch kurzen Ausflug zum Thema Schlaf und Gewicht. Das ist nämlich auch ein schöner Zusammenhang. Aber fühlt euch frei, hier noch die eine oder andere Frage zu stellen. Ansonsten gebe ich auch den Raum frei, auch für die Fragen, die vorhin schon gekommen sind.

[00:33:20.800]
Kurz zum Thema Schlaf und Gewicht. Auch das hat einen Einfluss, denn im Schlaf werden ja viele lebenswichtige Hormone gebildet. Und wenn wir zu wenig schlafen oder zu schlecht schlafen, dann kommt der Körper eigentlich nicht in so eine richtige Ruhe und kann auch nicht in ausreichendem Ausmaß diese Hormone produzieren. Und auch das hat einen Einfluss auf unser Körpergewicht. Dann ist es so, dass häufig der Cortisol Spiegel, also der Stresshormonspiegel und der Schlaf in einem Zusammenhang stehen. Wenn wir über lange Zeit viel Stress haben und dadurch auch schlechter einschlafen oder kürzer schlafen, dann treibt das unseren Cortisolspiegel in die Höhe. Und das kann wiederum dazu führen, dass wir schneller in solche Heißhunger Attacken kommen, weil der Körper einfach merkt: Oh, es ist Stress, ich brauche viel Energie, ich hole sie mir auch. Aber im Grunde ist es ja ein gefühlter Stress, ganz oft und gar nicht ein Mehr an Bewegung, was wir hier haben. Wir setzen diese Energie gleich um und der Körper hat auch unter Stress eher die Tendenz, das dann anzulagern für solche schlechten Zeiten.

[00:34:29.870]
Ich kann mir gerade die Frage ja, da kann ich gern darauf eingehen. Ich habe nach dem Absetzen der Pille eher zugenommen, obwohl ich nichts geändert habe. Woran kann das liegen? Das ist auch etwas, was häufig passiert. Hat meistens was damit zu tun, dass die Pille auch eine Wechselwirkung hat mit der Schilddrüse.

[00:34:49.390]
Und auch eher in die Unterfunktion führt. Das kann sich wieder regulieren. Das heißt jetzt nicht, dass es so bleiben muss und es ist auch jetzt nur eine Vermutung, aber es kann natürlich auch noch andere Gründe haben. Aber wenn klar ist, du hast sonst nicht groß was verändert oder ist wirklich seit dem Absetzen der Pille dieser Zeitpunkt wo die Gewichtszunahme los ging und du kannst es sozusagen ist es reguliert sich nicht wieder von selbst? Dann würde ich einmal unbedingt die Schilddrüsenwerte anschauen lassen. Es kann nämlich sein, dass durch die Pille eine leichte Unterfunktion entstanden ist und deswegen die Gewichtszunahme, weil der ganze Stoffwechsel dadurch langsamer geworden ist. Und es kann auch sein, dass die Pille dafür gesorgt hat, dass eben eine Östrogendominanz eingetreten ist und du generell dazu neigt, jetzt mehr Wasser einzulagern.

[00:35:41.440]
Und ja, das ist auch noch mal so ein Zusammenhang. Das Östradiol wird auch von Fettzellen gebildet. Das ist so ein Teufelskreis. Also gerne Schilddrüsenhormone anschauen. Und wenn das kein Licht in die Sache bringt, dann die Geschlechtshormone angucken lassen. Gerne im FEMNA Care Programm zum Beispiel. Da haben wir beides als Testmöglichkeiten mit drin. Du kannst aber auch die Schilddrüsenhormone beim Hausarzt oder bei der Gynäkologin abnehmen lassen. Nur hier unbedingt darauf achten, dass du dir die Werte auch geben lässt und nicht damit abspeisen lassen, dass alles okay ist. Denn häufig, das habe ich auch schon ganz oft gesagt, Aber ich wiederhole es noch wieder, ist es so, dass wir beim Arzt in höheren: ja, Schilddrüsenhormone alles okay. Sie sind voll im Referenzbereich, aber dieser Referenzbereich für die Schilddrüsenhormone, der ist häufig sehr breit gefächert, also breit gefasst und ist nicht ein Abbild davon, was gesunde junge Frauen eigentlich als Schilddrüsenhormone haben sollten. Das ist ein sehr viel kleinerer Bereich, der hier als wirklich gesund gilt. Und deswegen macht es Sinn, hier noch mal mit einer Expertin drauf zu gucken, ob das wirklich stimmt.

[00:36:54.700]
Also der Schilddrüsenwert, der wird häufig von Laboren, also den TSH wert. Das ist ein Schilddrüsenwert. Du solltest aber mehrere abnehmen lassen. TSH, fT3 und fT4, das sind so die gängigsten und die auch wichtig sind, alle drei anzugucken. Und wenn TSH ist zum Beispiel häufig der Referenzbereich bis 4. Das ist aber dann schon ganz schön weit in der Unterfunktion für uns Naturheilkundler, da. Der gesunde Wert einer jungen Frau beim TSH sollte eher um eins herumliegen und nicht weit in Richtung 2,3,4. Jetzt komme ich noch mal weiter unten.

[00:37:52.830]
Jetzt habe ich gerade was gesagt zu der Frage Thema Schlaf hatten wir davor und Cortisol Spiegel. Dann würde ich sagen, ich habe jetzt einmal so ein bisschen rund um das Thema Gewicht einige Themen abgeklopft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ihr noch Fragen dazu habt, gerne. Ansonsten gehe ich jetzt einfach auf die anderen Fragen rein, die. Noch reingekommen sind. Und das war zum Beispiel: “Hier sind Mönchspfeffer, Tropfen, um den Zyklus einzupendeln gut? Ja, das ist eine sehr allgemeine Frage. Mönchpfeffer ist ja ein Präparat, das auch von vielen Gynäkologen gerne eingesetzt wird, um PMS zu behandeln, Zyklus einzupendeln. Es gibt eine sehr gute Studienlage zum Pfeffer. Deswegen wird er auch von Schulmediziner gerne eingesetzt. So weit, so gut. Es ist trotzdem kein Präparat, was jetzt für jede Frau das Richtige ist. Deswegen kann ich dir darauf auch keine eindeutige Antwort geben. Es kann ein sehr gutes Präparat sein, um zum Beispiel lange Zyklen besser einzupendeln. Aber es muss auch zur Frau passen und es muss auch von der Dosierung passen.

[00:38:59.150]
Deshalb ist es für mich kein Präparat für die Eigenmedikation. Es gehört immer in eine Begleitung, sei es jetzt in der Praxis, vor Ort oder im FEMNA Care Programm zum Beispiel auch. Aber eben nicht so gerne einfach ausprobieren. Und bei Mönchspfeffer ist es auch so, dass es eine relativ lange Zeit braucht, bis man sagen kann, ob der wirklich wirkt. Also sollte etwa ein halbes Jahr eingenommen werden. Mindestens, um das herauszufinden.

[00:39:29.760]
Gibt es künftig auch die Möglichkeit, aus der Schweiz eure Tests zu machen? Ja, leider ist es nicht so einfach mit der Schweiz, dem Zoll und der Einfuhr und der Ausfuhr. Wir hatten das öfter probiert bei FEMNA mit Tests in die Schweiz und hatten immer wieder Probleme. Deswegen haben wir das leider eingestellt. Deshalb im Moment geht es nicht. Das einzige was geht, ist, dass du dir vielleicht was mitbringen lässt aus Deutschland und dann auf eigene Kosten das zurückschicken. Das sollte schon gehen. Also Beratung ist ja dann kein Problem. Es geht nur um den Test. Da kamen hier noch ein paar Fragen: Endometriose Zyste operieren oder lassen. Kinderwunsch in einem Jahr. Auch das ist leider eine Frage, die ich nicht einfach so ganz pauschal beantworten lässt. Bei Endometriose kommt es sehr darauf an, wie der individuelle Fall ist. Ich weiß überhaupt nichts. Wie groß ist diese Zyste? Wie lange hast du das schon? Was ist schon passiert? Was hast du auch schon gemacht? Es gibt einen Kinderwunsch, sagst du. Das ist etwas, was für mich eher dafür spricht, vielleicht eine Operation in Betracht zu ziehen.

[00:40:50.780]
Bei Endometriose aber. Das sage ich auch immer, dass ich finde, bei Endometriose oder ich würde sagen, das sagen wahrscheinlich alle Beraterinnen bei FEMNA. Ich finde, eine Operation kann sinnvoll sein, aber sie sollte niemals alleine stehen, denn ansonsten ist etwas weggemacht worden. Aber die Ursachen wurden ja überhaupt nicht behandelt und dann wird langfristig die Endometriose einfach zurückkommen. Dann wird natürlich auch häufig mit einer Art von Pille zum Beispiel mit der Visanne gearbeitet, die dann das unterdrückt, dass eben weiter Endometriose wächst. Aber auch das ist keine ursächliche Behandlung. Das kann für eine Zeit auch sinnvoll sein. Es kann auch auch hier wieder von Fall zu Fall. Es kann sinnvoll sein, es kann auch andere Lösungen geben. Wenn du ein Kinderwunsch hast und mit Endometriose zu tun hast, würde ich dir sehr ans Herz legen, dich begleiten zu lassen. Denn es ist mit einer OP auch nicht unbedingt getan.

[00:41:52.130]
Und es würde auch sehr auf die individuelle Lage und auch Größe der Zyste ankommen. Weil eine Operation natürlich auch immer ein gewisses Risiko mit sich bringt, dass hier Narbengewebe entsteht. Wenn die am Eileiter sitzt, dass das in Mitleidenschaft gezogen wird. Das müsste man sich wirklich ganz genau anschauen. Deswegen würde ich gerne keine pauschale Empfehlung aussprechen. Aber vielleicht habe ich ein paar Denkansätze geliefert, wo du noch hinschauen kannst. So: Wie berechnet man seine fruchtbaren Tage?

[00:42:27.610]
Ja. Kann ich kurz was zu sagen. Es fängt damit an, dass du deinen Zyklus kennenlernen solltest. Es ist also nicht einfach so, dass man sagt Aha, Zykluslänge 30 Tage, da ziehe ich mal 14 Tage ab und dann habe ich meinen Eisprung. So, das ist so ein bisschen so eine Pauschalregel vielleicht. Aber eigentlich solltest du mehrere Parameter beobachten, um wirklich sicher deine fruchtbaren Tage berechnen zu können. Am einfachsten geht es damit, dass du deine Basaltemperatur anfängst zu messen. Das bedeutet, dass du jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen vor dem Aufstehen noch deine Temperatur misst, oral oder vaginal. Und das auch dokumentiert über mehrere Monate am besten. Und dann wirst du sehen in einem, also in einem gesunden Zyklus findet hier eine treppenförmige Anstieg statt. Es gibt die erste Hälfte des Zyklus, da ist die Temperatur auf einem Niveau. Und dann gibt es einen Punkt, wo sie etwa um 0,3 bis 0,5 Grad ansteigt und dann auf diesem höheren Niveau bleibt. Die zweite Zyklushälfte. Und dann weißt du, wenn dieser Temperaturanstieg stattgefunden hat, dass da auch dein Eisprung kurz davor war.

[00:43:45.840]
Das ist der eine Parameter. Also dieses, dieses Zeitfenster rund um den Temperaturanstieg schon ein paar Tage davor. Das sind deine fruchtbaren Tage. Und dazu kannst du noch deinen Ausfluss, den den Vaginalschleim sozusagen beobachten, der sich auch im Zyklus verändert. Und der wird in der Zeit vor dem Eisprung. Das ist dann der sogenannte Zervixschleim. Das wird mehr, das wird glasiger. Das wird, so sagt man, fadenspannend, so ein bisschen wie Eiklar. Und das ist auch ein Zeichen dafür, dass der Eisprung kurz bevorsteht. Und wenn du das beides zusammen nimmst, diese Beobachtung und Temperaturmessung. Dann kannst du deine fruchtbaren Tage sehr genau berechnen. Da gibt es auch tolle Ressourcen dazu im Netz. Wenn du NFP natürliche Familienplanung googelst, dann findest du auch da die Regeln noch mal dazu. Und wir haben glaube ich sogar einen Artikel dazu. Aber da gibt es ganz viel.

[00:44:53.420]
Wenn der TSH Wert über eins ist, was hat man dann noch mal? Also ja, über eins ist jetzt auch noch mal die Frage wann was genau. Aber wenn der TSH Wert mehr in Richtung 2,522, 2,53 geht, dann ist das eine Unterfunktion. Aber auch hier, das ist mir ganz wichtig. Natürlich ist es toll, wenn ihr euch hier also selber ganz viele Informationen einholt. Aber bitte interpretiert die Werte nicht ganz alleine. Das kann schon mal eine Tendenz sein, dass ihr wisst Ah, okay, das geht wohl in die Richtung. Und wenn ihr dann diesen Verdacht habt, dann geht damit bitte zu einer Expertin, die euch hier begleiten kann. Gerne im FEMNA Care oder in der Beratung oder auch in der Praxis bei euch vor Ort.

[00:46:03.560]
Jetzt kam hier noch ein, zwei Kommentare zu der Frage mit der Zyste. Genau, es wird Gewebe beschädigt bei der OP. Sie ist drei Zentimeter im Durchmesser. Das ist eigentlich noch grenzwertig. Bei drei Zentimeter muss man nicht unbedingt operieren. Deswegen stellst du dir vielleicht auch die Frage. Das würde ich wahrscheinlich erst mal ein bisschen beobachten. Aber ich will dir wirklich keine Empfehlung geben, ohne den Fall näher zu kennen. Das darf ich auch gar nicht. Ich habe ja schon einiges dazu gesagt.

[00:46:34.640]
Wenn ihr keine weiteren Fragen heute habt. Zu den Themen Gewicht, Hormone, was auch immer drum herum, dann würde ich langsam zum Ende kommen. Wir werden den Stream natürlich speichern. Wir können das gerne auch im Nachhinein noch mal angucken. Und wenn ihr weitere Fragen habt oder euch im Nachhinein noch was einfällt dazu, dann schreibt uns sehr gerne. Wir beantworten eure Fragen. Und ja, bald wird es wieder eine Sprechstunde geben. Ich weiß noch nicht genau, wahrscheinlich zum Thema PCOS im nächsten Monat. Auch das ist ein Thema, was immer wieder sehr viele von euch interessiert. Aber das werden wir auch noch rechtzeitig bekannt geben. Bis dahin wünsche ich erstmal eine wunderbare Woche und bis bald.

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